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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 29.06.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 54 von 65

 

sich wirklich schon große Gedanken darüber macht, welchen Beruf er ergreifen will und wie seine Berufsaussichten später sein werden! Ein 18-Jähriger sollte es dann allerdings schon wissen. – Jedenfalls ist das eine etwas skurrile Sache!

 

Es fallen dann auch noch ein paar andere interessante Dinge auf: Man wird darüber informiert, wo diese Workshops stattfinden. Einige veranstaltet der Verein selbst. Workshop ist übrigens ein herrlich deutsches Wort. Viele Ausdrücke findet man nicht einmal mehr im Langenscheidt. Da blättert man dann nach und findet es nicht.

 

Interessant ist auch, wo das angeboten wird, nämlich zum Beispiel in Jugendzentren oder im Klub KW. Ich gebe zu: Ich weiß nicht, was KW bedeutet, das könnte Kilowatt heißen. Das findet im Karl-Wrba-Hof in Favoriten statt. – Das könnte übrigens die Abkürzung sein!

 

Etwas ist auch nicht ganz unproblematisch: Es gibt auch eine Drogeneinrichtung Dialog 10 im Donauzentrum, wobei ich auch nicht weiß, warum diese Dialog 10 heißt, wenn sie im Donauzentrum im 22. Bezirk ist! Es gibt da immer sehr viele Ziffern, die nicht wirklich einen Hintergrund ergeben, beziehungsweise ist dieser zumindest nicht ersichtlich! Dort soll das stattfinden, vielleicht ist aber gerade diese Örtlichkeit nicht unbedingt eine, wohin man junge Menschen transferieren soll! Vielleicht sollte man das überhaupt anderswo anbieten! Diese Drogeneinrichtung veranstaltet irgendwas, und es heißt, junge Menschen, kommt in die Drogeneinrichtung! Eigentlich wollen wir, dass man sie von dort fernhält und nicht dort hinlockt!

 

Interessant ist auch, dass explizit drinnen steht – und das möchte ich schon hinterfragen –: „Durch die Auswahl der Orte werden mit diesem Angebot vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund erreicht.“ – Da sollte man schon hinterfragen, warum hervorgehoben wird, dass vor allem Jugendliche mit Migrationshintergrund angesprochen werden sollen! (Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 

Passen Sie auf! Warten Sie ein bisschen! (Zwischenruf von GRin Anica Matzka-Dojder.) Werden Sie nicht nervös, Frau Kollegin! Hören Sie bitte zu! Ich werde es Ihnen gleich explizieren! Da können Sie vielleicht etwas lernen! Bei Ihnen wäre es dringend notwendig!

 

Meine Damen und Herren! Warum wird hervorgehoben, dass es dabei vor allem um Jugendliche mit Migrationshintergrund geht? Heißt das, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund verstärkt in der Drogenberatungseinrichtung aufhalten? – Davon gehe ich nicht aus, und das soll es auch nicht sein, meine Damen und Herren! Wir sprechen immer so viel von Integration. Dann sollten doch in Gottes Namen – und das ist auch in Ihrem Sinne – alle dorthin gehen! Oder ist das nicht so? Warum heißt es „vor allem mit Migrationshintergrund“. Es sollen doch alle Jugendlichen erreicht werden!

 

Ich höre immer so viel vom friedlichen Zusammenleben. – Warum wird der Migrationshintergrund dann hervorgehoben? Was heißt das? Ist der Migrationshintergrund eine Auszeichnung oder ein Privileg? Wenn das so ist, dann müsst ihr es sagen! – Das heißt dann also, dass unsere Kinder, die gebürtige Österreicher sind, schlechter sind, und deshalb lehnen wir Freiheitlichen so etwas grundsätzlich ab! Alleine das Hervorheben ist es! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Das brauchen wir nicht! Es sollen alle Jugendlichen erreicht werden, nicht nur diejenigen mit Migrationshintergrund! In Ihren Augen ist das eine Auszeichnung! Für uns Freiheitliche ist das keine Auszeichnung! Sie sollen gleichgestellt werden. Sie sollen nicht schlechter gestellt werden, aber sie sollen auch nicht ständig hervorgehoben werden!

 

Aber nicht nur das, meine Damen und Herren: Es geht nicht nur darum, für wen das getan wird, sondern ... (GRin Anica Matzka-Dojder: Was haben Sie dagegen?) Warten Sie! Ich sage es ihnen gleich!

 

Hier steht: „Die Unterrichtenden der Street Academy sind junge Künstler,“ – hoffentlich keine Lebenskünstler! – „die selbst noch am Beginn ihrer Karriere stehen. Viele von Ihnen haben selbst Migrationshintergrund.“ – Da geht es ja weiter! Wenn die Vortragenden keinen Migrationshintergrund haben, ist es doch auch in Ordnung! Da steht es sogar zwei Mal! Warum wird das hervorgehoben? Noch einmal: Ist das ein Privileg?

 

Das heißt: Wir wollen keine österreichischen Vortragenden haben. Das müsst ihr sagen! Das heißt, Sie stellen sich gegen die gebürtigen Österreicher! Das ist offenbar Ihre Politik! – Wir Freiheitlichen lehnen das ab, meine Damen und Herren!

 

Und es gibt auch Interessantes zu hören. (GRin Anica Matzka-Dojder: Sie haben auch einen slawischen Namen! Ich übrigens auch!) Darauf muss ich jetzt, Herr Vorsitzender, replizieren! Frau Kollegin! Das ist jetzt ein aufgelegter Elfmeter! Der Ball kommt zu mir, und ich sage: Danke!

 

Sie haben recht! Mein Name ist ein slawischer Name. Ich möchte das jetzt ausführen. Das werdet ihr mir gestatten! Mein Name ist ein nordslawischer Name. Sie haben recht! Es ist dies ein Name des alten Österreich, das bis 1918 bestanden hat. Es ist dies der Name eines altösterreichischen Staatsbürgers, es ist kein schwarzafrikanischer oder türkischer Name, sondern es ist ein nordslawischer Name, meine Damen und Herren! Und dieses Gebiet war damals Teil des alten Österreich, der k und k Monarchie. Leider ist es so! Ich kann nichts dafür! (Zwischenruf von GRin Anica Matzka-Dojder.) Das waren Österreicher, Frau Kollegin, keine Türken oder sonst irgendwas. (Weiterer Zwischenruf von GRin Anica Matzka-Dojder.) Ausgezeichnet! Ich nehme an, das ist nichts Verwerfliches!

 

Abschließend: Was wird alles angeboten? – Ich habe mir das ein bisschen angeschaut. Wie gesagt: Die Homepage ist durchaus gut! Sie ist als gut zu bezeichnen.

 

Da steht: „Beatbox“. – Ich habe nicht gewusst, was Beatbox ist. Das hat etwas mit Musik zu tun, ist eine Richtung von Hip Hop.

 

Dann steht da „DJing“! – Was soll das sein? (GRin Barbara Novak: Das ist Englisch!) Das weiß ich schon! Ich weiß, dass das Englisch ist! Aber man findet, wie gesagt, im Langenscheidt gewisse Dinge nicht mehr. Früher hat man so etwas (nachschlagen können. Jetzt muss man sich im Internet schlau machen, und das habe

 

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