«  1  »

 

Gemeinderat, 62. Sitzung vom 30.06.2010, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 108

 

qualitativ die entsprechenden Plätze den Kindern und Eltern in dieser Stadt anzubieten.

 

Ich glaube, das gelingt uns sehr gut, vor allem angesichts der Tatsache, wenn man sich ansieht, wie sich die ganztägige Betreuung entwickelt hat. Wir haben im Schuljahr 2004/2005 im öffentlichen Schulwesen 79 Standorte gehabt, somit in etwa 19 900 Plätze mit ganztägiger Betreuung, und im privaten Sektor 43 Standorte mit insgesamt rund 6 000 Plätzen. In Summe standen 122 Standorte mit 25 900 Plätzen im Jahr 2005 zur Verfügung. 5 Jahre später, im Schuljahr 2010/2011, zeigt sich aus meiner Sicht folgendes positives Bild: Wien hat 109 Standorte im öffentlichen Bereich mit insgesamt 25 000 Plätzen und 43 Privatstandorte mit 7 900 Plätzen. An 15 Schulstandorten gibt es darüber hinaus noch die entsprechenden Lern- und Freizeitklubs für die schulische Tagesbetreuung. Rund 1 100 Kinder werden in diesem Modell betreut. Innerhalb von 5 Jahren hat Wien damit im öffentlichen Sektor 5 100 zusätzliche Plätze und in privaten Schulen fast 2 000 zusätzliche Plätze geschaffen und 36 neue Standorte sind dazugekommen, wo eben direkt an der Schule, im Klassenverbund et cetera, die ganztägige Betreuung sichergestellt ist. Ab dem kommenden Schuljahr gibt es somit insgesamt 158 ganztägig geführte Schulen in Wien.

 

Aber es kann sich auch, und das ist mir auch ganz wichtig, die Zahl der Plätze in den Horten, also für Nachmittagsbetreuung von halbtägig geführten Schulen, durchaus sehen lassen. 2004/2005 haben wir insgesamt 19 600 Plätze in den städtischen und privaten Horten gehabt. Wir haben jetzt 23 000 Plätze, also auch hier ein Plus von 3 400 Plätzen.

 

Ich denke, diese Zahlen zeigen sehr eindrucksvoll, wie wichtig uns eine qualitätsvolle Nachmittagsbetreuung an den Schulstandorten ist, dass wir hier auch entsprechend weiter ausbauen und daher die immer wieder angesprochene Schließung von Horten in der allgemeinen Formulierung – natürlich kann es da oder dort auch Veränderungen geben – einfach so auch nicht stimmt.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 1. Zusatzfrage stellt Frau GRin Smolik.

 

9.50.09

GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im Rathaus): Herr Stadtrat!

 

Danke für die Klarstellung, dass das nur für Neuaufnahmen gilt, dass man in die Nachmittagsbetreuung der Offenen Schule gehen muss, weil das hat bei vielen Eltern zur Verunsicherung geführt. Ich habe Sie ja nicht quasi zum Spaß nach der Information gefragt, weil offensichtlich hapert es an der Information an die Eltern. Dazu kann man sagen, sie wissen eh, was sie tun, aber ich habe wirklich jeden Tag die Mailbox voll von Eltern, die sich nicht mehr auskennen. Die Eltern haben zum Teil ihr Kind für einen Hort angemeldet, gehen in eine Offene Schule, haben dort nicht kommuniziert bekommen, dass das nicht funktioniert, dass das nicht geht, und kriegen vielleicht Ende des jetzigen Schuljahres, also quasi kurz vor Schulbeginn, zufällig von hintenrum Informationen, dass das so nicht geht, dass der Hortplatz nicht zur Verfügung steht, und wissen nicht, was sie jetzt tun sollen. Das heißt, hier gibt es ein Informationsproblem.

 

Deswegen meine Frage an Sie, wie diese Eltern informiert werden. Zum Beispiel wissen bei dem Fall in Hadersdorf die Eltern, und das habe ich gestern auch schon gesagt, von offizieller Stelle noch immer nicht, dass der Hort für sie nicht zur Verfügung steht. Sie wissen es aus einem Gespräch mit Ihnen. Sie wissen es, weil die Frau Direktorin das nebenbei erwähnt hat. Aber ein offizielles Schreiben, in dem das steht, gibt es nicht.

 

Deswegen meine Frage: Können Sie sich vorstellen, dass in organisierter Weise Eltern, die ihr Kind in eine Schule einschreiben, noch einmal zeitgerecht und nicht erst kurz vor dem Sommer darüber informiert werden, wie es jetzt mit der Nachmittagsbetreuung ihres Kindes aussieht?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Frau Gemeinderätin!

 

Noch einmal, ich denke, es zeigt durchaus auch, dass die Grundinformation klar ist: Besuch einer Offenen Schule setzt die Betreuung am Standort voraus. Nichtsdestotrotz habe ich, auch auf Grund dieser Hinweise, sowohl die MA 56 als auch den Stadtschulrat als auch die MA 10 ersucht, dieser Schnittstellenproblematik, und darum geht es im Endeffekt, noch einmal ein besonderes Augenmerk zu widmen und letztendlich in den entsprechenden Formularen für das kommende Schuljahr zu überdenken, ob es darin möglicherweise Fehler gibt. Wenn es diese Fehler gibt, vor allem hilft da unmittelbar manchmal nichts, wenn es ein Informationsmanko gibt, dass diese Schnittstellenproblematik tatsächlich sehr besonders beobachtet wird und wenn es Informationsdefizite gegeben haben sollte, schlicht und ergreifend daraus zu lernen.

 

Wir haben in Wien rund 380 Schulen. Es kann an einzelnen Standorten durchaus auch zu einem Informationsmanko kommen. Das ist so, denke ich, bei der Fülle der Wünsche der Eltern, der Fülle der Bedürfnisse, auch von Schülerinnen und Schülern. Wir werden dem sehr genau nachgehen. Wenn es hier Fehler gegeben hat, gehe ich davon aus, dass auch Direktorinnen, Direktoren, Verantwortliche in der MA 10, in der MA 56, wie bisher auch, aus den entsprechenden Fehlern lernen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die 2. Zusatzfrage stellt GRin Mag Anger-Koch.

 

9.53.00

GRin Mag Ines Anger-Koch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herr Stadtrat!

 

Auch ich möchte einen guten Morgen wünschen und noch einmal auf die Hortproblematik hinweisen, weil wir doch in einem speziellen Bezirk immer wieder Beschwerden von den Eltern haben.

 

Meine Frage ist: Warum werden eigentlich bewährte Horte nicht in Betracht gezogen, diese zu integrieren, sondern dann trotzdem geschlossen werden? Weil Sie haben zuerst, als Sie der Kollegin Smolik geantwortet haben, auch gesagt, nur bei Neuanmeldungen, aber dort ist es im konkreten Fall so, dass es keine Neuanmeldungen sind, sondern dort ein Hort ist, der jetzt geschlossen wird. Da möchten wir wissen, warum dieser bewährte Hort trotz Engagement der Eltern, dass dieser erhalten wird, geschlossen wird.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular