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Gemeinderat, 47. Sitzung vom 13.12.2013, Wörtliches Protokoll  -  Seite 84 von 104

 

gekriegt hat, mit der Meinungsumfrage mit 23 Prozent. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Meine Damen und Herren, ich habe niemanden mehr auf der Rednerliste. Allerdings hat der Klubobmann der Sozialdemokratischen Fraktion eine Sitzungsunterbrechung verlangt. Ich komme dem Ersuchen nach und bitte die Klubobleute, ins Besprechungszimmer zu einer Präsidiale zu kommen. Ich ersuche die Gemeinderäte, hier zu bleiben und unterbreche die Sitzung.

 

(Die Sitzung wird von 17.37 bis 17.47 Uhr unterbrochen.)

 

Vorsitzender GR Mag Dietbert Kowarik: Meine Damen und Herren! Nachdem wieder alle Klubobleute im Saal sind, nehme ich die Sitzung wieder auf.

 

Ich darf noch einmal feststellen, dass niemand mehr zu Wort gemeldet ist. Es hat sich auch während der Präsidiale niemand mehr zu Wort gemeldet. Daher ist die Debatte über die Besprechung des Dringlichen Antrages beendet. Der Antrag wird zur weiteren Behandlung dem Bürgermeister zugewiesen.

 

Wir kommen nunmehr zur Abstimmung17.47.29 über den eingebrachten Beschluss- und Resolutionsantrag der FPÖ-Gemeinderäte Gudenus, Nepp, Kowarik, Kasal, Kops betreffend Erhalt von Brauchtum. Wer diesem Antrag zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit Zustimmung der ÖVP, der FPÖ und des klubunabhängigen Mandatars nicht die Mehrheit.

 

Dann kommen wir zurück zur Behandlung der Geschäftsordnung. Wir waren bei der Behandlung der Geschäftsstücke 64, 65 und 66 der Tagesordnung. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Woller. (GR Mag Gerald Ebinger: Ich bin noch dran!) – Die Wortmeldung muss zu Ende gewesen sein. Aber, Herr Gemeinderat, Sie können sich gerne wieder melden. Sie haben noch 17 Minuten Zeit. Trotzdem ist der Herr GR Woller am Wort. (Die Mehrheit der Gemeinderätinnen und Gemeinderäte signalisiert, dass GR Mag Gerald Ebinger das Wort erteilt werden soll.) – Dann lassen wir Herrn GR Ebinger mit allgemeiner Zustimmung gleich reden. – Bitte, Herr Kollege, Sie haben noch 17 Minuten.

 

17.48.44

GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Worüber reden wir jetzt? (Allgemeine Heiterkeit. – Zwischenruf: Vereinigte Bühnen!) Vereinigte Bühnen! Danke, danke!

 

Da waren wir zuerst bei diesen Anbiederungsversuchen von Martin Margulies, wie wichtig es sei, dass man in Zeiten der Krise und so weiter … – Die Umstrukturierung – und damit habe ich schon wieder den Faden – ist das Wichtigste. Es muss endlich umgedacht werden. Man muss sich überlegen, ob wir nicht zum Beispiel aus dem Ronacher eine Kleinkunstbühne machen könnten, die sich selbst erhält und die aus den Vereinigten Bühnen herausgenommen wird. Können wir nicht vielleicht aus dem Raimund Theater ein Theater für Operette machen, nachdem die Operette doch einer der großen Verkaufsschlager der Kulturstadt Wien ist, in die man wirklich viele Touristen hineinbekommt? Können wir uns nicht – sollte das wirklich kommen – mit einem privaten Investor an einer Musical-Halle beteiligen, die die Kapazität hätte, auch kostendeckend zu arbeiten? – Das sind die wirklichen Probleme. Und weil die Änderung dieser Struktur nicht angedacht wurde, stimmen wir auch nicht zu.

 

Wenn wir zum Beispiel über das Ronacher sprechen, muss man natürlich schon auch etwas zu dem Ganzen sagen. Ich habe das erst neulich gesagt: Auf der ganzen Welt ist es so, dass Musicals eigentlich Boulevard sind und sich ohne Subvention erhalten. Jetzt haben wir hier einen Intendanten, der – ich habe jetzt keine Unterlagen mit – für mehrere Stücke das Buch geschrieben hat. Für Produktionen, die schon gelaufen sind, und für solche, die noch kommen: Für „Schikaneder“ – wenn ich das richtig im Kopf habe –, für „Der dritte Mann“ – werden wir sehen –, für dieses „Phantom der Oper“ orchestral. Und dann haben wir einen anderen, den Operndirektor vom Landestheater Salzburg, den Herrn Gergen, der bei allen möglichen Stücken Regie führt. Und jetzt haben die beiden zufällig gemeinsam in Berlin eine Firma gegründet. – Auf diesem Thema würde ich schon drauf bleiben. Wir werden das tun und schauen, ob es hier nicht vielleicht extra Tantiemen gibt. Denn irgendwie bleibt das, wenn man das so sagen darf, alles in der Familie. Wenn jemand Intendant ist, dann kriegt er vielleicht auch noch für das Buch, das er schreibt, etwas, obwohl das Intendantengehalt, meiner Meinung nach, hoch genug ist.

 

Das sind Dinge, die zuerst einmal wirklich beleuchtet werden sollten, bevor man hier an eine höhere Subvention denkt. Die höhere Subvention, um das abschließend zu sagen, ist unserer Meinung nach nicht notwendig, weil, wie gesagt Strukturänderungen zu einer Entlastung führen können. Wir werden die Subvention nie ganz wegkriegen, denn Opernaufführungen kosten viel Geld. Das haben wir auch mitgetragen, da die Opern im Theater an der Wien – neben Prag eines der ältesten existierenden Opernhäuser, das, glaube ich, im Jahr 1802 von Schikaneder gegründet wurde –, und das wird der Ernst Woller gleich sagen, hochgelobt werden. Dort gibt es einige der besten Opernproduktionen der Welt, und das kostet natürlich etwas.

 

Darum müssen wir uns die Frage stellen: Ist es uns das wert? – Aus heutiger Sicht sage ich, es ist uns das wert. Das ist klar. Es ist aber eine andere Frage, ob wir weiterhin ständig den Boulevard nur wegen – meiner Ansicht nach – Fehlentscheidungen mitsubventionieren sollen. Deswegen fordern wir hier strukturelle Änderungen. Wir fordern natürlich auch, dass man auch wieder Produktionen ins Ausland verkaufen kann. Das ist seit der Intendanz Zechner nicht mehr passiert, und deshalb haben wir ja auch dieses Loch. Denn die Vereinigten Bühnen haben ja mit früheren Produktionen wie „Elisabeth“ international durchaus viele Tantiemen bekommen, die dann wieder zu einer Reduktion der Subvention geführt haben.

 

Das muss ernsthaft angegangen werden. Ich habe immer das Gefühl, hier wird etwas gesagt und der Herr Drozda sagt mehr oder weniger zeitgleich ein bisschen etwas anderes. Wenn hier verschiedene Parteien vorschlagen, dass man andenken soll, ob eine Musical-Halle kommt, sagt das plötzlich auch der Herr Drozda.

 

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