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Gemeinderat, 57. Sitzung vom 24.10.2014, Wörtliches Protokoll  -  Seite 40 von 72

 

bereits zweckgebundene Spenden eingegangen, die den Zeitraum bis Mai 2015 abdecken müssen. - Das ist ja eine interessante Finanzgebarung.

 

Und dann werden in dem Bericht exemplarisch 20 super Beispiele für die erfolgreiche Arbeit angeführt. Neben Schulwechsel, gemeinsamen Ausflügen, Vermittlung von Kindergartenplätzen und der Erlangung von Visa wird Folgendes besonders aufgezählt:

 

Sie haben es immerhin geschafft, in einer einjährigen Arbeit, zwei Frauen zu WAFF-Ausbildungen zuzulassen. Zwei Frauen haben am Frauenlauf teilgenommen. - Große Erfolgsmeldungen! - Bei zwei Familien konnte man das finanzielle Desaster glätten, was auch immer das heißt. Eine Frau hat man dazu gebracht, den Führerschein zu machen. Die Spielsucht eines Neunjährigen, nämlich bei Nintendo, wurde gemildert. - Also das ist eine unglaubliche Vereinsarbeit, die hier geleistet wird.

 

Man hat es geschafft, bei einigen feste Lernzeiten für die - ohnedies gratis erfolgende - Nachhilfe zu vereinbaren. - Meine Damen und Herren, fühlen Sie sich nicht gefrotzelt? - Ein Ehepaar hat den Zigarettenkonsum verringert, von drei Packerl auf eineinhalb pro Tag; ich weiß nicht, ob es Marlboro oder Smart waren. - Ein unglaublicher Erfolg! Und eine unglaubliche Frechheit, sich zu trauen, so etwas überhaupt in einen Bericht hineinzuschreiben, das sage ich Ihnen! (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Und der Rekord am Schluss: Eine Frau hat es geschafft, in vier Monaten acht Kilo abzunehmen. - Das sind die Erfolge Ihrer Beratung, meine Damen und Herren, und mit diesen Erfolgen ziehen Sie uns Wienern das Geld aus der Tasche, weil es nichts Sinnvolleres gäbe, für das man es einsetzen könnte. So schaut die Situation aus! (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Na, jetzt höre ich nicht einmal Proteste da drüben. Da sind Sie sogar verstummt, denn da ist es wirklich schwer, etwas darauf zu sagen. Aber Sie hätten sich nur die Berichte genauer anzuschauen brauchen. Ich habe manchmal den Eindruck, ich bin der Einzige, der diese ganzen recht umfangreichen Berichte genau durchschaut. Schauen Sie sie einmal selber an! Vielleicht werden Sie dann den einen oder anderen Verein genauer kontrollieren, Frau Stadträtin.

 

Abschließend ein Satz aus dem Bericht, den ich leider unterstreichen muss: „Die zunehmende Bildung von Parallelgesellschaften mit eigenen Werten, die zum Teil mit jenen der Mehrheitsgesellschaft unvereinbar sind, - ich sage: „unvereinbar sind“, nicht: „in Kollision treten“ – „erhöht die Gefahr für soziale Unruhen, wie sie in anderen europäischen Städten bereits herrschen.“ - Das ist genau das und jener Zustand, vor dem wir seit Jahren warnen, den Sie immer klein- und weggeredet haben. Und jetzt sagen es Ihnen Ihre eigenen Migrantenvereine, wo wir bereits angelangt sind, meine Damen und Herren! Und wir sehen es, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir diese Probleme, die wir in Hamburg, in Berlin, in London, ja vielleicht sogar in Kanada in den letzten Tagen beobachtet haben, auch bei uns haben werden. Ich weiß, Sie alle haben Kanada oft und oft als das Musterland für Integration hier in diesem Saal angeführt. Na, jetzt sehen wir, innerhalb einer Woche, was in diesem Musterland der gelungenen Integration vor sich gegangen ist, meine Damen und Herren.

 

Wir warnen seit Jahren davor: die Werte, die - ich lese es Ihnen noch einmal vor: „mit jenen der Mehrheitsgesellschaft unvereinbar sind!“ Und es wird gewarnt vor sozialen Unruhen.

 

Ja, das stimmt schon, Scharia und IS sind mit unseren Werten nicht vereinbar. Aber wir haben sie uns ins Land geholt. Sie brauchen nur in die Statistiken hineinzuschauen, wo der Verfassungsschutz von Woche zu Woche die Zahl der Radikalislamisten und derjenigen, die sich in Terroreinsatz begeben, um ein Zehntel, sogar um 20, 25 Prozent teilweise, steigert. Der Verfassungsschutz hat aber nur einen Teil dieser Personen - das wissen die klarerweise auch selber - erfasst.

 

Das haben wir uns mit dem Wachstum, das Sie so sehr loben, auch ins Land geholt, meine Damen und Herren von der SPÖ. Das können Sie sich hinter die Ohren schreiben. Und wir werden es auch die Wienerinnen und Wiener nicht vergessen lassen, was Sie ihnen damit antun. (Beifall bei der FPÖ und von GR Dr Wolfgang Aigner.)

 

Vorsitzender GR Mag Thomas Reindl: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Berichterstatterin hat das Schlusswort. – Bitte.

 

13.11.14

Berichterstatterin GRin Anica Matzka-Dojder|: Meine sehr verehrten Damen und Herren!

 

Der Verein NACHBARINNEN, dessen Subventionsantrag hier vorliegt, ist ein Verein, der - wir haben es schon gehört - seit einigen Jahren in Wien angesiedelt ist. Es ist ein Verein, der sich ausschließlich aus Spendengeldern und Benefizveranstaltungen finanziert. Der Beitrag, den der Verein NACHBARINNEN für das folgende Jahr aufbringt, ist 317 857 EUR, und davon werden 25 000 EUR von der Magistratsabteilung 17 übernommen. 13 MitarbeiterInnen sind in diesem Verein angestellt, und es gibt viele freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Sozialassistenz leisten.

 

Der Verein hat eine sehr einfache Homepage, die wohl die Sprache der Frauen spricht, die also verständlich ist für die Zielgruppe. Wenn sie in den Antrag das moderne Wort dafür hineinschreiben, dass es um Selbstfindung und Kraftfindung dieser Frauen geht, so bedeutet dies, dass diese oft durch die Migration ihre Familie verloren haben, ihre sozialen Netzwerke verloren haben. Und jeder, der Migrationserfahrung hat, egal, in welcher Bildungsschicht er sich befindet, weiß ganz genau, dass dieser Verlust der Familie, der sozialen Netzwerke ein sehr schmerzlicher Prozess ist. Es gibt mittlerweile auch wissenschaftliche Untersuchungen, die sich damit befassen, die besagen, dass diese Frauen, diese Familien wirklich aufsuchende Sozialarbeit brauchen.

 

Dieser Verein NACHBARINNEN befasst sich gerade mit dieser aufsuchenden Sozialarbeit, bei der die Familien in ihrer Erziehungsarbeit, in Gesundheits- und Sozialfragen beraten werden. Und die Frauen, die diese soziale Assistenzarbeit machen, sind natürlich Frauen, die die Sprachen dieser Familien und Frauen sprechen, weil die Kontaktaufnahme mit diesen Frauen im öffentli

 

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