Gemeinderat,
53. Sitzung vom 24.11.2009, Wörtliches Protokoll - Seite 71 von 101
was ihre Bedeutung und öffentliche Aufmerksamkeit anbelangt, nämlich
das Programm für diese Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften.
Wir haben die Bezirkskultur neu gestaltet und geordnet, es ist das
Museum auf Abruf geschaffen worden, und vieles andere mehr.
Ich erwähne das nur beispielhaft, weil ich doch glaube, dass bei aller
Kritik, für die ich großes Verständnis habe und über die wir im Detail auch in
den Ausschüssen und hier im Gemeinderat immer diskutieren können und sollen,
man nicht übersehen sollte, dass die Kulturpolitik der Stadt Wien auf Grund
auch eines Bekenntnisses, eines grundsätzlichen Bekenntnisses der Stadt zu
einer öffentlichen Förderung der Kultur, neue Initiativen gesetzt hat und sehr
viel Neues bewirkt hat, was es bis zu diesem Zeitpunkt vor acht Jahren nicht
gegeben hat.
Meine Damen und Herren, ja, ich bekenne mich auch zu einer, ich habe
das ja auch schon gesagt, grundsätzlichen Debatte und auch zu einem Bekenntnis
zum Wien Museum. Ich halte das für eine entscheidende, für eine ganz
interessante, für eine ganz wichtige Debatte auch für Wien, die sich definitiv
nicht damit abhandeln lässt, wann das gesagt wurde, ob ein Wahltermin in Nähe
ist oder nicht, sondern hier geht es darum, dass man die Grundlagen schafft,
dass man in eine durchaus auch öffentliche Diskussion eintritt, was ein Museum
des 21. Jahrhunderts in einer Stadt können muss, welchen Anforderungen es
genügen muss, was es für neue Entwicklungen auf dem Gebiet international gibt.
Und in diesem Diskussionsprozess, in diesem Meinungsbildungsprozess, in dieser
Basis und Grundfindung, wie ein solches Museum überhaupt beschaffen sein soll,
befinden wir uns. Wir werden das sehr gründlich machen, wir werden das mit
aller gebotenen Sorgfalt, auch mit dem Sachverstand und in der Diskussion mit
Experten machen, ich werde mich aber hüten und angesichts der Bedeutung des
Projektes auch versuchen, das nicht, in der Tat nicht, zu einem Wahlkampf-Gag
verkommen zu lassen, nämlich von Seiten der Opposition. Ich weiß,
wahrscheinlich hätten Sie das gerne, aber umgekehrt, ich lade Sie herzlich ein
zu einem konstruktiven Dialog darüber, zu einer Diskussion, wie ein solches
Museum des 21. Jahrhunderts für die Stadt beschaffen sein kann.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, insgesamt, und auch das möchte
ich grundsätzlich sagen, geht es der Wiener Kulturpolitik um Qualität, geht es
der Wiener Kulturpolitik darum, Qualität der Kunst zu fördern, es geht
vornehmlich und hauptsächlich darum, Kunst zu ermöglichen, denn das ist die
Hauptaufgabe von Politik. Es geht darum, ein offenes Klima zu schaffen und ich
halte das für essentiell und ja, wenn sie mir diesen polemischen Ausflug
gestatten, wenn vorher auf die schwarz-blaue Bundesregierung verwiesen wurde,
so kann ich mich nur zu gut daran erinnern, dass damals sehr wohl
Subventionsmittel eingesetzt wurden als Druckmittel, als Zensur. Als Zensur, um
jene zu beeinflussen und vielleicht auch mundtot zu machen, die sich kritisch geäußert
haben. Also, so absonderlich ist das nicht, so weit weg ist das nicht, und so
selbstverständlich, dass es ein offenes Klima in einer Stadt für die
Kulturschaffenden, für die Kulturinteressierten und eine offene
Auseinandersetzung gibt, ist es keineswegs, aber ich glaube, dass wir in den
vergangenen Jahren bewiesen haben, dass das in Wien nicht nur
selbstverständlich stattfinden kann, sondern dass es letztendlich auch gut für
diese Stadt ist, wenn sie offene Auseinandersetzungen nicht nur zulässt, sondern
auch fördert.
Ja, wir wollen das Publikum im Zugang und in der Ermöglichung der
Teilhabe an den verschiedensten Initiativen unterstützen. Einige Stichwörter
dazu habe ich Ihnen gegeben, wir wollen Zugang ermöglichen und ja, es ist für
diese Stadt auch wichtig, dass sie sich international behauptet, dass das, was
hier kulturell, künstlerisch, wissenschaftlich passiert, auch in einem
internationalen, nicht nur in einem europäischen, sondern auch in einem
internationalen Kontext steht, beachtet wird und ja, - auch wenn die Grünen dabei gähnen - auch deshalb ist
es eine kleine, schöne und wichtige Auszeichnung, dass Wien in der
Lebensqualität immer wieder an den vordersten Stellen liegt.
Meine Damen und Herren, die Grundvoraussetzungen für all das, was ich
hier versucht habe zu skizzieren, schafft dieses Budget. Es ist ein wiederum
gesteigertes Kulturbudget. Einmal mehr kann ich darauf verweisen, dass es das
höchste Kulturbudget ist, das die Stadt Wien jemals hatte und ja, mit diesem
Geld wird sehr, sehr viel Kreatives geschaffen, was der Stadt Wien nicht nur
Anerkennung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern, bei den Bürgerinnen und
Bürgern, sondern auch international verschafft und Wien damit zu einer der ganz
großen Kulturzentren der Welt macht, jedenfalls in der Bedeutung größer als es
seine Einwohnerzahl eigentlich vermuten ließe.
Die Grundvoraussetzungen schaffen aber auch die
Arbeit, die Kompetenz und das ungeheure Engagement all jener Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der verschiedenen Magistratsabteilungen meiner Geschäftsgruppe.
Ich bedanke mich sehr herzlich dafür und einmal mehr glaube ich, ist das eine
gute Gelegenheit, danke schön zu sagen für das große Engagement, für das Herz,
das alle von Ihnen bei der Sache haben. Und ja, ich glaube, es ist schon auch
wichtig, Herr GR Wolf, wenn Sie jemanden in der Öffentlichkeit versuchen
bloßzustellen, in dem Sie ihm etwas unterstellen, was er nicht ist, denn weder
Parteimitgliedschaft noch Freunderlwirtschaft hat in der Besetzung des
Festivals Wien Modern eine Rolle gespielt und eigentlich kann ich da nur das
französische Diktum anwenden, „Honni soit qui mal y pense.“, frei übersetzt,
dass der Schelm so ist, wie er denkt. Wenn man schon versucht, das alles in der
Öffentlichkeit über eine Privatperson abzuhandeln, so ist das unfair, weil der
Matthias Losek ist kein Politiker, der kann sich auch nicht wehren, und wenn
Sie ihn aus Ihrer Zeitung zitieren, dann sollten Sie ihn zumindest richtig
zitieren, oder aber Sie wissen es besser und kennen den Namen auch besser. Denn
wenn man jemanden in der Öffentlichkeit versucht herunterzumachen, dann muss
man auch wenigstens die korrekten Daten sagen. Ich kann Ihnen in
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