Gemeinderat,
53. Sitzung vom 23.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 99 von 122
lange auf die Realisierung ihres neuen Verwaltungszentrums. Seit 2001,
wie ich mich erinnern kann. Es war immer eine Frage, dass dieses neue Verwaltungszentrum
auf den ehemaligen Waagner-Biro-Gründen, wo es eine große Debatte hier im
Gemeinderat gegeben hat wegen der Kosten und der Preise, die genannt wurden,
was wir gezahlt haben und so weiter, was leider nicht entstanden ist. Hier
könnten wir wirklich schön langsam darauf pochen, dass dieses Geld für die
MA 48 verwendet wird, um eine Containerwaschanlage zu errichten. Darauf
warten wir schon sehr lange. Es wäre sehr gut, wenn die Wiener Häuser endlich
ihre Sammelinseln und die dort befindlichen Container öfter reinigen, um vor
allem starke Geruchsbelästigungen zu verhindern. Eine sinnvolle Investition der
Überschüsse wäre auch noch die Schaffung einer Nutzwasserversorgung, meine
Damen und Herren, für die Wiener Parks. Es gibt viele Parks, die nicht eine
Nutzwasserversorgung haben, sondern noch immer vom Hochquellenwasser gespeist
werden. Das gilt nicht nur für die Parks, das gilt auch für die Friedhöfe und
auch für Sportanlagen. Das weiß ich genau, denn auch in unserem Bezirk haben
wir noch solche Anlagen, die wirklich von der teuren Wasserversorgung Gebrauch
machen. (Beifall bei der ÖVP.)
Aber all diese Vorschläge, meine Damen und Herren, setzen natürlich
zwei Dinge für Sie voraus, zum einen ein umweltpolitisches Umdenken dieser
Stadtregierung und zweitens die Bereitschaft, die von den Bürgern und
Bürgerinnen eingenommenen Gebührenüberschüsse nicht mehr zur Sanierung des
anderen Stadtbudgets zu verwenden, sondern wirklich im Rahmen der Umwelt zu
investieren. (Beifall bei der ÖVP.)
Man könnte die Beispiele einer falschen Umweltpolitik anhand des
Budgets noch sehr lange weiterführen. Es wurden heute viele Argumente seitens
der Opposition und viele Entkräftungen seitens der SPÖ gesagt. Ich kann Ihnen
nur sagen, es ist so, dass wir wirklich sehr viele Probleme haben, die wir
nicht einfach vom Tellerrand wischen können. Das ist auch ein Grund, dass wir
sagen, es gibt einen Stillstand in der Umweltpolitik. Daher können wir diesem
Budget auch heuer nicht zustimmen, meine Damen und Herren. (Beifall bei der
ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Als Nächster zum Wort
gemeldet ist Herr GR Spitzer. Ich erteile es ihm.
GR Mag Gerhard Spitzer (Sozialdemokratische Fraktion
des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Ich habe dem Kollegen Parzer versprochen, ich spreche nach ihm und bin
trotzdem nicht garstig zu ihm. Wir verstehen uns wirklich sehr gut. Eines kann
ich dir trotzdem nicht ersparen, weil du dir so gerne diese Neuausrichtung, wie
du es gesagt hast, im Umweltbereich wünscht, lieber Kollege Parzer, bei Sachen,
die funktionieren, doktert man nicht herum, richtet sie nicht neu aus, sondern
lässt sie am besten, wie sie sind. (GR Dr
Franz Ferdinand Wolf: Nur was funktioniert!) In dieser Stadt funktioniert
sehr viel. Ich darf da nahtlos an den Kollegen Hursky anschließen.
Die ganze Welt beneidet uns zum Beispiel um unser Wasser. Deswegen
möchte ich bei der MA 31 beginnen. Auch dort passieren sehr viele ehrgeizige
Projekte.
Ich denke zum Beispiel an die Instandsetzung und den Neubau des
Wasserbehälters am Wienerberg, ein sehr großes Projekt mit Gesamtkosten von
rund 10,5 Millionen EUR. Dort wird eine neue Schieberkammer eingerichtet.
Das Speichervolumen wird von derzeit rund 33 000 m³ auf dann über
41 000 m³ erhöht, eine deutliche Erhöhung der Versorgungssicherheit
in dieser Stadt.
Ich denke an die Generalsanierung des Aquädukts in Mauer. Die Aquädukte
sind derzeit rund 130 Jahre alt, waren dementsprechend lang der Witterung
ausgesetzt und bedürfen dringend einer Sanierung mit Gesamtkosten von rund
8 Millionen EUR, die investiert werden.
Ein ähnliches Projekt ist das Aquädukt Baden mit Gesamtkosten von
2,2 Millionen EUR.
Ich darf an das Projekt Kraftwerk Nasswald mit Gesamtkosten von rund
2,5 Millionen EUR erinnern. Das derzeitige Kraftwerk Nasswald, das
übrigens aus dem Jahr 1929 ist, erzeugt Energie von rund 320 000
Kilowattstunden pro Jahr. Die dann neue Anlage in Nasswald wird rund 1,6
Millionen Kilowattstunden an Energie erzeugen. Plangemäß wird die
Fertigstellung bis März 2010 erfolgen.
In diesen Bereich fällt auch die Sanierung des Pumpwerkes in der Lobau,
ein Werk, das nicht mehr ganz dem Stand der Technik entspricht, das zwischen
1964 und 1968 errichtet wurde. Die Anlage wird durch eine neue Anlage ersetzt,
die dann dem Stand der Technik entsprechen wird.
Es gibt viele weitere Schwerpunkte, die in diesem Bereich umgesetzt
werden. Dazu gehört auch, Kollege Stiftner, die regelmäßige Erneuerung des
Rohrnetzes. Wir haben derzeit rund 3 500 km Rohrnetz. Diese werden
regelmäßig gewartet und werden selbstverständlich auch regelmäßig erneuert.
Dazu brauchen wir keine eigenen Anträge. Das passiert in dieser Stadt ohnehin.
Ich denke aber auch, und das ist mir persönlich ein Anliegen, an die
vielen Investitionen im Bereich der Umweltbildung. Hier zum Beispiel an die
Wasserschule. Der Wasserturm wurde bereits erwähnt. In der Wasserschule in
unmittelbarer Nähe wird jährlich rund 3 000 Kindern das Wasser
nähergebracht.
Ich denke auch an die Neugestaltung des Museums Wildalpen, aber auch an
andere Bereiche.
Viele Menschen in dieser Stadt haben viele
Bedürfnisse. Manchmal hat man diese Bedürfnisse genau dann, wenn man sie nicht
brauchen kann. Auch dafür sorgt unsere Stadt, nämlich die MA 48, mit
Gesamtinvestitionen für 2010 von rund 14 Millionen EUR und
Erhaltungsmaßnahmen von rund 13 Millionen EUR. Gerade im Bereich der
Bedürfnisanstalten passiert da sehr viel an Maßnahmen zur Erhöhung der
Leistungs- und Qualitätssteigerung. Ich denke daran, dass weitere
Bedürfnisanstalten mit ständig anwesendem Personal ausgestattet werden, an die
bedarfsorientierte Erweiterung der
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular