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Gemeinderat, 7. Sitzung vom 29.04.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 7 von 69

 

Rathausplatz die "European Maccabi Games 2011 Vienna" eröffnet. Die Makkabiade ist die größte Sportveranstaltung für Jüdinnen und Juden und findet heuer zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg im deutschsprachigen Raum statt. 2000 Sportlerinnen und Sportler, viele professionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine große Zahl freiwilliger Helferinnen und Helfer werden zum Gelingen dieser großartigen Veranstaltung beitragen. Sehr geehrter Herr Stadtrat, können Sie uns allen einen kleinen Ausblick auf die Makkabiade 2011 geben?)

 

Bitte, Herr Stadtrat.

 

9.29.00†Amtsf StR Christian Oxonitsch - Frage|

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Sehr geehrter Herr Abgeordneter!

 

Sie fragen mich nach den Jüdischen Weltfestspielen, die in der Zeit vom 5. bis 13. Juli in Wien stattfinden werden. Es ist dies eine Veranstaltung, die sich ja in eine Reihe internationaler Veranstaltungen in dieser Stadt einreiht, eine Veranstaltung, auf die wir sehr stolz sind, denn es finden diese Weltfestspiele alle zwei Jahre statt, alle vier Jahre immer in Israel und alternierend alle vier Jahre dann in einem entsprechenden anderen Land. Es hat sich Wien für diese Sportveranstaltung – es handelt sich hierbei ja um die fünftgrößte Sportveranstaltung weltweit – beworben und gegen Stockholm, St Petersburg und zahlreiche andere europäische Städte auch durchgesetzt.

 

Es ist für uns natürlich erfreulich, eine derartige internationale Veranstaltung begrüßen zu können und auch durchzuführen, und es ist diese Veranstaltung letztendlich natürlich für uns auch ein Zeichen der guten sportlichen Infrastruktur, die wir in der Stadt haben.

 

Es wurde die Makkabiade erstmals 1932 in Tel Aviv veranstaltet, und seit 1953 findet diese Veranstaltung eben in einem entsprechenden Vier-Jahres-Rhythmus in Israel und, mit zwei Jahren versetzt, dann immer in entsprechend anderen Städten statt. Wien ist der erste Austragungsort in einem deutschsprachigen Land, und ich denke, das zeigt auch das gute Verhältnis unserer Stadt mit dem Staate Israel und das zeigt natürlich auch das gute Verhältnis mit den diversen jüdischen Organisationen.

 

Es werden dazu mehr als 2 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 40 Ländern erwartet. Es sind Sportlerinnen und Sportler in 19 Bewerben, die hier um die entsprechenden Medaillen in Basketball, Fechten, Schach, Feldhockey, Bowling, Fußball, Tennis kämpfen werden. Es wird natürlich die sportliche Infrastruktur in der Stadt genutzt werden. Es findet diese Veranstaltung vor allem auch deswegen in Wien statt, weil wir es mit der Sportinfrastruktur in der Stadt möglich machen können, dass die Sportlerinnen und Sportler hier ihre Bewerbe ohne die entsprechende Überwindung größerer Distanzen abhalten können. Denn – gar keine Frage – natürlich spielt auch der Faktor Sicherheit eine große Rolle, und gerade die Möglichkeit, ohne Überwindung größerer Distanzen und damit ohne übermäßigen Aufwand in diesem Bereich diese Veranstaltung abhalten zu können, hat für Wien gesprochen.

 

Veranstaltungsorte und Austragungsstätten werden der SC Hakoah Campus sein, es werden Tenniscourts sein, das Stadionbad, die Sporthalle in der Hopsagasse, der Club Danube Erdberg, die Sporthalle in der Steigenteschgasse, die Sporthalle Lieblgasse, das Hockeystadion im Prater, Trainingsplätze des Wiener Prater-Stadions und das Ernst-Happel-Stadion, Trainingsplätze natürlich auch im gesamten Prater, die Brunswick Bowlinghalle und auch unser Radstadion.

 

Also das zeigt, dass die vielfältige städtische Infrastruktur einen wichtigen Beitrag leistet, dass diese Veranstaltung hier in Wien abgehalten werden kann. Wir freuen uns, diese internationalen Gäste in Wien begrüßen zu können. Wir werden darüber hinaus auch gemeinsam mit den Veranstaltern alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Filmfestivals am Rathausplatz bei der großen Eröffnungszeremonie begrüßen können.

 

Ich denke, es ist aus sportlicher Sicht eine gute Veranstaltung, es ist selbstverständlich als Signal eine wichtige Veranstaltung, aber ich denke, es ist durchaus auch im Sinne der internationalen Wahrnehmung der Stadt als Sportstadt eine wichtige Veranstaltung. Ich glaube, wir können uns im Zeitraum vom 5. bis 13. Juli auf eine tolle Veranstaltung freuen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke, Herr Stadtrat. Die 1. Zusatzfrage wird von GR Nepp gestellt. – Bitte schön.

 

9.33.37

GR Dominik Nepp (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat!

 

Es ist ja wirklich eine Schande für Wien, dass erst heuer zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg die Makkabiade hier in Wien stattfindet. Gerade Wien hat eine besondere moralische Verpflichtung dem Judentum gegenüber, aber anscheinend hat die SPÖ, die ja seit Kriegsende hier in Wien die Verantwortung hat, diese Veranstaltung nicht besonders interessiert.

 

Deswegen meine Frage: Warum kommen Sie da erst jetzt drauf? Was hat da so lange gedauert? Warum wird das erst jetzt forciert? Und warum hat die Gemeinde Wien es erst jetzt geschafft, die Makkabiade nach Wien zu holen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.

 

Amtsf StR Christian Oxonitsch: Also ich will mich jetzt auf die Zwischentöne gar nicht einlassen. Tatsache ist: Wie bei allen anderen internationalen Aktivitäten gibt es entsprechende Bewerbungen auf der einen Seite, vor allem aber auch natürlich Träger dieser Veranstaltung. Wenn ein Träger an uns herantritt, sich für internationale Bewerbe in der Stadt interessiert, dann ist ganz klar, dass wir hier mit unserer Infrastruktur, aber natürlich auch sonst – wir beteiligen uns ja auch materiell sehr maßgeblich an dieser Veranstaltung – gerne unterstützend dabei sind.

 

Wir können zu Recht stolz darauf sein, denn ich habe ja auch darauf hingewiesen, dass es das erste Mal ist, dass eine derartige Veranstaltung im deutschsprachigen Raum stattfindet. Da zeigen sich natürlich durchaus auch die realen Beziehungen zu einem Staat, und es ist dies

 

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