Gemeinderat, 40. Sitzung vom 24.06.2013, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 102
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Zuletzt möchte ich zum Bereich Wien Kanal kommen: 99 Prozent aller Haushalte sind ja bereits an unser Kanalnetz angeschlossen, was aber nicht heißt, dass man nicht noch besser werden kann. So wurden im Jahr 2012 insgesamt weitere 12 km Kanalneubau fertiggestellt, besonderer Schwerpunkt war dabei wie immer der 22. Bezirk. Wenn wir 2013 mit allen Projekten fertig sind, wird die Donaustadt insgesamt 23 km öffentlichen Kanal mehr haben und rund 1 200 zusätzliche Haushalte werden ans Kanalnetz angeschlossen sein.
Ein Steckenpferd von mir, und manchmal auch ganz lustig für die Statistikerinnen und Statistiker unter Ihnen, sind Informationen aus dem Bereich der Dienstleistungen. Es gab im letzten Jahr 1 692 Kanalverstopfungen, 80 Dichtheitsproben, 480 Anfragen zu Hauskanalanschlüssen, 2 192 Abwasserproben mit insgesamt 3 789 Einzelanalysen, 736 t Material aus privaten Öl- und Fettabscheidern, es wurde 574 km öffentliche Kanäle inspiziert und 3 751 t Ablagerungen aus dem öffentlichen Kanalnetz fachgerecht entsorgt.
Um jetzt wieder zum wichtigen Bereich Öffentlichkeitsarbeit zurückzukommen, der auch immer angesprochen wurde: Im Bereich von Wien Kanal funktioniert die Aktion der Dritten-Mann-Tour so gut, dass es wirklich ratsam ist, die Tickets vorher zu reservieren. Und liebe Kolleginnen und Kollegen, scheuen Sie nicht, die 7 EUR wirklich zu zahlen, damit es Ihnen nicht so geht wie dem Münchner Touristen, der vor Kurzem geglaubt hat, er kann sich das Geld ersparen und sich dann dort ernsthaft verletzt hat, weil er widerrechtlich eingedrungen ist, und mit dem Christophorus abgeholt werden musste. Die 7 EUR ist es allemal wert.
Das ist alles in allem eine wirklich eindrucksvolle Bilanz der Dienststellen in diesem Bereich, und dafür ist unserer Umweltstadträtin, vor allem aber auch allen Bediensteten dieser Stadt recht herzlich zu danken. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Als nächster Redner zu Wort gemeldet ist Herr GR Walter. 12 Minuten vorgegebene Redezeit, die Fraktion hat noch insgesamt 17 Minuten und 15 Sekunden.
GR Norbert Walter, MAS (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen!
Wenn ich mir den Kollegen Spitzer so angehört habe, dann denke ich mir, eigentlich ist eh alles super und eh alles paletti.
Ich bedanke mich natürlich auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der einzelnen Abteilungen im Umwelt- und natürlich auch im Landwirtschaftsressort, und ganz speziell natürlich auch bei all denjenigen, die in der Landwirtschaft konstruktiv, sinnvoll und versorgungstechnisch mitdenken und mitarbeiten.
Nur eines, Herr Kollege Spitzer, muss ich schon sagen: Ich bin auch kein Wiener, wie man unschwer hören kann, aber den Mund lasse ich mir auch nicht gerne verbieten, nur weil ich von woanders herkomme. Das ist nicht okay.
Und zum Kollegen Maresch, auch wenn er gerade mit der Kollegin schwätzt (GR Mag Rüdiger Maresch: Entschuldige, Herr Professor!), aber, Herr Professor, nachdem du selber einer bist, ich keiner … (GR Mag Rüdiger Maresch: Ein Bienenprofessor!) – Bitte? Ja, (lachend) ein Bienenfresser!
Ich sage dir jetzt in aller Freundschaft etwas: Wenn du dich permanent da herausstellst und sagst, dass die ganze Landwirtschaft nur Giftspritzer sind, dann finde ich das nicht okay. Und das ist auch nicht wahr, das weißt du selber ganz genau. Ich wollte auf dieses Thema mit den Bienen nicht eingehen. Aber wenn man sich hinstellt und die Neonicotinoide hauptverantwortlich oder allein verantwortlich macht, dann weißt du ganz genau, dass das nicht wahr ist, dass das maximal 4 Prozent ausmacht, dass das Bienensterben multifaktoriell ist, dass das Bienensterben auch mit der Varroamilbe, mit der Faulbrut und vielen anderen Dingen zusammenhängt. Wenn du dich hinstellst und sagt, die ganzen Landwirte seien Giftspritzer, dann wundert es mich ja, dass du es noch nicht zustande gebracht hast, dass die gesamte Landwirtschaft der Stadt Wien, nämlich die ungefähr 2 000 ha – denn der Rest ist ja verpachtet –, nicht auch schon Bio ist. Nicht einmal der Weinbau ist es bis heute. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.) Ich würde sagen, man patzt keine privaten Bauern an und bringt selbst nicht einmal vor seiner eigenen Türe etwas zustande. Lass die Kirche im Dorf, da fahren wir besser damit.
Im Übrigen kannst du den Ferdi Hengl anrufen, der hat nämlich gestern bei der Neustifter Weinkost ein Beispiel erzählt. Er hat gesagt, dass er seit ungefähr fünf Jahren diese Mittel nicht mehr verwendet und dass bei dem Imker, der bei ihm im Weingarten ist, heuer fast alle Bienenstöcke kaputt waren. Und das ist ungefähr der Bienenflug, wenn man den Radius kennt. Er sagt, das hat damit nichts zu tun gehabt.
Das Bashing der Landwirtschaft halte ich persönlich für ganz, wie soll ich sagen … Vielleicht brauchen wir es doch noch einmal. Es steht nämlich sogar auf der Stadt Wien Seite „wien.gv.at“, dass auch die Wiener Landwirtschaft und damit auch der Wiener Landwirtschaftsbetrieb der MA 49 für die Nahversorgung gedacht ist, für die Spitäler, Kindergärten und Krankenhäuser. Ich würde mir wünschen, dass man dem auch mehr Rechnung trägt, dass man die Produkte, die die Wiener Landwirtschaft erzeugt – das sind in Summe zirka 70 Produkte –, auch vermehrt dort einsetzt, wo sie wachsen. Da muss man nicht das ganze Gemüse oder sonstige Eiweiße aus der ganzen Welt nach Wien karren. (GR Heinz Hufnagl: Aber die Wiener Landwirtschaft hat auch keine Raps- und Maismonokulturen. So gesehen ist die Wiener Landwirtschaft anders strukturiert und für die Wiener Bedürfnisse besser geeignet!) – Es gibt auch keinen Mais in Wien, die Maisbeize gibt es in Wien auch nicht. Wir haben in Wien de facto keinen Mais. Aber ich möchte das Thema jetzt abschließen, ich habe genug dazu gesagt.
Es gibt aber auch ganz interessante und lustige Ideen, denn der Kollege Scheed aus dem 22. Bezirk will ja in der Verlängerung des Grüngürtels oder des Lückenschlusses – wie auch immer man das bezeichnen
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