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Gemeinderat, 8. Sitzung vom 30.05.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 38 von 59

 

vatschulen stecken, um sich von einem schrecklichen Schulsystem, das von Containerklassen geprägt ist und in dem die Kinder ganz arm sind, irgendwie loszukaufen. Jetzt einmal abgesehen davon, dass ich mir das nicht sagen lasse von jemandem, der am Theresianum war, abgesehen davon und ganz persönlich: Meine Kinder gehen in die Schule ums Eck bei uns zu Hause. Das ist eine Schule, wo ziemlich viele Container aufgestellt wurden, weil eben die Schule gut nachgefragt ist, weil es da einen Zuzug gab und weil dieser Raum gebraucht wurde, auch für den Ausbau einer Ganztagesbetreuung. Wenn ich meine Kinder frage: Die wären überhaupt nicht auf die Idee gekommen, dass sie dort permanent schlecht behandelt werden und kleingehalten werden, weil der Schulraum so schrecklich ist!

 

Ich bitte Sie: Hören Sie auf, ein ganzes Schulsystem und damit auch die Pädagoginnen und Pädagogen, die dort arbeiten, schlechtzureden! Denn was Sie da machen, ist, Ihren Kollegen ein schlechtes Zeugnis auszustellen. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Die Leute, die in diese Schulen gehen, die Kinder, die in diese Schulen gehen, haben ein tolles Schulerlebnis und freuen sich jeden Tag, dort hinzugehen. Zum Glück kennen meine Töchter Sie nicht so genau, denn das würde ihnen ihr Schulglück und die Freude am Lernen echt madig machen! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Jetzt noch kurz zu den drei Rednern von der FPÖ: Das Thema Skandinavien ist immer wieder gekommen. Ich war auch mit, das ist ja schon erwähnt worden. Schade, dass du, statt den Kindergarten zu besuchen, in Tallinn warst, sonst könnten wir auch über den Kindergarten reden. Da hat man echt viel vom finnischen Kindergarten gelernt. Reden wir von ... (GR Dr Wolfgang Aigner: Die SPÖ hat auch ...) Ja, aber die Mehrheit der SPÖ hat sich jetzt nicht herausgestellt und von dem Trip nach Skandinavien geredet, ganz ehrlich!

 

Wie auch immer, reden wir von der Schule; ich war in der Schule. Herr Kollege Jung hat gesagt: Was dort so erstaunlich war, dort gibt es auch ganz schäbige Schulen. - Na klar! Es gibt in Skandinavien alte Schulen und neue Schulen, so wie es bei uns alte Schulen und neue Schulen gibt. Und es kommt überhaupt nicht darauf an, dass es alte Schulen gibt, sondern auf das, was darin gemacht wird! Das Zentrale an Skandinavien ist - Achtung, wir waren in einer Volksschule! -: Es gibt dort das System der flächendeckenden Gesamtschule, so wie in ganz Europa, außer in ein paar deutschen Bundesländern. Wem das nicht aufgefallen ist, kann ich auch nicht helfen!

 

Jetzt kurz zu den Punkten Schulbus und Ferienbetreuung: Herr Kollege Guggenbichler hat ja erwähnt, dass der Bus in der angesprochenen Schule für körperlich behinderte Kinder seinen Dienst nicht mehr tun wird. Das ist nicht primär eine Einsparungsfrage, sondern schlicht und einfach die Situation, dass der Bus aus Altersgründen aus dem Verkehr gezogen werden muss. Der Bus ist bisher von der MA 48 zur Verfügung gestellt worden, das ist eine alte Regelung.

 

Zu dem Punkt alte Regelungen möchte ich etwas sagen, was in dem Fall das Zentrale ist: Selbstverständlich hat sich das Schulsystem verändert, von dem Moment an, als dieser Bus ursprünglich zur Verfügung gestellt wurde, bis heute. Es gibt nicht mehr nur eine Schule, die Angebote für körperbehinderte Kinder hat, sondern ein flächendeckendes Angebot. Es gibt Integrationsklassen in fast allen Schulen. Insofern ist es für uns wichtig, ein Angebot zu schaffen, das auch allen Kindern mit körperlichen Behinderungen zugute kommt.

 

Jetzt ist es so, dass selbstverständlich in der Schule, von der wir sprechen, auch in Zukunft von der MA 56 über den Fahrtendienst der Transport zur Schule und von der Schule weg, zu Ausflügen für basale Klassen, zum heilpädagogischen Reiten und so weiter übernommen wird. Übrigens ist es so, dass dafür in ganz Wien Geld ausgegeben wird, für alle Kinder, die betroffen sind, und zwar in der Höhe von 14,1 Millionen EUR im Jahr! Selbstverständlich wird auch das Geld, das jetzt hier, wenn man so will, durch den Wegfall des Angebotes mit dem Bus frei wird, nicht eingespart, sondern kommt dem Transport von Kindern - es geht aber um alle Kinder in vielen, vielen Angeboten der Stadt - zugute. In welcher Form, darüber können wir in Zukunft gerne noch sprechen, das ist aber sozusagen erst auszuarbeiten.

 

Neben der Bemerkung, dass das Geld selbstverständlich nicht eingespart wird, nicht eingespart werden darf, ist es mir wichtig, hier auch zu sagen, dass gerade für Kinder mit besonderen Bedürfnissen in Wien ein sehr, sehr gutes soziales Netz herrscht, das auch laufend ausgebaut wird. Es gibt einen Gratiskindergarten mit Integrationsgruppen, das ist eine absolute Seltenheit in ganz Österreich! Es gibt heilpädagogische Einrichtungen, es gibt die Tagesbetreuung, es gibt Beratungsstellen und natürlich auch den angesprochenen Fahrtendienst um 14,1 Millionen EUR. Ich möchte noch einmal sagen, dass auch im Vergleich zu den anderen Bundesländern hier wirklich alles getan wird, dass Kinder mit körperlichen Behinderungen beschult werden können, und das auf einem hohen Niveau. Daran werden wir weiterarbeiten.

 

Jetzt noch zur Ferienbetreuung. Wichtig ist schon: Worum geht es? Es geht darum, dass allen Kindern, deren Eltern das nicht anders organisieren können, allen Kindern, deren Familien das brauchen, ein Angebot zur Sommerferienbetreuung zur Verfügung steht. Ich glaube, da sind wir uns einig. Dass dieses Angebot weiter ausgebaut werden muss, darüber sind wir uns interessanterweise nicht einig, aber darauf kommen wir noch zurück. Wir sind der Meinung, es muss weiter ausgebaut werden, und dass das zentral und gesteuert strategisch abgewickelt wird.

 

Das Sommerferienangebot wird abgewickelt durch die MA 10. Wenn sich Eltern informieren wollen, wenn sie sich anmelden wollen, dann passiert das an einer Stelle. Die Anmeldung erfolgt im Jänner 2011, so weit hat Frau Kollegin Schütz recht. Sie haben aber gesagt: Man muss sich im Jänner anmelden, muss es zahlen, erst im Mai bekommt man Antwort, und dann ist das Geld verloren. - Ganz so ist es nicht!

 

Die Anmeldung erfolgt ab Jänner 2011. Bis zum 28. Feber haben die Familien Zeit, das in der Nachmittags

 

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