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Gemeinderat, 40. Sitzung vom 24.06.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 97 von 102

 

457 Millionen EUR. Für 233 Objekte mit insgesamt 17 471 Wohneinheiten laufen derzeit die Bauvorbereitungen. Die Gesamtinvestitionen von 441,39 Millionen EUR werden von der Stadt Wien mit Förderungen von 239 Millionen EUR unterstützt.

 

So wurden in den vergangenen Jahren, also seit 2009, für insgesamt 975 Projekte mit 1,284 Milliarden EUR Gesamtbaukosten und 52 475 Wohneinheiten Förderzusagen erteilt. Bei 852 Projekten mit 1,153 Milliarden EUR Gesamtbaukosten und 50 618 Wohneinheiten konnte im selben Zeitraum die Sanierung abgeschlossen werden. Für den Zeitraum 2009 bis 2013 wurden 1,054 Milliarden EUR an Fördermitteln bereitgestellt.

 

Die Sozialdemokraten verwahren sich auf jeden Fall gegen den Verkauf von Gemeindebauwohnungen. Dazu haben sie immer eine klare Absage erteilt und dazu werden sie auch immer eine klare Absage erteilen. Der Ausverkauf der rund 220 000 Gemeindebauwohnungen, die einen maßgeblichen Anteil an Wiens Wohnungsbestand haben, würde den gesamten Wohnungsmarkt der Bundeshauptstadt destabilisieren und zu einer deutlichen Verschlechterung der Wohnversorgung der Wienerinnen und Wiener mit leistbaren Wohnen führen. Wir verwahren uns daher entschieden dagegen, dass Gemeindebauten verkauft werden und damit der Wohnungsspekulation Vorschub geleistet wird, wie das in deutschen Städten geschehen ist.

 

Nun zum Thema Hausbetreuerinnen und Hausbetreuer. Insgesamt 142 Wiener Hausbetreuerinnen und Hausbetreuer neu sind in den Wiener Gemeindebauten beschäftigt. Damit bieten wir den Bewohnerinnen und Bewohnern überall dort, wo es die Mehrheit der Mieterinnen und Mieter wünscht, wieder direkte Ansprechpartner vor Ort, die gleichzeitig auch für die Betreuung der Wohnhausanlagen verantwortlich zeichnen.

 

Das von der Stadt Wien speziell für die Wiener Gemeindebauten geschaffene Alternativangebot zum nach wie vor verhinderten Hausbesorger neu wird sehr gut angenommen. 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind daher allein im 1. Halbjahr 2012 neu aufgenommen worden. Die Zahl der Neueinstellungen liegt somit sehr deutlich über der Anzahl der 22 durch Pensionsantritt ausgeschiedenen Hausbesorger. So gibt es noch viele weitere Angebote der Stadt Wien seitens Wiener Wohnen: „Fair Play“ im Gemeindebau durch Ordnungsberaterinnen und „Wohnpartner unterwegs“, auch während des Sommers.

 

Als Hausverwalter der 220 000 Gemeindebauwohnungen nimmt die Stadt Wien ihre Verantwortung besonders ernst und bietet ihren Mieterinnen und Mietern zusätzliche Serviceangebote, eben wie die Ordnungsberater, Wohnpartner und „Wohnpartner unterwegs“.

 

Seit Herbst 2009 sind Ordnungsberater in den städtischen Wohnhausanlagen unterwegs. Sie sind auch befugt, Abmahnungen auszusprechen und Strafmandate sowie Anzeigen auszustellen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem direkten Gespräch und auf mündlichen Abmahnungen. Die Reaktionen der Bewohnerinnen und Bewohner sind durch die Bank positiv, so können wir durch verstärkte Präsenz vor Ort eine hohe Präventivwirkung erzielen.

 

Die Vorteile für MieterInnen sind verstärkte Einhaltung der gemeinsamen Spielregeln, gezielte Kontrollen der Hausordnung, ganz speziell in jenen Gemeindebauten, in denen Übertretungen der Hausordnung gemeldet wurden.

 

Deutliche Präventivwirkung, weniger Übertretungen der Hausordnung – die Bilanz davon: rund 59 000 Besuche wurden in Gemeindebauten in ganz Wien gemacht. Die Hauptinterventionsgründe waren herrenlose Einkaufswagerln, Sperrmüll und Hundekot.

 

Als Nächstes ist die Aktion „Wohnpartner unterwegs“ aus dem erfolgreichen Pilotprojekt Nightwatch hervorgegangen. Dabei sind in der warmen Jahreszeit Wohnpartner-MitarbeiterInnen in den Abendstunden in Zweierteams in den Wohnhausanlagen unterwegs.

 

Neu bei Wohnpartner ist: Im Rahmen von „Willkommen Nachbar!“ werden von meist langjährigen BewohnerInnen und MieterInnen in den Wohnhausanlagen die Neuen begrüßt. Sie überreichen ihnen Unterlagen, die das Ankommen im neuen Zuhause und die Orientierung in der näheren Umgebung erleichtern.

 

Dazu gibt es die Wiener Charta. Dies ist ein zukunftsweisendes Beteiligungsprojekt für alle BürgerInnen der Stadt Wien. Es gibt drei Säulen der Wohnpartnertätigkeit. Die erste ist, Gemeinwesenarbeit ist ein prozesshaftes und vernetztes Arbeiten im Gemeindebau. Die zweite Säule ist Konfliktarbeit: 37 interne und 21 externe MediatorInnen mit viel Erfahrung stehen zur Verfügung zur Vernetzung mit den Wohnpartnern. Die dritte Säule ist überregionale Vernetzung: Delegationen aus dem In- und Ausland machen eine intensive Vernetzung mit verschiedensten Einrichtungen und Institutionen auf europäischer Ebene.

 

Der Auftritt von Wohnpartnern nach außen erfolgt durch Medienkampagnen: Sommer im Gemeindebau, Urlaub im Gemeindebau und nachbarschaftliche Schachpartien.

 

Erfreulich ist aber auch, dass ein hoher Frauenanteil in der Führungsebene tätig ist. Auch die Belegschaft weist einen hohen Frauenanteil auf. So waren im Dezember 2012 66 Prozent aller Beschäftigten Frauen.

 

Der Ausblick auf 2013 ist: Beobachtungen des Aufenthaltes von Erwachsenen und Jugendlichen in den Höfen, Beobachtungen der Frequenz der Veranstaltungen, Nachfragen nach Unterstützung bei anderen sozialen Fragen oder bei der Jobsuche, mangelnde familiäre Netzwerke und vermehrte Einsamkeit. Alle diese Themen spielen bei der Konfliktarbeit und Gemeinwesensarbeit eine sehr, sehr große Rolle.

 

Im Frühjahr 2011 wurde ein Reformprozess eingeleitet. So umfassen die ersten Reformschritte ein noch sozialer gestaltetes Wohnungsangebot, das die Bedürfnisse von WohnungsinteressentInnen, die über ein geringes Einkommen verfügen, punktgenau berücksichtigt. Nachdem alle Gemeindebauwohnungen, egal, ob Kategorie A, B oder C, einen guten Wohnstandard bieten, besteht speziell bei jungen Menschen, aber auch bei Personen, die beispielsweise von einer Scheidung be

 

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