Gemeinderat,
53. Sitzung vom 23.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 122
Wir brauchen ein rigoroses Durchforsten aller
Förderungen, mehr Transparenz, vor allem auch bei den abgelehnten Anträgen, und
einen Subventionsstopp für dubiose Zwecke, vor allem Schluss mit der indirekten
Parteienfinanzierung.
Schaut man sich die Bauskandale der letzten Jahre an, dann ist ganz
klar, wo eingegriffen werden müsste. Der Rechnungshof hat beim U-Bahn-Bau
Mehrkosten von 9 Millionen EUR festgestellt, bei der Haus- und Außenbetreuung
waren es 12 Millionen EUR, beim Ronacher 13 Millionen EUR, bei der
Karlsplatzpassage 21 Millionen EUR, beim Prater-Vorplatz 23 Millionen EUR, bei
der Zentralfeuerwache 33 Millionen EUR, Installateurskandal 62 Millionen EUR
und so weiter. Aktienverluste 200 Millionen EUR, SMZ-Nord 250 Millionen EUR,
Cross Border 300 Millionen EUR und Skylink schließlich mindestens
500 Millionen EUR.
Meine Damen und Herren! Das wäre vor allem die Aufgabe eines
nichtsozialistischen Bürgermeisters, hier überall Akzente zu setzen, die
Korruption zu beenden, die Kontrolle bei Bauprojekten zu verstärken und vor
allem die Kartellabsprachen zu beenden, die Kartelllabsprachen, die ja
mittlerweile aktenkundig sind bei den Gerichten. Das alles sind die Gründe,
warum ein Wechsel in Wien so notwendig ist, aber auch bei vielen anderen
Punkten:
Im Verkehr ein neues U-Bahn-Konzept, eine neue U5; im Bereich
Gesundheit eine Wiener Gesundheitsholding – ein alter und lange hier
vorgebrachter Vorschlag von uns –, die eben nicht nur die Spitäler, sondern
auch die Ärzte in Wien leistungsorientiert finanziert; bei der Sicherheit eine
Wiener Sicherheitswacht mit 5 000 Mann; im Bereich Wohnen eine
Wiederaufnahme des sozialen Wohnbaus. Es ist ja eine Schande, dass sich die
Sozialdemokratie im Jahr 2000 sang- und klanglos davon verabschiedet hat. Wir
wollen wieder kommunalen Wohnbau, wir wollen 5 000 kommunale Wohnungen pro
Jahr in Wien, aber auch billigere Mieten, wir wollen auch die Mieten im
kommunalen Bereich senken.
Oder der Bereich der Jugend: ein Lehrlingspaket, ein Schülerpaket mit
Freifahrt endlich für die Lehrlinge, mit Führerscheinausbildung für alle in der
Schule, Startwohnungen für die Jugend, meine Damen und Herren. Die
Jungwiener-Wohnungen, die es gibt, verdienen diesen Namen ja überhaupt nicht,
denn die bekommt man nicht, wenn man sie braucht, die bekommt man erst, wenn
man sie nicht mehr braucht, weil sie dann meistens schon zu klein sind. Also
echte Startwohnungen für die Jugend, das hat Priorität für uns.
Meine Damen und Herren! Das wichtigste Anliegen wäre aber ein neuer
Ansatz in der Sozialpolitik mit mehr Gerechtigkeit, Sozialleistungen
valorisieren, Sozialhilfe, auch den Heizkostenzuschuss. Aber nur für echt
Bedürftige! Wer unverschuldet in Not geraten ist, der darf auf die Solidarität
des Staates hoffen. Wir sagen daher, keine Solidarität und keine
Sozialleistungen für Arbeitsunwillige, aber auch nicht für Integrationsunwillige.
Das ist ja jetzt bestätigt worden von der OECD, und hat auch das
bestätigt, was in Deutschland von dem Herrn Zaradin zu einem Riesenwirbel
geführt hat, zu einem Aufschrei aller Gutmenschen, was aber dann nach und nach
bestätigt worden ist. Die OECD hat jetzt die Fakten für Österreich gezeigt. Die
Beschäftigungsquoten von türkischen Männern sind um 20 Prozentpunkte
niedriger als die von Einheimischen, von türkischen Frauen sogar um
35 Prozentpunkte. Oder andersrum: Nicht einmal jede zweite türkische Frau
in Wien nimmt am Erwerbsprozess teil, geht überhaupt arbeiten. Die
Jugendarbeitslosigkeit bei den Türken ist zweieinhalbmal so hoch wie bei den
Einheimischen.
Wir wollen daher Sozialleistungen für integrationsunwillige Menschen natürlich
kürzen. Wir verlangen etwa eine Streichung der Familienbeihilfe für Eltern, die
ihren Kindern nicht Deutsch beibringen, die ihre Elternpflicht verabsäumen,
ihren Kindern Deutsch beizubringen, denn dann sind sie ja selbst schuld, dann
ist diese Arbeitslosigkeit auf Grund der mangelnden Deutschkenntnisse ja ein
selbstverschuldetes Schicksal.
Meine Damen und Herren! Das ist auch der Grund,
warum wir bei den Migranten immer stärker werden. Weil sich jene – und das ist
ja die weit überwiegende Anzahl der Migranten in Wien –, die arbeiten, die
Steuern zahlen, die sich anpassen in ihrer neuen Heimat, nicht in einen Topf
werfen lassen wollen mit jenen, die eben nicht arbeiten gehen, die Österreich
ablehnen, sich aber sehr wohl von unserem Sozialstaat aushalten lassen wollen.
Und das, meine Damen und Herren, ist eine der Fragen, die die SPÖ in
ihrer Volksbefragung nicht stellt. Es soll ja jetzt eine Volksbefragung kommen
mit lauter „No-na-Fragen“, aber genau diese Fragen werden nicht gestellt. Aber
diese Fragen, die Häupl nicht stellt, meine Damen und Herren, die werden wir
Freiheitliche stellen. Wir werden die Menschen etwa fragen: Wollen Sie das,
dass Menschen, die sich überhaupt nicht anpassen, die – das wissen wir ja auch
aus Umfragen – die österreichische Gesellschaft im Grunde ihres Herzens
ablehnen, wollen Sie das wirklich, dass diese Menschen dafür auch noch vom
Sozialstaat dann belohnt werden?
Das ist ja auch der Grund, meine Damen und Herren, warum die FPÖ gerade
bei den Migranten so stark ist, warum wir hier massiven Zulauf haben, warum die
SPÖ hier so nervös reagiert und jetzt verzweifelt überall in
Migranten-Zeitungen inseriert. Aber, meine Damen und Herren von der SPÖ, ich
sage Ihnen, das wird Ihnen alles nichts nützen, die Volksbefragung wird Ihnen
nichts nützen, auch die Inserate nicht, solange Sie auf einem Auge blind sind,
solange Sie, wie die Frau Finanzstadträtin heute wieder, immer nur vom Nutzen
sprechen, wörtlich heute wieder ausschließlich vom Nutzen der migrantischen
Wirtschaft.
Meine Damen und Herren! Das wird Ihnen nichts
nützen, solange Sie vor lauter politischer Korrektheit nicht hören wollen,
nicht sehen wollen, was in Wien jeder spürt, was Stadtgespräch ist: Wer
integrationsunwillig ist, meine Damen und Herren von der SPÖ, wer dadurch
selbstverschuldet in Not gerät – und das ist der Punkt: selbstverschuldet –,
der braucht auf keine Solidarität der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular