Gemeinderat, 15. Sitzung vom 21.11.2011, Wörtliches Protokoll - Seite 108 von 150
wieder in die internationalen Schlagwörter bringen wird.
Sehr erfolgreich ist auch die Weiterführung der Nachwuchssportförderung, die sehr wichtig und ein wesentlicher Meilenstein für den Nachwuchs in Wien ist.
Erwähnen möchte ich noch die Vienna Capitals, die wir mit der neuen Halle unterstützt haben. Es war ein langer Wunsch der Capitals. Es ist hier mit sehr viel Augenmaß und sehr gut gearbeitet worden. Jeder, der schon in der Halle war, sieht, welch tolle Eisflächen hier geschaffen wurden. Unter anderem wurde auch eine neue Halle dazugebaut.
Auch das Ballsportzentrum Bernoullistraße - das haben wir im letzten Gemeinderat besprochen - ist hervorzuheben.
Und dass Wien weiterhin die Stätte internationaler Sportbegegnung ist, wie der Football-Weltmeisterschaft, die wir gehabt haben, die Makkabiade, Volleyball-EM, Faustball-WM und so weiter, viele andere Sportveranstaltungen auch. Auch nächstes Jahr werden wir wieder einige dieser Veranstaltungen haben. Das ist ein Renommee für unsere Stadt, dass wir so gerne als Veranstalter ausgewählt werden.
Besonders danken möchte ich an dieser Stelle einem Mitarbeiter, der heuer im Sportamt in Pension gegangen ist, nämlich Alex Zimmermann, der mit dem Sport so verbunden war wie der Rathausmann mit dem Rathaus. Lieber Alex, vielen Dank für deine hervorragende Tätigkeit für den Sport! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte mich nun der MA 11 zuwenden. Zum Thema Schule und Kindergarten und anderen Themen wird mein Kollege Meidlinger noch Stellung beziehen, auch zu den Wortmeldungen, die bis jetzt waren.
Die MA 11 ist eine der wichtigsten Einrichtungen in Wien zum Kinderschutz, für die sozialen Dienste und die Erziehungskompetenz für die Eltern zu fördern. Diese Einrichtung, die MA 11, hat sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tagtäglich in 8 Eltern-Kind-Zentren, in 24 Elternberatungsstellen an der Front stehen. Über 500 MitarbeiterInnen arbeiten in den 18 regionalen Stellen Soziale Arbeit mit Familie. Vorhin wurde festgestellt, welche Pflichten die Eltern haben. Man sieht leider, muss ich sagen, an dieser Zahl, dass es nicht so einfach ist, weil voriges Jahr wurden allein 10 000 Fälle von vermuteten Gefährdungen der Kinderwohlfahrt von diesen Stellen abgeklärt. Im Mittelpunkt stehen natürlich der Schutz des Kindes und der Schutz der Familie. Es ist aber sehr wichtig, dass man auch weiß, was hier alles geleistet wird.
Wir haben auch 9 regionale Rechtsvertretungen, wo über 140 MitarbeiterInnen sind. Hier geht es vor allem um das Thema „Wie kommen Väter ihrer Verpflichtung für ihre Kinder oder für ihre Gattinnen oder Ex-Gattinnen nach?" Auch hier ist es leider so, dass wir voriges Jahr annähernd 4 700 Exekutionen bei säumigen Unterhaltsschuldnern hatten. Hier ist auch ein sehr hoher Beratungsaufwand in den regionalen Rechtsvertretungen, wo sich eben Frauen, die bei der Kindererziehung allein gelassen werden, gut informieren können, aber genauso natürlich Männer, was sie beachten müssen, wenn sie sich trennen.
Gemeinsam mit dem ORF betreiben wir den Kinder- und Jugendnotruf „147 - Rat auf Draht", eine erfolgreiche Einrichtung, sehr niederschwellig angelegt, um hier einfach die Überwindung, die Hemmnisse, die es gibt, wenn man in einer unangenehmen Situation ist, sozusagen abzuarbeiten.
Ich möchte dann kurz noch zu den sozialpädagogischen Einrichtungen sprechen. Hier haben wir mehr als 977 Plätze, wo Kinder und Jugendliche in sozialpädagogischen Einrichtungen leben und betreut werden, weiters 83 Wohneinheiten für betreutes Wohnen, für die Verselbstständigung von Jugendlichen, damit sie wieder lernen, alleine Verantwortung zu übernehmen. Die MA 11 hat auch eine Reihe von Liegenschaften, worauf sich 22 Objekte befinden, unter anderem zum Beispiel das Ausbildungszentrum Lindenhof.
Im Pflegebereich betreut die MA 11 rund 3 400 Kinder. Diese sind in der Pflege der Stadt Wien, sind auch in privaten Vertragseinrichtungen untergebracht. Es wird auch für nächstes Jahr 2 neue Wohngemeinschaften mit insgesamt 16 Plätzen geben, um hier eine entsprechende Aufstockung zu haben.
Besonders hervorzuheben ist, dass wir seit 1.3.2011 ein gemeinsames Projekt der Geschäftsgruppe Oxonitsch mit der Geschäftsgruppe Wehsely haben, nämlich das Projekt einer sozialpsychiatrischen Wohngemeinschaft für zwölf Minderjährige. Hier ist es sehr schwierig, pädagogisch zu arbeiten. Die Kinder haben massive Störungen des Sozialverhaltens. Manche haben sehr schwere chronische und psychiatrische Krankheitsbilder. Ich bin sehr stolz darauf, dass diese Kooperation gelungen ist. Ich möchte auch sagen, dass hier die Anregung aus dem Kontrollamt kam, aus einem Kontrollamtsbericht, und hier die notwendige und entsprechende Umsetzung stattgefunden hat.
1 700 Kinder in Wien genießen die Pflegefamilien, wo sie die volle Erziehung durch die Pflegeeltern bekommen. Das ist sehr wichtig, ist sehr notwendig und eine familienfördernde Maßnahme. Hier müssen wir uns darauf einstellen, dass die Anforderungen durchaus höher werden. Darum gibt es auch laufend Kampagnen, um entsprechend mehr Pflegefamilien zu finden.
Ein Thema, das ich aus diesem Bereich auch ansprechen möchte, ist das Pflegeheim Wilhelminenberg. Es ist von meinen Vorrednern schon einiges angesprochen worden. Hier möchte ich klarstellen, dass seitens der Geschäftsgruppe Bildung, Jugend, Information und Sport und durch den Herrn Stadtrat sofort nach Bekanntwerden der ersten Fälle aus dem Wilhelminenberg gehandelt wurde. Und zwar wurden am 17. August 2010 zur strafrechtlichen Prüfung von uns 72 Fälle weitergeleitet. Diese Fälle wurden auch von der Staatsanwaltschaft untersucht. Leider, muss ich auch sagen, wurde der Großteil der Fälle auf Grund der Verjährung eingestellt. Warum gibt es eine Verjährung? Weil natürlich die Forensik in etwa 30 Jahre zurückarbeiten kann. Was länger her ist, macht wenig Sinn. Das sage nicht ich, sondern das sagen die Experten. Es ist dann oft kein sachlicher Tatbestand
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