Gemeinderat,
13. Sitzung vom 29.09.2011, Wörtliches Protokoll -
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Ich
meine, dass die Veranstaltung gestern sehr wichtig war, auch sehr gut war. Ich
sehe das auch als Beginn eines Entwicklungsprozesses, wie man sich hier austauscht.
Ich
freue mich daher, diesen Beschluss- und Resolutionsantrag, den ich gemeinsam
mit meinen Kolleginnen und Kollegen Rüdiger Maresch, Silvia Rubik, Sonja
Ramskogler, Karlheinz Hora und Bernhard Dworak stellen möchte, einbringen zu
können. Es geht dabei darum, dass wir sehr wohl festhalten, dass es sich da um
ein besonders wichtiges und sensibles Gebiet handelt - das unter Denkmalschutz
stehende Otto-Wagner-Areal ist wirklich einzigartig auf der Welt -, aber es
geht auch um das Umfeld, also auch um das Steinhof-Areal oder auch das Gebiet
östlich dieses Areals, das eben jetzt zur Diskussion steht und bezüglich dessen
eben vor einigen Jahren vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossen wurde, dass es
dort eine Entwicklung geben soll.
Und
wie sich das jetzt entwickelt, ist natürlich auch noch eine wesentliche Frage.
Als Kritikerin dieses Projektes ist es mir umso wichtiger, jetzt wirklich das
Beste daraus zu machen. Ich glaube, wir haben die Verantwortung, hier dafür zu
sorgen, dass der Grünraum weitestgehend erhalten wird und öffentlich zugänglich
bleibt. Es dürfen hier keine Zäune entstehen, sondern es müssen eher Barrieren
abgebaut werden. Ich sehe durchaus Chancen, dass es da auch einen Gewinn für
die Bevölkerung geben kann, auch indem es uns beispielsweise gelingt, die
Intervalle des öffentlichen Verkehrs zu verdichten oder
Nahversorgungseinrichtungen in dieses Gebiet zu bringen, wo eben bisher kein Kindergarten,
keine Schule oder auch keine Nahversorgung waren. Ich möchte jetzt trotzdem
kurz den Text des Beschlussantrages wörtlich verlesen:
„Der
Wiener Gemeinderat setzt sich dafür ein, eine möglichst schonende und
respektvolle Entwicklung des Otto-Wagner-Areals zu ermöglichen. Ein Verkehrskonzept
ist zu erarbeiten. Es ist auch von zentraler Bedeutung, dass die geplante
Bebauung des östlichen Areals nicht im Widerspruch zum historischen Baubestand
stehen darf. Die Entwicklung muss mit dem Denkmalschutz, aber auch mit den
Bedingungen der Schutzzone vereinbar sein.
Weiters
werden besondere Entwicklungsschritte angestrebt: die Verbesserung des
öffentlichen Verkehrs, die Sicherung der Nahversorgung, beispielsweise Schule
und Kindergarten, der Schutz und die öffentliche Zugänglichkeit aller
Grünflächen sowie die Verkehrsorganisation mit dem Ziel, Schleichverkehr durch
ruhige Gassen und Wohngebiete zu verhindern."
Ich
glaube, dass es unser aller Aufgabe ist, an einer Lösung zu arbeiten, nicht
Leute aufzuhetzen, ihnen etwas zu versprechen, was nicht einhaltbar ist,
sondern im Konkreten wirklich Lebenssituationen zu verbessern und auch die
Wohnqualität in Wien zu erhalten und weiter auszubauen.
In
diesem Sinne bitte ich Sie auch um Zustimmung zu diesem Antrag und in Folge
dann auch zu diesem Tagesordnungspunkt. – Danke. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)
Vorsitzender
GR Mag Thomas Reindl: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Kowarik. Ich erteile es ihm.
GR Mag Dietbert Kowarik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich
habe jetzt gerade aus der SPÖ-Riege gehört: „Nein, nicht schon wieder!" -
Sie müssen es sich anhören, ob Sie wollen oder nicht.
Bezug
nehmend auch auf meine Vorrednerin möchte ich hier als Mandatar des 15. Bezirks
noch etwas zum Besten geben - Sie können es sich vorstellen; die, die schon
länger hier sind, werden es auch wissen, die haben das womöglich von meinem
Vater schon öfters gehört -: Sie haben um Zustimmung zur Adaptierung der
Zielgebiete gebeten. Für mich aus dem 15. Bezirk gibt es einen sehr, sehr
triftigen Grund, warum ich dem sicher nicht zustimmen kann: In der ganzen
Diskussion, die ja sehr umfangreich war, hat kein einziger Mandatar - außer dem
Kollegen Dworak, glaube ich, der hat es ganz kurz erwähnt, dass sich der
Westbahnhof in diesen Papieren überhaupt nicht wiederfindet – über den Westbahnhof
geredet, was mir sehr leid tut.
Die
restlichen Mandatare aus dem 15. Bezirk werden es wissen: Der Westbahnhof
beziehungsweise das Hintergelände des Westbahnhofes, die Bahngelände, sind -
oder wären - wohl eines der besten innerstädtischen Entwicklungsgebiete. Sie
wissen, es wurde der Westbahnhof als solcher saniert und umgebaut und ein bisschen
erweitert, sage ich einmal. Die Filetstücke dieses großen Areals wurden
herausgenommen, wurden entwickelt - und das war es.
Mir
ist schon klar, Eigentümer dieses ganzen Geländes sind die ÖBB, und es ist
sicher nicht so einfach, dort auch eine sinnvolle oder eine gute Lösung zu
finden. Trotzdem, es findet sich in diesen Papieren kein Wort über den
Westbahnhof. Das ist aus meiner Sicht unverständlich, weil es sich bei diesem
Gebiet, wie gesagt - ich kann mich nur wiederholen - um eines der besten
innerstädtischen Entwicklungsgebiete handelt: Verkehrsanbindung optimal, von der
Lage her wunderbar. Der 15. Bezirk hätte es auch notwendig, sage ich einmal,
oder: für den 15. Bezirk wäre es ein sehr großer Innovationsschub, wenn es dort
endlich einmal angegangen wird. Sie kennen ja unsere Meinungen dazu, von
Überplattung bis Annäherung. Das große Problem im Bezirk, die Trennung durch
diese riesigen Bahngleise, besteht ja immer noch weiter.
Leider
Gottes ist dazu nichts darin enthalten, und darum werde ich diesem
Geschäftsstück sicher nicht zustimmen. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender
GR Mag Thomas Reindl: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Aigner. Ich erteile es ihm.
GR Dr Wolfgang Aigner (Klubungebundener Mandatar): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Es
ist jetzt beim aktuell vorliegenden Stadtentwicklungsplan sehr viel vom
Otto-Wagner-Spital gesprochen worden. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit ganz kurz
auf das Areal der Semmelweisklinik lenken, die im 18. Bezirk, in Währing, liegt
und wo sozusagen ein Otto-Wagner-Schicksal vielleicht im Raum steht. Der Wunsch
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