Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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die Wahlfreiheit auch beim Verkehrsmittel. Niemand in dieser Stadt – das
ist meine tiefste Überzeugung – kauft sich ein Auto und fährt mit dem
Auto, weil er Ihnen etwas zu Fleiß tun will, sondern die Leute brauchen das
Auto für ihre individuellen Bedürfnisse der Mobilität.
Wenn
wir keine Stadt wollen, die täglich im Stau versinkt – das will ich auch
nicht! –, dann müssen wir auch die Alternativen zum Auto so attraktiv wie
möglich gestalten, und ich sage auch ganz konkret, was das für mich heißt: Das
bedeutet einen raschen Ausbau der U-Bahn, und zwar idealerweise bis ins Wiener
Umland. Das bedeutet eine Forcierung des Garagenbaus, um einerseits Verkehr zu
reduzieren, und andererseits auch Raum zu schaffen. Das bedeutet für mich aber
auch, dass die Straßenverkehrsordnung für alle Verkehrsteilnehmer Gültigkeit
hat und ein entsprechendes Verhalten auch eingefordert werden kann. Das
bedeutet für mich aber auch eine vernünftige Tarifpolitik bei den öffentlichen
Verkehrsmitteln, die das Umsteigen attraktiv macht. Und das bedeutet nicht
zuletzt, dass man die Autofahrer nicht mutwillig abzocken darf, zum Beispiel
mit einem Parkpickerl in der ganzen Stadt, das nichts bewirkt, sondern nur die
Kassen füllt. (Beifall bei der ÖVP.)
Zu
guter Letzt zur Wiener Sozialdemokratie. Wir sind gerne Ansprechpartner, wenn
die Wiener SPÖ begreift, dass es beim Thema Integration riesigen Nachholbedarf
gibt. Viel zu lange wurde hier tatenlos zugesehen. Wir sind gerne
Ansprechpartner, wenn sich jetzt das Verständnis durchsetzt, dass es eines
verstärkten Dialoges und eines friedlichen Miteinander, statt irgendwelcher
Multikulti-Parallelgesellschaften bedarf, wenn sich jetzt das Verständnis
durchsetzt, dass das Beherrschen der deutschen Sprache die zentrale Voraussetzung
für jedes Bemühen um Integration ist, und wenn sich jetzt vor allem auch das
Verständnis durchsetzt, dass die Verleihung der österreichischen
Staatsbürgerschaft Ziel eines gelungenen Integrationsprozesses und nicht Mittel
desselben sein kann. (Beifall bei der ÖVP.)
Wir
stehen auch jederzeit gerne als konstruktiver Gesprächspartner zur Verfügung,
wenn es darum geht, das riesige Potenzial Wiens als Wirtschaftsstandort und als
mitteleuropäische Drehscheibe in einer globalisierten Welt endlich substanziell
zu erweitern. Dann sind wir gerne Mitstreiter mit allen, die zum Wohle dieser
Stadt dabei sein wollen.
Wir
werden aber dann auch gegenüber der SPÖ zum politischen Gegner, wenn Sie
glauben, Budgetlöcher durch Gebührenerhöhungen auf dem Rücken der Menschen
stopfen zu müssen. Sparsamkeit und sorgsamer Umgang mit Steuermitteln müssen
gerade jetzt in Wien das Gebot der Stunde sein!
Aber
auch ein anderer Umgang mit den Mitarbeitern dieser Stadt hilft beispielsweise
nachweislich beim Sparen. Man kann hier ein bisschen phantasievoll werden! Wie
kann es denn sein, dass der aktuelle Kontrollamtsbericht klar aufzeigt, dass
die Mitarbeiter der Stadt Wien überproportional oft krank sind und dass sie
besonders früh aus Gesundheitsgründen wie Burn-out und ähnlichen
Krankheitsbildern in den Ruhestand treten!? Meine Damen und Herren! Der
Rechnungshof zeigt in diesem Zusammenhang ein Einsparungspotenzial von sagenhaften
350 Millionen EUR für die gesamte Stadt Wien in den nächsten Jahren auf, und
zwar schlicht und einfach dadurch, dass man die eigenen Mitarbeiter endlich wieder
wertschätzt und motiviert. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich
sage auch ganz offen: Es gibt noch einige andere ungelöste Themen, die dringend
einer Lösung harren. Weshalb dauert es beispielsweise in Wien noch immer so
lange, um Betriebsgenehmigungsverfahren einzuleiten? Weshalb sind die Arbeitsmarktdaten
Wiens auch und gerade im Bundesländervergleich noch immer so verheerend? –
Eine weitere ganz aktuelle Frage: Wie sieht es mit der Medienfreiheit und der
Medienvielfalt in dieser Stadt aus? Warum sitzen noch immer Wiener Schulkinder
in Containerklassen? Weshalb herrscht unter dem Personal in den Wiener
Spitälern pure Verzweiflung?
Meine
Damen und Herren! Hier gibt es noch viel zu tun, und ich freue mich, jetzt in
meiner Aufgabe ein wenig dazu beitragen zu können!
In
diesem Sinne halte ich fest: Ich freue mich auf eine spannende Aufgabe, auf
einen konstruktiven Wettstreit der besseren Ideen, und zwar hart in der Sache,
aber – und da werde ich mich sicherlich als vorbildhaft herausstellen –
fair und sachlich im persönlichen Umgang, denn das sind wir dieser Stadt
schuldig, weil uns allen Wien am Herzen liegt. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzende
GRin Dr Sigrid Pilz: Zu Wort
gemeldet ist Herr GR Anton Mahdalik. Bitte kommen Sie ans Pult! (GR Anton
Mahdalik: Ich komme schon!) Ich erteile Ihnen das Wort.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Kolleginnen
und Kollegen! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Entschuldigen
Sie die kurze Verspätung! Ich habe die Streichung der Kollegin Gretner leider
nicht mitbekommen! – Ich möchte aber auch gleich sagen, dass es mir leid
tut, dass sich jetzt ehemals kantige, konstruktive und in der Sache manchmal
harte Kolleginnen und Kollegen bei den GRÜNEN, wenn sie einmal auf der
Rednerliste stehen, dann wieder streichen lassen müssen! (GRin Dipl-Ing Sabine
Gretner: Ich rede später noch!) Es ist gut zu hören, dass Sabine Gretner
später noch zum Thema sprechen wird!
Ich
habe schon einmal in der Sondersitzung erwähnt, dass es im Interesse der Bürgerinnen
und Bürger dieser Stadt wirklich schade ist, dass sich ehemals kantige
Oppositionspolitiker, Damen und Herren von den GRÜNEN, jetzt von der
Rednerliste streichen lassen, die sich früher sehr oft und aus ihrem
Blickwinkel sehr gut im Interesse von Bürgerinitiativen und im Interesse der
Bevölkerung – vor allem jener Teile der Bevölkerung und im Zusammenhang
mit jenen Themen, denen sich die GRÜNEN verpflichtet gefühlt haben, das möchte
ich auch betonen – zu Wort gemeldet haben, um den Regierenden, nämlich der
damals alleinregierenden SPÖ, in politischer Hinsicht Feuer unter dem Gesäß zu
machen. Auf diese Wortmeldungen der Kollegen Ellensohn, Mar
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