Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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siert
sind, aber vielleicht dann bei der Polizei irgendetwas in den Computer tippen
dürfen oder in den Vorruhestand geschickt werden.
Das
ist weder volkswirtschaftlich sinnvoll noch fair den Arbeitnehmern gegenüber,
und das ist vor allem unfair gegenüber den Kundinnen und Kunden der Post, denn
sie werden – das behaupten wir – einen Qualitätsverlust in der
Nahversorgung bei den Postdienstleistungen hinnehmen müssen. Und wenn ein
Postpartner nach einigen Jahren sagt, dass sich das Anbieten dieser zusätzlichen
Dienstleistungen für ihn nicht auszahlt, und aufhört, dann braucht die Post für
ihn keinen Nachfolger suchen. Dann gibt es keinen Nachfolger, und dann gibt es
in diesem Bereich keinen Postdienstleister mehr. Und wer zahlt dabei
drauf? – Vor allem die älteren Leute, die dann ein paar Kilometer zum
nächsten Postamt oder zum nächsten Postpartner hatschen müssen! Und wenn dieser
auch zusperrt, dann gute Nacht! Darum bringen wir heute einen Beschlussantrag
ein, der folgendermaßen lautet:
„
Der Gemeinderat spricht sich für die Aufnahme von Gesprächen der Wiener
Stadtregierung mit der Österreichischen Post AG aus, um die geplante Schließung
von etwa der Hälfte der Wiener Postämter hintanzuhalten.
In
formeller Hinsicht verlangen wir die sofortige Abstimmung.“ Und wir ersuchen um
Zustimmung aller Fraktionen. (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang
Aigner.)
Ein
ganz aktuelles Beispiel dafür, wie Stadtplanung und Verkehrsplanung nicht
funktionieren soll oder nicht funktionieren kann, ist das Otto-Wagner-Spital.
Man konnte in den Medien lesen, dass die erste Begehung vor einigen Tagen
überhaupt ein Fiasko war, und die gestrige Versammlung dazu hat auch nicht dazu
beigetragen, die Bedenken der Bevölkerung zu zerstreuen. Ganz im Gegenteil! Es
kam ganz klar hervor, dass noch immer kein schlüssiges Verkehrskonzept für das
gesamte Areal und die umliegenden Bereiche in den Bezirken 14 und 16 vorliegt,
und die Anrainer fürchten natürlich zu Recht, dass sie nachher in einer Lärm-
und Abgashölle leben müssen.
Darum
sagen wir: Dieses Projekt darf in dieser Form nicht durchgedrückt werden! Es
muss eine echte Bürgereinbindung erfolgen. Die jetzige war nicht einmal für
arme Leute, sie war eine reine Farce.
(Zwischenruf von GRin Dipl-Ing Sabine Gretner.)
Frau
Kollegin Gretner! Eine Bürgereinbindung, so wie wir uns diese vorstellen, ist
eine echte Bürgereinbindung. Diese darf nicht nur auf einem Blatt Papier
stehen. Wenn sie richtig abgeführt wird, dürfen die Bürger nicht nur bei einem
komischen Rundgang ohne Megaphon informiert beziehungsweise vor vollendete
Tatsachen gestellt werden, was geschieht, während schon die Bagger auffahren
und Vorarbeiten durchführen. Es wird Dienst nach Vorschrift gemacht und, wie
geplant, fortgefahren. (GRin Dipl-Ing Sabine
Gretner: Ihr habt damals zugestimmt!) Das ist keine Bürgereinbindung, das
ist ein Heckel, Sabine, sei mir nicht böse! (GR
Dipl-Ing Martin Margulies: Ihr habt dem Antrag zugestimmt!)
Wir
bringen daher einen Beschlussantrag ein, mit dem wir verlangen, dass sich der
Gemeinderat für einen Planungs- und Baustopp auf dem Areal des Otto-Wagner-Spitals,
für eine umgehende echte Einbindung der Bürger sowie für die Abhaltung einer
Bürgerbefragung zu den Problemen in den Bezirken Penzing und Ottakring
aussprechen sollen. In formeller Hinsicht verlangen wir auch in diesem
Zusammenhang die sofortige Abstimmung.
Genauso
verhält es sich bei der Mariahilfer Straße. Wir haben das heute in der
Fragestunde schon einigermaßen erörtert. Die Frau Planungsstadträtin hat sich
aber bis zum Schluss nicht zu einer Ja- oder Nein-Aussage hinreißen lassen,
obwohl uns natürlich interessieren würde, was die Planungsstadträtin zu einem
verkehrstechnischen Vorhaben zu sagen hat, das nicht nur die Bezirke 6 und 7,
sondern den gesamten Bereich zwischen Rathaus und Westbahnhof betrifft und
wirklich massive Auswirkungen auf die umliegenden Bereiche haben wird. Die
Planungsstadträtin kann oder will uns offenbar – außer über die Zeitung, und da weiß
man nie, ob es stimmt! – nicht mitteilen, welche Meinung sie zu diesem Thema
vertritt. Das wäre keine Präjudizierung der Entscheidungen der
Bezirksvertretungen. Sie ist Vizebürgermeisterin und Planungsstadträtin, und da
braucht man mit seiner Meinung nicht unbedingt hinter dem Berg zu halten! Bei
anderen Themen ist das ja auch nicht der Fall!
Wir
sagen auch diesfalls: Wenn hier eine Bürgereinbindung genauso abläuft wie beim
Otto-Wagner-Spital, dann ist sie zum Kren Reiben, und die Stadt beziehungsweise
die Bezirke können sich diese sparen! Es sollen die Bürger befragt werden, und
die Stadträtin hat in den Namen ihres Ressorts ja extra den Begriff BürgerInnenbeteiligung
hineinschreiben lassen Darum meinen wir, dass sie diesen Ausdruck auch mit
Leben erfüllen soll und geben ihr mit diesem weiteren Antrag heute die Chance
dazu.
Sie
müsste ihre Fraktion zur Zustimmung überreden können, und auch die SPÖ müsste
ein Einsehen haben, dass die Bevölkerung bei einem solchen Vorhaben natürlich
befragt werden muss. Das ist nämlich das Wesen der partizipativen Demokratie,
Herr Professor Maresch, ich hoffe, ich habe es richtig ausgesprochen! Du kannst
es nachher noch einmal erklären, für einen einfachen Eßlinger vielleicht ein
zweites Mal!
Die
Bürger müssen befragt werden, und das Ergebnis dieser Befragung muss
verbindlich sein. Wenn die Leute in den Bezirken 6 und 7 sagen, dass sie eine
Fußgängerzone von da bis dort wünschen und den ganzen Verkehr die Anrainer bis
zur Gumpendorfer Straße oder bis zur Neubaugasse schlucken sollen, dann ist uns
das wurscht, denn Mehrheitsentscheidungen akzeptieren wir natürlich. Aber die
Bevölkerung muss bei so etwas befragt werden, und ich kann mir nicht
vorstellen, dass die GRÜNEN es ablehnen, die Bevölkerung zu einem verkehrspolitisch
äußerst sensiblen Thema zu befragen.
Darum
wollen wir, dass sich der Gemeinderat heute für die Abhaltung einer Bürgerbefragung
über das zukünftige Verkehrskonzept für die Mariahilfer Straße und die
umliegenden Bereiche ausspricht. Auch diesbezüg
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