Gemeinderat,
53. Sitzung vom 23.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 95 von 122
Maßnahmen finanziert bekommen, seien es nun Lärmschutzfenster, sei es,
dass sie sogar Wintergärten bekommen. In manchen Fällen, glaube ich, geht es
bei den Gemeinden bis dahin, dass sozusagen Ablösen stattfinden, und dass
irgendwann einmal in der Raumordnung festgelegt wird, dass sie keine entsprechenden
Häuser mehr hinbauen dürfen. Die Förderungen gehen je nach dem, wo oder wie die
Fenster liegen, bis zu 100 Prozent. Und diese Maßnahmen sind jetzt noch
einmal extra verlängert worden und sie gelten sowohl für das bestehende
Zweipistensystem als auch für ein künftiges Dreipistensystem.
Abgesehen von der Messung des Fluglärms kann man nur eines sagen: Es
besteht ein überaus dichtes Netz von ständigen Messstellen, die der Flughafen
eingerichtet hat, und zudem gibt es - und das mit den Bürgerinitiativen in Wien
und Niederösterreich vereinbart - abseits der Stellen, wo ständig gemessen
wird, weitere Stellen, wo gemeinsam mit diesen Bürgerinitiativen ebenfalls
gemessen wird. In Favoriten gab es sogar einen Fall, dass man in der heurigen
Periode einem Beschwerdeführer ein Messgerät in seinen Garagengarten gestellt
hat. Und man kann in sämtliche Messungen, die es zu diesem Bereich gibt,
Einsicht nehmen, man kann übers Internet nachschauen, man findet all diese
Sachen, hier gibt es keine Geheimnisse, hier gibt es vor allem keine
Fehlmessungen, sodass es nicht notwendig ist, dass wir hier noch zusätzlich
eigene Messungen durchführen. Soviel zum Thema Fluglärm, und darum werden wir
alle anderen Anträge zum Thema Fluglärm als SPÖ in diesem Fall einfach ablehnen.
Ein weiterer Bereich bei uns ist die MA 36. Man kennt diese Abteilung
eigentlich nur von der Debatte mit den Hütchenspielen. Aber das ist ebenfalls
eine Erfolgsgeschichte dieser Abteilung, wo wir schon etwas weitergebracht
haben und noch weiterbringen werden. Es ist ein konsequenter Auftritt, den wir
gegen diese Hütchenspieler haben und ich verweise auf die Verschärfungen, die
es zu diesem Thema am kommenden Donnerstag im Landtag geben wird.
Aber auch eine andere kleine Sache sei erwähnt, die es manchen
Gewerbetreibenden und natürlich manchen Veranstaltern um einiges leichter
macht. Es werden in Zukunft für die Veranstaltungen einige Regulierungsschritte
gesetzt, sodass auch hier einiges leichter gemacht wird und so manche unnötige
Hürde, über die man so aus dem Bauch sagt, warum machen wir das überhaupt,
abgeschafft wird. Wir müssen uns auch hier die Sinnfrage über unnötige Aufgaben
stellen.
Nehmen wir zum Schluss die Wiener Umweltanwaltschaft. Eine Abteilung,
von der ich immer nur sagen kann: Kritisch, informativ auf den Bürger bezogen,
egal, wo sie auftritt. Das ist eine wirkliche Wiener Umweltanwaltschaft, die
sich um die Anliegen der Bürger kümmert und die man anrufen kann, die Dingen
nachgeht, egal wie man es sieht.
Kommen wir vielleicht noch ganz kurz auf die Budgetgesamtdaten zurück:
Wenn man sagt, Umweltschutz sei auch in diesem Fall praktisch ins Budget
hineingegossen, dann erkennt man, dass wir durch die Steigerung um rund 27
Millionen EUR für das kommende Jahr gegenüber dem Jahr 2009 auch hier
Fortschritte machen.
Wir setzen mehr als 7 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
diesem Bereich ein. Auch hier sehen wir wieder, wie wichtig diese Abteilung
ist, um die Arbeitsplätze zu sichern, aber vor allem, dass wir die Leistungen
sichern können, die wir im Wiener Umweltschutz anbieten.
Alles in allem ist Wien eine Stadt der Natur, eine blühende Stadt,
schlicht und einfach die schönste Stadt der Welt. Das werden wir uns nicht
nehmen lassen, dafür sorgen wir von der SPÖ mit Ulli Sima und Bgm Michael
Häupl. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Herr GR Dipl-Ing Martin
Margulies.
GR Dipl-Ing Martin Margulies
(Grüner Klub im Rathaus): Es freut
mich heute – vorläufig zum letzten Mal – zu Ihnen sprechen zu können. Diesmal zu
einem Thema, wo ich mich normalerweise eher selten zu Wort melde. Und in diesem
Sinne, als Budget- und nicht als Umweltexperte erlaube ich mir, Kollegen Hursky
in einem Punkt einmal voll recht zu geben: Ja, wenn dieser Wasserpark wirklich
so schön wird, wie Sie sagen, dann toll, toll, fast. Wäre nur die gesamte
Umweltpolitik so, wie Sie es anhand des Wasserparks dargestellt haben. Nur, das
Problem ist, hinter vorgehaltener Hand hört man auch unglaublich viel Kritik
aus Ihren eigenen Reihen an der eigenen Stadträtin! (GR Mag Gerhard Spitzer: Gar nicht wahr!)
Das ist halt tatsächlich das Problem, dass in vielen Bereichen,
beginnend beim Wasser, setzt sich fort über das Abwasser, über die Müllabfuhr
und auch sonstige Bereiche, tatsächlich die Kritik nicht abreißt.
Und es ist nicht nur die Kritik von Kollegen und Kolleginnen direkt von
Ihnen, sondern es ist auch die Kritik des Personals, desselben Personals, bei
dem Sie sich anlässlich der Budgetdebatte, und noch mehr anlässlich des
Rechnungsabschlusses, immer im überschwänglichen Ausmaße für die Dienste an der
Stadt Wien bedanken. Aber es ist dasselbe Personal, das auch unter den
unterschiedlichsten Einsparungsmethoden und Managementmethoden massiv zu leiden
hat - Krankenstandsdaten, das sei da nur einmal kurz angemerkt, aber auf das
komme ich etwas später noch zu sprechen.
Zunächst einmal zu Wien Kanal. Da ist Wien Kanal,
und ich war ja ganz überrascht über die Ausführungen des Kollegen Stiftner, der
sich in einer Art und Weise als Ausgliederungsgegner engagiert, dass ich schon
fast geglaubt hätte, er wäre von den Grünen.
(GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Tatsächlich,
ja!) Nur, so weit geht es dann doch nicht, weil anscheinend ist die Wiener
ÖVP die einzige Splittergruppe innerhalb der ÖVP, die etwas gegen Ausgliederungen
hat, weil alles - das ist ja das Problem - weil alles, was Sie der Stadt Wien
in den letzten Jahren vorwerfen, hat sie von Finanzminister Grasser gelernt.
Ich meine, man schaue sich nur ... (GR
Dipl-Ing Roman Stiftner: Die BUWOG-Affäre!) ... ja, die BUWOG-Affäre an. Ein riesiges Bild an
Intransparenz. Da
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