Gemeinderat, 33. Sitzung vom 30.01.2013, Wörtliches Protokoll - Seite 12 von 97
dert nicht die Kritik an der frühen Selektion im Bereich des österreichischen Schulsystems oder mehr, denke ich, auch da können wir zumindest rasch eine Einigung erzielen. Darum bin ich auch sehr froh, dass zumindest auch in diesem Bereich hier eine besondere Diskussion in Gang gekommen ist: Wie kann die Lehrerausbildung verbessert werden, etwas, was durchaus ja die Lehrerinnen und Lehrer auch immer fordern. Ich kann jetzt natürlich nicht die konkrete Zahl sagen, wie viele Lehrerinnen und Lehrer mehrsprachig sind, das kann ich gerne nachreichen. Aber gerade auch die Arbeit der Pädagogischen Hochschule in Wien widmet diesem Bereich ja eine besondere Aufmerksamkeit, nämlich sowohl für Lehrerinnen und Lehrer, die mehrsprachig sind, als auch für Lehrerinnen und Lehrer, die nicht entsprechend mehrsprachig zumindest in einer anderen Muttersprache sind, weil der Bereich der Mehrsprachigkeit, der wertvolle und wertschätzende Umgang mit Kindern in diesem Bereich, und das ist in Wien natürlich in vielen Schulen der Fall, ein besonderes Augenmerk erfordert, weil es natürlich auch spezielle pädagogische Fähigkeiten erfordert, und da sind die Wiener Lehrerinnen und Lehrer gefordert. Da ist auch die Pädagogische Hochschule in Wien gefordert. Aber wenn Sie sich das Programm der PH ansehen, dann werden Sie feststellen können, dass dem wirklich auch großes Augenmerk, nicht zuletzt auch durch das neue Team der Pädagogischen Hochschule geschenkt wird. Ich würde mich freuen, wenn es tatsächlich gelingt, in dem Bereich der Diskussion um eine Verbesserung der Lehrerausbildung dem Bereich auch noch mehr Augenmerk und Stellenwert zu geben.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. Die nächste Zusatzfrage stellt GR Nepp, bitte schön.
GR Dominik Nepp (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ja, guten Morgen, Herr Stadtrat!
Ich freue mich, dass jetzt auch die SPÖ in der Frage der Bildungspolitik einen Umkehrschwung gemacht hat und die langjährige Forderung der FPÖ, nämlich zuerst Deutsch, dann Schule, übernommen hat. Wir haben das ja schon seit über zehn Jahren gefordert. Damals haben wir auch noch von der SPÖ und von den GRÜNEN ja immer dann den Vorwurf der Gründung von Ghettoklassen bekommen. Jetzt ist die SPÖ anscheinend klüger geworden, hat unsere Forderungen übernommen, bekommt in dem Fall jetzt genau die gleiche Rassismuskeule von den Bundesgrünen darüber g’haut, so wie wir das schon früher bekommen haben. Ich kann Ihnen nur sagen, es wird Ihnen genauso wenig schaden, wie es uns damals geschadet hat. Aber wir hoffen jetzt natürlich, dass diese Deutsch lernenden Klassen im Rahmen der Vorschule jetzt auch ausreichend umgesetzt werden.
Deswegen möchte ich Sie fragen, wie es in Zukunft ausschaut. Gibt es da Höchstgrenzen bei Vorschulklassen? Wenn man bedenkt, eine durchschnittliche Schule hat vier 1. Klassen. Wenn man die Spracherhebung macht, wird es da eine Höchstgrenze geben, dass man sagt, man macht eine Vorschule und die Schlechtesten sind dann in dieser Vorschulklasse? Oder werden dann, wenn notwendig, auch bei mehreren Schülern, die nicht die deutsche Sprache beherrschen, sagen wir, drei von vier 1. Klassen als Vorschulklasse geführt werden?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Christian Oxonitsch: Herr Gemeinderat!
Ich bin schon, will nicht sagen, kritisiert, aber darauf hingewiesen worden, dass meine Einstiegsantwort sehr ausführlich war. Ich will daher nicht die gesamte Antwort der letzten Fragestunde wiederholen, wo ziemlich genau die gleiche Frage beziehungsweise auch die gleiche, meiner Ansicht nach völlig unrichtige, Unterstellung gekommen wäre, es gibt jetzt irgendetwas völlig Neues. (GR Mag Wolfgang Jung: Nein! Ist nichts Neues!)
Ich erinnere daran, und ich habe auch in der einleitenden Antwort darauf Bezug genommen, das 1+1-Fördermodell ist eine Maßnahme, die es seit 2008 gibt, hat sich seither nicht verändert, wo es darum geht, auch die deutsche Sprache, aber auch diverse andere Bereiche kognitiv, sensitiv und in dem Bereich der Motorik letztendlich in Vorschulklassen speziell zu fördern. Dieses Konzept hat sich nicht verändert. Dieses Konzept wird sich nicht verändern. Es geht hier letztendlich darum, auch Kinder mit unterschiedlichsten Fördermaßnahmen, mit Defiziten in unterschiedlichsten Bereichen, in der Vorschule letztendlich gemeinsam zu fördern. Auf Basis dessen kann man davon ausgehen, dass sich die Zahlen, die wir seit 2008 im Bereich der Vorschulklassen eigentlich ziemlich konstant haben, ich sage immer, grob gesprochen, rund 4 000 Schülerinnen und Schüler, die einen Förderbedarf haben, nicht nur in der Sprache Deutsch, sondern eben, noch einmal, kognitiv, motorisch, sensitiv oder einen entsprechenden Förderbedarf, auch jene sein werden, die im heurigen Jahr in Vorschulklassen kommen werden. Wir haben hier eine entsprechende Erfahrung. Insofern es ist nichts, das uns heuer trifft und dann werden wir schauen, es sind auf einmal mehr.
Wir haben bereits sehr viele Vorschulklassen mit sehr großem Erfolg angeboten, auch mit dem entsprechenden Erfolg bei den Kindern. Ich denke, dieser ist der zentrale Bereich in diesem Bereich. Es geht um die Kinder, die hier zusätzliche Förderungen und Unterstützungen bekommen, in einem anderen Umfeld, in anderen Möglichkeiten, als es halt der Regelschulunterricht, wenn man gleich in die 1. Klasse kommt, möglich macht. Insofern sind wir hier gut vorbereitet.
Es war noch nie eine Diskussion, weder 2008 noch 2009 bis 2012, ob die entsprechenden Vorschulklassen zur Verfügung gestellt werden. Es wird auch 2013 diese Diskussion nicht geben.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Die nächste Zusatzfrage stellt GRin Ing Leeb. - Bitte.
GRin Ing Isabella Leeb (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Herzlichen Dank! Grüß Gott, Herr Stadtrat!
Die Tatsache, zwei- oder mehrsprachig aufzuwachsen, ist wirklich eine riesige Chance. Ich kann es aus meinem eigenen Umfeld sagen. Jeder meiner jungen Mitarbeiter, der beide Sprachen, die Muttersprache und Deutsch, perfekt beherrscht, macht seinen Weg, macht Karriere, sei es, dass er dann von der Polizei abgeworben wird, weil die Polizei natürlich ganz besonders sol
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