«  1  »

 

Gemeinderat, 53. Sitzung vom 23.11.2009, Wörtliches Protokoll  -  Seite 110 von 122

 

Weiters werden im Wirtschaftshof die Logistikzentren des Kaiser-Franz-Josef-Spitals, das ja auch im Pavillonsystem erbaut ist, gebündelt, sodass die verstreut liegenden Betriebsstellen an einem Ort sind und einem weiteren Ausbau des Schwerpunktspitals in Zukunft nichts mehr entgegensteht.

 

Im Allgemeinen Krankenhaus haben wir weitere Investitionen vor, die im Jahr 2010 weitergeführt werden. Die größte davon ist die Klinische Abteilung für Allgemeine Pädiatrie und Neonatologie, aus der dann auch drei Fachabteilungen herausgelöst werden. Die weiteren baulichen Fortschritte sind dort schon sichtbar.

 

Frau Kollegin Pilz hat auch sehr viele Anträge aus dem Bereich Psychiatrie gestellt. Wir alle wissen aus der Psychiatriekommission, dass es fachliche Unterschiede im Bereich der Auffassung gibt, dass auch nach vielen Befragungen der Experten keine State of the Art-Behandlung in dem Sinn festgelegt werden konnte und wir uns als Laien hier nicht sozusagen auf eine Behandlungsform einfinden können, sondern dass entsprechend der umfassenden medizinischen Betreuung auch die entsprechende Behandlung durchgeführt wird.

 

Die Regionalisierung wird fortgesetzt, wie sie begonnen wurde, und die Schule im 10. Bezirk wird von der Rudolfstiftung bald übersiedeln können, sodass dann dem nächsten Dezentralisierungsschritt im Bereich des Baus der Psychiatrie in der Rudolfstiftung nichts mehr entgegensteht. Die weiteren Schritte werden dann auch mit den verschiedenen Rochaden in den Krankenhäusern erfolgen.

 

Knapp 80 Millionen EUR stehen 2010 für zusätzliche Investitionen im Krankenanstaltenverbund zur Verfügung. Das beinhaltet auch die Weiterführung des Geriatriekonzeptes, in dem 2010 bereits die erste Eröffnung eines neu errichteten GZ in der Leopoldstadt geplant ist. Diese wird auch stattfinden, wir konnten ja bei der Gleichenfeier schon ein Musterzimmer besichtigen. Als weitere Schritte werden das GZ Inner-Favoriten und das GZ Meidling im kommenden Jahr, also im Jahr 2010, die Dachgleiche erreichen. Auch die Projekte GZ Simmering und Liesing schreiten in der Planung zügig voran.

 

Die innovativen Wohn- und Pflegehäuser stellen eine Kooperation zwischen der TU 4 und dem Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser dar. Sie werden den BewohnerInnen auch bei hoher Pflegebedürftigkeit ein Verbleiben im Appartement bis an ihr Lebensende ermöglichen. Auch hier werden wir 2010 in Döbling den Baubeginn erleben. Im Projekt Rosenberg startet die Generalsanierung, die in drei Abschnitten geplant ist.

 

Eine Umfrage des IFES-Institutes unter älteren Wienerinnen und Wienern über 55 Jahren hat gezeigt, dass die Zufriedenheit der Älteren mit dem Angebot der Stadt für ältere Menschen sehr hoch ist. Die SeniorInnen fühlen sich wohl, sie wollen im Alter auch bei Pflegebedürftigkeit weiter zu Hause wohnen und am liebsten von einem Familienmitglied betreut werden. Ebenso hoch ist die Zustimmung zu professioneller Betreuung, die mehrmals am Tag auch in den eigenen vier Wänden erfolgen kann und über den Fonds Soziales Wien von den Organisationen angeboten wird.

 

Die Stadt Wien nimmt die Anliegen der Wienerinnen und Wiener ernst, sie erweitert die Angebote für die Senioren und baut die Ambulanzen und mobilen Dienste weiter aus. Die Leistungsstunden im Bereich der Hauskrankenpflege wurden allein in den letzten vier Jahren verdoppelt und sind auf 1 200 000 Stunden angestiegen. Ebenso ist ein Anstieg bei den Heimhilfestunden zu bemerken.

 

Der FSW, der sich seit 2004 als flächendeckende Dienstleistungsdrehscheibe des Wiener Sozialdienstes zum Wohle der LeistungsbezieherInnen entwickelt hat, hat auch bereits eine hohe Finanzierungssicherheit für die Partnerorganisationen erreicht. Mit der neuen, transparenten Kostenbeitragsvorschreibung für die KundInnen bekräftigt das Unternehmen seine Kundenfreundlichkeit. Diese Mustervorschreibungen sind den BezieherInnen in den letzten Tagen zugegangen.

 

Wir sind stolz darauf, dass wir ein flächendeckendes Betreuungssystem für die Bewohnerinnen und Bewohner Wiens anbieten können. Immerhin sind es 50 000 SeniorInnen, die über 100 Trägerorganisationen, die an fast 800 Standorten mehr als 20 000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigen, betreut werden. In 172 Pensionistenklubs und Seniorentreffs, die ein breitgefächertes Angebot an Ausflugs- und Kulturprogramm anbieten, aber auch mit dem Freizeitfahrtendienst, mit über 393 000 Fahrten pro Jahr, können die Mobilität und die soziale Kommunikation der älteren Bevölkerung gefördert werden.

 

Kommen wir aber zurück zu den Investitionen, zu den Neubauten im Pflegebereich. Im Rahmen der einzigartigen Neubauoffensive an Pflegeplätzen werden wir bis zum Jahr 2015 auch 10 000 Pflegeplätze erreichen, die den BewohnerInnen Wohnlichkeit und eine Intimsphäre anbieten. Es sind Einzelzimmer mit Bad und WC, Loggia und Garten. Auch diese stationären Einrichtungen werden in der Befragung sehr gut angenommen.

 

Die geplante Struktur der neuen Geriatriezentren, nämlich kleinere Häuser an mehreren Standorten, bedarf aber auch eines kaufmännischen Managements, sodass wir Erfahrungen auch hier wieder sehen können. Denn eine zentrale Verwaltung kommt billiger, als wenn jedes einzelne Pflegehaus seine eigene Verwaltung, den Einkauf und alles zu bewältigen hat. Mit einem gemeinsamen Einkauf können wir auch da günstiger werden. Eine zentrale Servicestelle für Personal und Finanzen ist geplant, die Vermeidung von Doppelgleisigkeiten und die Nutzung von Synergien ist nach diesem Konzept, das ja die TU 4 entwickelt hat, zu erwarten.

 

Auch inhaltlich sind wir im Bereich der Pflege darauf ausgerichtet, dass die Palliativmedizin und die palliative Pflege als integrativer Bestandteil in den Pflegeeinrichtungen gelebt werden muss. Die TU 4 hat daher ein Fortbildungsprogramm entwickelt, in dem die Palliativkultur als Haltung, als positive Haltung für das Handeln aller Mitarbeiter in allen Berufsgruppen festgelegt wird, das heißt, nicht nur beim Pflegepersonal, sondern bei allen Berufsgruppen, die in den Häusern arbeiten, von der

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular