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Gemeinderat, 30. Sitzung vom 21.11.2012, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 70

 

müssen, in Pension gegangen.

 

Das ist die Situation. Was resultiert jetzt aus dem? Das sind ja nicht nur Wohnungen, die dort entstehen. 450 plus 50 allein in der Kaltenleutgebner Straße, das ergibt 500. Wenn Sie jetzt 500 Wohnungen rechnen, dann bedeutet das eine Bewegung in der Früh, wenn man auch die Kinder rechnet – eineinhalb Kinder pro Haushalt etwa laut österreichischer Statistik –, dann sind das gut 600, 700, vielleicht oder wahrscheinlich sogar mehr Personen, die da in der Früh hinaus ins Arbeitsleben wollen. Und was fährt heraus von Kaltenleutgeben? Ein Autobus jede halbe Stunde. Jede halbe Stunde ein Autobus.

 

Wenn Sie jetzt den Bau beginnen, dann wird der wahrscheinlich in spätestens einem Jahr oder in eineinhalb Jahren fertig sein. Ja, was wollen Sie denn bis dorthin tun? 600 Kinder, das sind ungefähr 15 Autobusse, die Sie da ungefähr hinausführen müssten zur Schulzeit. Ja, glauben Sie, das wird funktionieren? Ja, glauben Sie, das wird kommen? Nein, aber Sie stimmen verantwortungslos dem Bau des Projektes zu, denn uns ist es wurscht, die Leut' sollen sich dann gfretten. Das ist Ihre Position.

 

Wobei interessant ist, dass die drei Bauträger, die sich da zusammengeschlossen haben, in ihren Vorständen ja durchaus Leute haben, die zwei zu eins, sagen wir einmal, als SPÖ- oder gewerkschaftsnah beziehungsweise als ÖVP- und niederösterreichnah bezeichnet werden können. Das ist auch eine eigene Geschichte. Man fragt sich nämlich, warum plötzlich doch die größere Form der Planung umgesetzt wird.

 

Die stehen dann dort an, die haben die Probleme, die ich eingangs hier erwähnt habe, und es gibt keine Verkehrslösung – und da setze ich jetzt an –, denn mit den bisher angebotenen Lösungen kann man nichts anfangen. Sie sind zu unrealistisch. Ich glaube nicht, dass wir die 10, 12 oder 15 Autobusse kriegen werden in der Früh. Ich glaube auch nicht – und da habe ich mich erkundigt; ich habe mit Leuten von der Bundesbahn gesprochen, mit Ingenieuren, Technikern und Leuten aus dem kaufmännischen Bereich und auch mit Leuten von den Lokalbahnen –, dass diese Bahnlinie auch nur annähernd – durch die Bundesbahnen ohnehin nicht, aber auch nicht von anderen, wenn sie den Auftrag von Wien kriegen – kostengünstig, von kostentragend keine Rede, aktiviert werden könnte, deren Geschwindigkeit zur Zeit wegen des schlechten Unterbaus auf, glaube ich, 30 Stundenkilometer beschränkt ist. Das ist natürlich ausreichend für die Fahrt von Eisenbahnliebhabern, die ja gerne vorauslaufen wollen, um dann die Lokomotive von vorne zu fotografieren. Es werden auch noch etwa vier bis fünf Mal in der Woche irgendwelche Transporte da geführt, aber mehr ist dort nicht los. Also es wird sich rentabel nicht durchführen lassen, zumal man, damit sie einen Sinn hätte, die Bahnlinie verlängern müsste bis hinein nach Kaltenleutgeben. Das kommt sicher nicht in absehbarer Zeit. – Das ist das Projekt Bahntrasse.

 

Dann gab es Überlegungen, die Bahntrasse zu asphaltieren und Autobusse dort fahren zu lassen. Die Bahntrasse ist einspurig. Gleise raus, oder was will man machen? Oder jedenfalls die Bahntrasse völlig umbauen und völlig verändern für die 15 Autobusse in der Früh, zu Mittag und am Abend und so weiter? Noch dazu müsste man ja auch eine Ausweichlösung für die hineinkommenden und hinausfahrenden Autobusse finden. Das ist eine Phantasiesumme. Da gaukelt man den Bürgern etwas vor, was nicht realistisch und nicht machbar ist. Da können und – ich muss sagen – da wollen wir auch nicht mittun bei solchen Sachen.

 

Dann gab es eine ganz absurde Lösung aus Teilen der SPÖ, der Bezirksvorsteher hat es einmal im Zorn gesagt: Wir machen an den Einfahrten nach Wien Ampeln, und wenn eine bestimmte Anzahl von Autos herinnen ist, dann heißt es: Niederösterreicher, stopp!, und wir machen Wien als Festung zu. Also das war die ulkigste Lösung, die im Lauf dieser Gespräch aufgetaucht ist bei der ganzen Geschichte.

 

Kreisverkehr. Ich habe starke Zweifel – oder ich bin mir eigentlich fast sicher, denn wir haben es ausgemessen –, dass dort ein von der Größenordnung her sinnvoller Kreisverkehr möglich ist. Christiana müsste Grund abtreten dort bei der Schule und andere auch, weil der Raum einfach nicht da ist, ohne dort einen Gemeindebau wegzureißen. Dort fahren Lastwagen hinein mit Anhängern, die wären länger als ein Drittel vom Kreisverkehr. Das geht sich nicht aus! Ganz abgesehen davon, welche Probleme solche Lastwagen verursachen. Ich empfehle Ihnen, schauen Sie sich das Bürgerbegehren aus Kalksburg an! Dort haben Sie es im Internet, da haben Sie Filmaufnahmen, wo sich solche Lastwagen im Torbogen von Kalksburg verfangen und dann für Viertelstunden und länger den Verkehr zur Gänze sperren, weil sie irgendwie umdrehen, zurückschieben oder sonst was müssen. Das sind die täglichen Probleme für die Bürger, die dort in diesem Raum leben.

 

Also, wie gesagt, diese Kreisverkehrslösung ist wahrscheinlich nicht – das muss mir einmal wer vorrechnen – umsetzbar. Die SPÖ schlägt jetzt als Minimallösung vor – das bringt gar nichts –, eine Spur dazuzunehmen für die Rechtsabbieger dort draußen. Das wären die, die nach Perchtoldsdorf fahren, die wollen aber nicht nach Perchtoldsdorf, die wollen nach Wien hinein. Noch dazu müsste man die Spur dann unmittelbar vor dem Gemeindebau führen.

 

Autobus. Irgendwer hat da vorhin erwähnt – ich glaube, der Kollege Maresch war es –, dass die Autobusse dann im Weg stehen und hinten der Stau entsteht. Genau das ist der Fall, Herr Kollege Maresch. Wissen Sie, warum? Weil ein paar so Obergescheite beschlossen haben, wir müssen den Autobus, der dort früher in einer Nische gefahren ist, hinausverlegen, damit wir einen Rad- und Gehweg basteln. Wenn der Autobus jetzt steht, ist hinter ihm regelmäßig der Stau.

 

Das ist Ihre Verkehrspolitik! Ihre Verkehrspolitik der Marke Rot-Grün hat dort auch zugeschlagen, indem man einen tollen Rad- und Gehweg vor die Häuser gelegt hat, der ziemlich breit ist. Die einzigen Radler, die ihn benützen, sind am Wochenende die wilden Radfahrer aus dem Wienerwald, die Rennradler, die die Leute, die dort wohnen und von der Haustüre unmittelbar auf den Rad-

 

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