Gemeinderat,
53. Sitzung vom 23.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 122
welchem die Stadtregierung aufgefordert wird, mit den Mitteln von etwa
200 Millionen EUR einen entsprechenden Fonds für die Sanierung des
Wiener Wasserrohrnetzes zu schaffen. Und mit diesem Geld können wir nicht nur
die Infrastruktur verbessern, sondern infolge der doppelten Dividende auch
Beschäftigungseffekte schaffen, nämlich 3 600 zusätzliche Arbeitsplätze.
Und damit wir Ihnen das Leben nicht so schwer machen, haben wir sogar einen
Zuweisungsantrag formuliert, und vielleicht ist es Ihnen ja doch möglich, auch
hier mitzugehen, sehr geehrte Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich fordere deshalb Sie, sehr geehrte Damen und Herren der SPÖ, und im
Speziellen vor allem die Landes- und Stadtregierung auf, einen Kurswechsel der
gesamten Budgetpolitik, aber heute ganz besonders hier im Umweltressort,
anzudenken. Einen Kurswechsel, den wir schon seit Jahren fordern, den sie aber
auch heuer offenbar nicht bereit sind, gemeinsam mit uns vorzunehmen, und es
wird Sie deshalb wenig verwundern, dass wir diesen Budgetvoranschlag mit Ihnen
nicht mittragen können. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Als nächster Redner am Wort ist Herr GR Hursky, ich erteile es ihm.
GR Christian Hursky (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Werte Kolleginnen und Kollegen!
Umweltschutz in Wien, das ist in Wahrheit etwas, an dem die Opposition
auch nicht wirklich was auszusetzen hat. Ich weiß, dass Sie alle heute hier
ihre Rolle spielen müssen, angesichts des kommenden Wahlkampfes, dafür habe ich
natürlich großes Verständnis.
Im Gegenteil, ganz im Gegenteil, hört man hinter vorgehaltener Hand
immer wieder Lob auch von den Oppositionsparteien (GRin Mag Maria Vassilakou: Aber, aber!) für die Umweltpolitik der Stadt
Wien, die ja eine wirkliche hervorragende Umweltpolitik ist, (GRin Mag Maria Vassilakou: Ja super,
wunderschön!) ja, so ist das, und vor allem jene Kolleginnen und Kollegen,
die ein bisschen in der Weltgeschichte herumfahren und sich vergleichsweise andere
Städte ansehen, auch die grünen Kolleginnen und Kollegen, die die eine oder
andere Flugreise machen und die Welt auch in einem etwas anderen Lichte sehen,
genau die können am allerbesten vergleichen, wie wunderschön diese Wienerstadt
im Umweltbereich ist. Ich möchte ihnen das anhand einiger Beispiele zeigen, wo
wir aus dem Budget 2010 die entsprechenden Daten herausnehmen, damit Sie
nämlich auch noch einmal wirklich wissen, warum sie uns so viel Lob, und das zu
Recht, spenden.
Nehmen wir Beispiele von den Abteilungen her, etwa die Arbeit, die die
MA 49 leistet. Es ist großartig, was sie für den Umweltschutz und auch,
was sie für den biologischen Anbau von landwirtschaftlichen Produkten tut.
Einer der größten Landwirtschaftsbetriebe Österreichs, 41 ha Weingärten,
2 500 ha Ackerfläche in einem Stadtgut Lobau, das bereits seit dem
Jahr 1987 auf organisch-biologischen Landbau umgestellt ist. Dazu kommt noch
das Stadtgut Eßling und jetzt auch noch der Magdalenenhof, wo wir wirklich
hochwertigste Sachen anbauen. Auch im Landwirtschaftsbereich versuchen wir
schon über diesen Weg, über diese biologische Schiene, die Jugend
heranzuziehen. Ich möchte zum Beispiel nur an den Kinderbauernhof am Cobenzl
erinnern, wo wir schon Menschen in jungen Jahren an den Umweltschutz unserer
Stadt heranführen, oder an Waldschulen, den Lainzer Tiergarten, das
Nationalparkcamp. Alle diese Dinge seien, denke ich, hier erwähnt, damit man
weiß, welches Spektrum diese Stadt im Umweltschutz hat. Ein wichtiger Aspekt
dieser Abteilung ist auch die Instandhaltung von Grund und Boden, die Sanierung
von Waldflächen und Wassereinzugsgebieten. Das Wiener Wasser wurde ja heute
bereits von Kollegen Stiftner zitiert und gesagt, wie wichtig und wie wertvoll
das Wiener Wasser für uns ist. Ja, wir sorgen mit dieser Abteilung dafür, dass
das Wiener Wasser diesen entsprechenden Schutz genießt, dass wir diese
entsprechenden Wasserschutzgebiete haben, dass wir dieses hervorragende Wasser
auch in Zukunft in Wien haben werden.
Wir bemühen uns auch wirklich, entsprechende Schulungen durchzuführen
und die Leute für uns zu gewinnen, zum Beispiel im Nationalparkhaus Lobau, das
erst vor einigen Jahren eröffnet wurde. Es ist erstaunlich, was es hier alles
an Informationsmaterial gibt, mit dessen Hilfe man sich wirklich - wenn man
sich dafür interessiert - entsprechend über den Umweltschutz informieren kann
und darüber, was in dieser Stadt passiert. Aber - weil das schon bei Renate
Brauner zur Sprache gekommen ist - wir investieren auch in Förderung und Forschung.
Ich erinnere nur an die Bioforschung Austria, mit der wir eine sehr gute
Zusammenarbeit haben unter anderem in diesem Fall mit der BOKU.
Eine weitere Erfolgsgeschichte: Ich darf nur an den Biosphärenpark
Wienerwald erinnern. Hier ein Projekt, wo die Wiener gemeinsam mit den
Niederösterreichern wirklich was ganz Hervorragendes aufgestellt haben.
105 600 ha groß ist dieser Biosphärenpark, und der ist in dieser
Größe und darin, was hier geschieht, einzigartig. Hier wird auch mit jenen, die
diese Teile des Biosphärenparks bewirtschaften, gemeinsam eine ökologisch
wertvolle wichtige Richtung eingeschlagen, wie in Zukunft Landwirtschaft zu
funktionieren hat und wie wir in Zukunft unsere Umwelt entsprechend schützen.
Ein weiterer netter Aspekt, den wir haben, das ist, glaube ich, unser
Stadtgartenamt, und das sollten wir nicht vergessen, welche großartige Sache
das ist. Wenn ich nur denke, dass wir im nächsten Jahr 13 neue Parks in dieser
Stadt anlegen werden, die diesen Namen auch verdienen, und wo es außergewöhnliche
Sachen geben wird. Am Küniglberg wird ein Westernspielplatz errichtet werden.
Das ist einmal etwas, was ein bisserl einen Zunder für junge Menschen hat, was
Spaß macht, wo man etwas andere Dinge sieht.
Oder etwas, auf das ich mich als Favoritner ganz
besonders freue, ist der Wasserpark am Wienerberg beim Wasserturm. Meine sehr
geehrten Damen und Herren, was hier geschieht, ist etwas Einmaliges, es ist ein
wunderbarer, toller Wasserspielplatz mit sehr vielen Aktivitäten, der hier in
Zukunft auf uns warten wird, in einer
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