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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 21.11.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 8 von 70

 

haben, dass wir im Budgetvoranschlag 2013 die Visionen für Umweltpolitik von morgen vermissen, ist die Erfindung des ÖkoBusinessPlans ein sehr positives Beispiel für eine solche Vision. Aber er ist immerhin schon 14 Jahre alt, und wir glauben, dass es notwendig ist, dass es heute Umweltprojekte mit Visionen für die nächsten 14 Jahre gibt. Aber, wie gesagt, den ÖkoBusinessPlan sehen auch wir als sehr erfolgreiches und positives Vorzeigeprojekt.

 

Sieht man die Zahlen in Ihren Publikationen an, sind diese sehr unterschiedlich. Einmal steht 800, Sie sagen jetzt, 907, irgendwo in der Mitte wird das wohl liegen. Jedenfalls ist das eine sehr schöne Zahl, die jährlich kontinuierlich wächst, wenn ich das richtig beobachte, aber doch eher leicht steigend ist, gerade wenn man sich den Trend und die Entwicklung und das Umweltbewusstsein anschaut.

 

In diesem Sinne meine Frage: Was ist neu? Ich glaube, dass es in unser aller Interesse ist, dass die Anzahl der teilnehmenden Unternehmen steigt. Daher die Frage: Was ist neu am ÖkoBusinessPlan 2013 beziehungsweise welche langfristige Strategie haben Sie, um den ÖkoBusinessPlan auch in Zukunft attraktiv zu halten – abgesehen von Neugestaltungen der Umweltpreise oder dergleichen, sondern wirklich Substanzielles?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Ich kann Sie vielleicht noch darüber informieren, dass der ÖkoBusinessPlan auch eine sehr transparente Sache ist. Man kann eigentlich fast tagesaktuell hineinschauen. Es gibt die Homepage – http://unternehmen.ökobusinessplan.wien.at/ –, auf der man sich genau informieren kann, welche Maßnahmen gesetzt werden. Hier finden sich auch die letzten Berichte. Natürlich können wir die Zahlen immer nur nach dem Jahresabschluss hineinstellen, das heißt, Sie haben immer den aktuellen Stand per Ende des letztvergangenen Jahres, also jetzt noch 2011.

 

Wir haben uns schon in den letzten Jahren sehr bemüht, neue Unternehmen dazuzugewinnen. Sie haben bei den Zahlen gesehen, dass die größeren Unternehmen eher geneigt sind, beim ÖkoBusinessPlan mitzumachen. Oft ist es so, dass ein Ein- oder Zwei-Personen-Unternehmen glaubt, es braucht dabei nicht mitzumachen, weil es bei ihm nichts einzusparen gibt. Wir haben dann immer versucht, mit einigen Vorzeigeprojekten – kleinen Bäckereien, zum Beispiel, oder anderen kleinen Handwerksbetrieben – zu zeigen, dass es auch da ein großes Potenzial gibt. Das ist dann halt keine Million Euro, sondern dann sind es vielleicht nur ein paar Tausend Euro. Aber das ist gerade für kleine Betriebe auch eine sehr wichtige Schiene.

 

Das sind Beispiele dafür, wo wir in den letzten Jahren verstärkt versucht haben, für den ÖkoBusinessPlan quasi zu rekrutieren. Und wir haben ja auch über die Partnerin Wirtschaftskammer versucht, noch einmal an diese Unternehmen heranzukommen. Denn es ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wo viele darüber nachdenken, ob sie die Arbeitsplätze, die sie anbieten, überhaupt noch in der Form erhalten können, klug, sich erst einmal anzusehen, was sich bei den Betriebskosten noch reduzieren lässt, ohne einen faktischen Verlust an Komfort oder an Dienstleistungen zu haben, die man anbietet. Und wir werden auch heuer beziehungsweise im nächsten Jahr wieder versuchen, verschiedene neue Aspekte und Firmen anzusprechen.

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die nächste Zusatzfrage wird von GR Mag Maresch gestellt. – Bitte.

 

9.34.18GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

ÖkoBusinessPlan, ein Erfolgsmodell. Daraus resultiert die Frage, denn wenn man ein schönes Programm hat, dann möchte man immer mehr davon haben. Welche Möglichkeiten gibt es jetzt, das Programm auszuweiten und neue Zielgruppen dafür zu gewinnen?

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Stadträtin.

 

Amtsf StRin Mag Ulli Sima: Wir haben uns in den letzten beiden Jahren auch sehr stark auf migrantische Zielgruppen und migrantische Unternehmen konzentriert, weil wir gemerkt haben, dass es da offensichtlich eine Barriere gegeben hat und wir da nicht wirklich durchgedrungen sind. Unsere Strategie war, einige wichtige Unternehmen als Partner zu finden. Wir konnten zum Beispiel die Bäckerei Gül, die in Wien mehrere Niederlassungen hat, als ÖkoBusinessPlan-Partner gewinnen. Auch hier war natürlich, wie bei fast jedem Unternehmen im ÖkoBusinessPlan, der Hauptansatzpunkt die Energie. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert, denn es hat Vorbildwirkung, wenn sich ein Unternehmen mit migrantischem Hintergrund daran beteiligt und dann auch in der Community Werbung macht. Wir wissen, dass viele der kleinen Betriebe und Unternehmen oft einen migrantischen Hintergrund haben. Das heißt, es war wichtig, hier einmal einen „Türöffner“ zu finden, um in diesen Bereich hineinzukommen und das dann auch auszuweiten.

 

Das zweite Beispiel habe ich vorhin schon kurz erwähnt: Beim Einkaufsstraßen-Pilotprojekt in der Neubaugasse, das uns sehr gut gefallen hat, da wir in den Einkaufsstraßen auch sehr viele Kaufleute mit kleinunternehmerischen Strukturen erreichen konnten, bereiten wir gerade eine Zusammenarbeit mit den Stadtlauer Kaufleuten vor. Unser Ziel ist es, das wirklich noch auszuweiten.

 

Wir haben auch noch einem anderen Trend Rechnung getragen, dass sich nämlich in der Stadt auch immer mehr große Dienstleister ansiedeln. Dafür haben wir nun extra maßgeschneiderte Angebote entwickelt, zum Beispiel Green IT, das Energieoptimierung in IT-Systemen im Fokus hat. Dieses Projekt, das wir schon ein oder zwei Mal mit wirklich großen IT-Anbietern durchgeführt haben, wird in Zukunft natürlich noch wachsende Bedeutung bekommen. Denn die Dienstleistungen sind ein großer Schwerpunkt, und wir versuchen uns auch wirklich immer den wirtschaftlichen Trends anzupassen beziehungsweise das passende Angebot für die verschiedenen Trends zu haben.

 

Einkaufszentren sind natürlich auch ein ganz großer Punkt. Wir konnten mit dem Donauzentrum hier schon

 

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