Gemeinderat, 10. Sitzung vom 27.06.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 161 von 164
besuchten an 60 Abenden Gemeindebauten und waren pro Abend in 10 Wohnhausanlagen präsent. Der Fokus bei ihrer Arbeit liegt auf Förderung und Stärkung des guten Zusammenlebens sowie der Prävention von Nachbarschaftskonflikten. Dadurch wird deutlich zu einer Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität in den städtischen Wohnhausanlagen beigetragen. Dieses Projekt Wohnpartner wurde mit dem Österreichischen Integrationspreis ausgezeichnet. Dies ist ein riesiger Erfolg sowie eine Anerkennung und Bestätigung für Wohnpartner, dem neuen Nachbarschaftsservice in Wiens Gemeindebauten. Dadurch wurde anerkannt, dass wir den richtigen Weg gehen. Wir schaffen Begegnungsräume, bringen die Menschen zusammen und ermöglichen damit das Zusammenleben im gegenseitigen Respekt. Die Jury bemerkte besonders positiv dazu, dass knapp 40 Prozent der 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst einen Migrationshintergrund haben.
Der Ausbau des modernen und fairen Waschküchensystems „naTÜRlich sicher“ und die Sanierungsoffensive in Gemeindebauten ergänzen die umfassenden Maßnahmen für die weitere Steigerung der hohen Wohnzufriedenheit in den Gemeindebauten.
Das neue Willkommensservice für all jene, die sich für eine Gemeindewohnung anmelden wollen, ist nicht nur ein weiterer wichtiger Schritt, um das ausgezeichnete Serviceangebot von Wiener Wohnen zu optimieren, sondern auch ein erneuter Beweis für das große Engagement der Stadt Wien, die Gemeindemieterinnen und Gemeindemieter von Beginn an bestens zu betreuen. Genauso wird die bewährte Aktion der „Servicetour unterwegs“ im Gemeindebau weiter durchgeführt.
Nun ein kurzer Rückblick auf Tätigkeiten, die Wiener Wohnen gemacht hat beziehungsweise noch immer macht. Entsprechend dieser prioritären Voraussetzungen wurde im Jahr 2008 die Sanierung der Gemeindebauten mit rund 6 200 Wohnungen in einem Ausmaß von 130 Millionen EUR gestartet. Im Jahr 2009 erfolgte mit einem Investitionsvolumen von 183 Millionen EUR der Sanierungsauftrag von rund 8 500 Wohnungen. Und im Jahr 2010 befanden sich gleichzeitig 90 Projekte mit mehr als 19 000 Mieteinheiten in einer umfassenden Wohnhaussanierung mit einem Volumen von 468 Millionen EUR. In Fortführung dieser Sanierungsoffensive wird derzeit bereits an Projekten für die kommenden 5 Jahre gearbeitet.
Die Arbeiten an mehr als 130 Wohnhausanlagen mit mehr als 16 000 Wohnungen werden voraussichtlich in den Jahren 2011 bis 2012 gestartet. Die dafür geplanten Gesamtinvestitionen betragen rund 430 Millionen EUR. Konkret ist nach heutigem Planungsstand für das heurige Jahr der Beginn der Sanierungsarbeiten an 61 Projekten und rund 8 200 Wohnungen, dies beträgt 230 Millionen EUR.
Nun zu etwas Erfreulicherem. Vor allem bei den jungen Wienerinnen und Wienern stehen die günstigen Wohnungen der Stadt Wien ganz besonders hoch im Kurs. So wurden allein in den vergangenen 3 Jahren die Errichtung von 20 000 Wohnungen gefördert und mehr als 40 000 Wohnungen mit Wohnbauförderungsmitteln saniert. So haben sich die Anmeldungen im Rahmen der ausgeweiteten JungwienerInnen-Aktion der Stadt ab dem 17. Lebensjahr sowie auch bei Studierenden, Lehrlingen und Jungarbeitnehmern für eine Gemeindewohnung in den letzten eineinhalb Jahren fast verdoppelt. Insgesamt sind es per Juni 2010 11 133 Vormerkungen im Zuge der Jungwiener-Aktion gewesen.
So wurde auch von Wiener Wohnen eine große Mieterinnen- und Mieterbefragung durchgeführt. Rund 45 000 Mieterinnen und Mieter haben dieses Angebot genutzt und den ausgefüllten Fragebogen retour geschickt. Die Stimmungslage der Gemeindemieterinnen und Gemeindemieter, so das Ergebnis der Umfrage, ist für die Stadt Wien und für Wiener Wohnen durchaus erfreulich. Nur ein paar Ergebnisse: Mehr als 85 Prozent der Befragten fühlen sich in ihrer Wohnung sehr gut oder gut. Fast 70 Prozent der Befragten würden sich bei einem Wohnungswechsel wieder für einen Wiener-Wohnen-Bau entscheiden. Fast drei Viertel beschreiben das Zusammenleben mit den Nachbarn als höflich bis freundschaftlich.
Nun zu einem anderen Thema. Eine Anstellung von neuen Hausbesorgern ist seit der Abschaffung des Bundeshausbesorgergesetzes im Jahre 2000 nicht mehr möglich. Mit dem Modell der Wiener Hausbetreuer wurde von der Stadt Wien eine Alternative geschaffen. Im Mittelpunkt dieses Modells steht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter klar definierte Betreuungstätigkeiten haben und den Bewohnerinnen und Bewohnern vor allem auch als direkte Ansprechpartner mit entsprechenden Zeitressourcen zur Verfügung stehen. Dieses Angebot gibt es seit September 2010, wo die ersten Hausbetreuer ihre Tätigkeit aufgenommen haben. Sie betreuen nicht in Teams, sondern betreuen alleine fixe Stiegen und sind gleichzeitig Ansprechpartner vor Ort. Ihre Aufgaben sind fachgerechte Reinigung, Wartungsarbeiten, Durchführung von Sofortmaßnahmen, Kontrolle der Wohnhausanlagen und vieles mehr.
Der Ausbau der Videoüberwachung in Gemeindebauten schreitet ebenfalls zügig voran. In den 22 videoüberwachten städtischen Wohnhausanlagen leben rund 60 000 Bewohner in etwa 23 400 Wohnungen. Die Kosten für den Ausbau der Videoüberwachung und den laufenden Betrieb werden zur Gänze von Wiener Wohnen getragen. Die Mieterinnen und Mieter werden damit nicht belastet.
Ich glaube, dass dies ein guter und ausführlicher Auszug aus der Tätigkeit von Wiener Wohnen war. Die Stadt Wien, aber besonders wir, können berechtigt auf diese Tätigkeiten und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wiener Wohnen und den dazu gehörigen Dienststellen stolz sein. Ich möchte an dieser Stelle allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich zu ihrer nicht immer ganz leichten Tätigkeit gratulieren. Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort gemeldet ist der Herr Amtsf StR Dr Ludwig. Ich erteile es ihm.
Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Hoher Gemeinderat!
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