Gemeinderat, 8. Sitzung vom 30.05.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 59
der Aufgaben, die dort zu erbringen sind und auch hinsichtlich der Bedürfnisse, mit denen man dort konfrontiert ist. Es war ja auch seinerzeit vereinbart worden, das es eine Evaluierung geben wird, sodass man im Vorfeld auch des nächsten Stadtentwicklungsplanes feststellt, ob die Leistungen, die dort erbracht wurden, ausreichend waren beziehungsweise ob weitere solche Koordinationsleistungen und Maßnahmen erforderlich sind beziehungsweise ob hier die eine oder andere Adaptierung erforderlich wird.
Nun nach der Evaluierung sieht die Situation wie folgt aus: Die Zielgebiete City, U2-Donaustadt/Aspern Seestadt, Floridsdorf – Achse Brünner Straße, Rothneusiedl, Gründerzeitviertel/Westgürtel, Wiental, Donaukanal sowie Liesing-Mitte bleiben unverändert, und zwar hinsichtlich der Grenzziehungen sowie auch hinsichtlich der Aufgaben, die dort zu vollbringen sein werden. Es hat sich allerdings die Notwendigkeit ergeben, die Grenzziehungen hinsichtlich der Zielgebiete Favoriten/Hauptbahnhof- Arsenal, Erdberger Mais – Aspang-Gründe – St Marx sowie Donauraum – Leopoldstadt – Prater zu verändern.
Als finalisiert sind inzwischen die Ziegebiete Siemens-Allißen sowie auch das Donaufeld zu betrachten.
Außerdem gibt zwei Neuerungen: Es kommen zwei neue Zielgebiete dazu, nämlich die Zielgebiete Simmering und Zentrum Kagran. Lassen Sie mich abschließend kurz auf die spezifischen Aufgaben zu sprechen kommen, die jetzt im Bereich Simmering und Zentrum Kagran erforderlich sind.
In Simmering geht es im Wesentlichen um die Simmeringer Hauptstraße, die unsere besondere Aufmerksamkeit verdient, und zwar sowohl als Einkaufsstraße als auch als Ort mit Aufenthaltsqualität und auch als potenziell verbessertes Zentrum des Lebens, der Kommunikation und der Begegnung in Simmering. In diesem Zusammenhang wird es eine Vielzahl von Aufgaben geben, die erledigt werden müssen.
Auch das Zentrum Kagran verdient besondere Aufmerksamkeit, und es wird diese in den nächsten Jahren seitens der Stadtplanung und Stadtentwicklung auch bekommen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, die Aufenthaltsqualität im Zentrum Kagran zu steigern, und das bedeutet in diesem Fall auch, besonderes Augenmerk auf die Qualität, die Nutzbarkeit und die Zugänglichkeit des öffentlichen Raumes zu legen. Ich bin überzeugt davon, dass es für die lokale Bevölkerung, insbesondere für Tausende von Menschen, die das Zentrum Kagran täglich entweder zum Einkaufen oder auch auf dem Weg zur Schule oder zur Arbeit nutzen, von besonderer Bedeutung sein wird, dass hier die Aufenthaltsqualität gesteigert wird.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke für diese Beantwortung. Die 1. Zusatzfrage stellt GR Mahdalik. Ich ersuche ihn darum.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Stadträtin!
Ein wichtiges Stadtentwicklungsgebiet ist das Flugfeld Aspern, das sich zumindest vom Aspekt der U-Bahn-Technik in Entwicklung befindet. Diesbezüglich hat es in den letzten Tagen einen Beschluss gegeben, dass eine Spange beziehungsweise Erschließungsstraße von der A23 zumindest bis zum Flugfeld gebaut wird. Darüber sind wir teilweise froh. Aber ich glaube, der Jubel der Stadtregierung über eine optimale Anbindung des Flugfeldes ist leicht übertrieben, weil die Leute nach wie vor im Stau stehen werden.
Man muss sich das nur ansehen. Heute in der Früh sind die Autos auf der Tangente von der Anschlussstelle Hirschstetten bis nach Breitenlee und Süßenbrunn zurück gestanden. Wenn jetzt diese Erschließungsstraße gebaut wird, dann können sich die Leute am Knoten Hirschstetten anstellen und ein paar Kilometer nach hinten stauen, und daher fürchte ich, dass sie wieder durch die alten Ortskerne fahren werden. Darum meinen wir, dass diese Erschließungsstraße zu wenig ist und dass eine richtige Spange von der A23 über Hirschstetten, Aspern und Eßling zur zukünftigen S1 notwendig wäre.
Daher frage ich Sie: Wie sehen im Moment die Planungen der Stadt Wien für den Bau der Nordostumfahrung, der S1 inklusive Lobauquerung aus? Wie stehen Sie zu einer richtigen Spange von der A23 zur zukünftigen S1, weil diese Spange und diese S1 die einzige Möglichkeit wären, die A23 wirklich zu entlasten?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeister.
VBgmin Mag Maria Vassilakou: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Zweifelsohne verfolgen wir alle dasselbe Ziel! Uns ist es ein sehr großes Anliegen, dass der Verkehr mitten durch Wiener Stadtgebiete und ganz besonders durch den extrem belasteten 22. Bezirk nicht zunimmt. Wir befürworten alle Maßnahmen – davon gehe ich einmal aus –, die dazu angetan sind, die Verkehrsbelastung beziehungsweise die Verkehrslawine, mit der mehrere Ortskerne des 22. Bezirkes derzeit konfrontiert sind, zu verringern und hier die notwendige Entlastung zu erreichen.
Worüber wir uns wahrscheinlich nicht einig sind, ist, welche die geeigneten Maßnahmen sind, um das zu erreichen. Ich habe mehrfach wiederholt, dass ich die Entwicklungen mit einer sehr gesunden Portion Skepsis betrachte. Wenn zusätzlich neue Straßen in der Region errichtet werden, müssen wir zumindest befürchten, dass diese neuen Straßen unter Umständen nicht die Entlastung bringen, die wir uns alle erhoffen, sondern im Hinblick auf den Mangel an brauchbaren Öffi-Anbindungen zwischen Wien und dem Umland unter Umständen sogar noch mehr Autos nach Wien ziehen. Wenn nämlich sehr viele Pendlerinnen und Pendler in der Früh die Situation abschätzen und noch und nöcher sehr gut ausgebaut Straßen, aber keine entsprechend guten, schnellen, bequemen Öffi-Anbindungen vorfinden, dann ist vollkommen klar, wofür sie sich entscheiden werden, nämlich wahrscheinlich eher für die Straße und nicht für das Öffi.
Jetzt konkret zu Ihrer Frage: Wesentlich für die Stadt ist, dass Aspern erschlossen wird, und zwar durch eine stadtverträgliche Straße, die auch eine wesentliche Ent
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