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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 22 von 76

 

Seestadt Aspern aufscheint. Eine entsprechende Anfrage, das verspreche ich Ihnen, wird nächste Woche an StRin Sima erfolgen, und wir hoffen ausnahmsweise auf ehrliche und ausführliche Beantwortung. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ja, und das ist der Igelschutz. Der Igelschutz ist ein Thema, das viele tierliebende Menschen in Wien interessiert. Interessiert es Sie auch, Frau StRin Sima? Und warum frage ich so direkt? Ich frage, weil sehr viele ehrenamtliche Wienerinnen und Wiener den aktiven Tierschutz leben, so auch ein Herr Christoph Käs, Initiator eines Vorzeigeprojekts für Igelschutz in Wien. Das Projekt, das seit 2014 läuft, beinhaltet, dass Laubhaufen in Donaustädter Grünanlagen liegen gelassen werden. In der Donaustadt funktioniert es. Und das wollte Herr Käs auf die gesamte Stadt ausweiten. Natürlich war das Medieninteresse groß und Herr Käs stellte in einem Zeitungsinterview fest: „Seitens der Umweltstadträtin Ulli Sima gab es bislang keine Reaktion“, so der „Kurier“ vom 5.10.2015. Weiters berichtet Herr Käs in dem Gespräch: „Ich habe seit Mai insgesamt acht Mal versucht, einen Termin bei Frau Sima zu bekommen, um ihr das Projekt kurz zu erklären. Leider wurde ich immer abgewiesen.“ Und weiter: „Ich werde dieses Projekt jetzt ohne Umwege mit der zuständigen MA 42 besprechen.“ Warum sind Menschen politikverdrossen? Denken Sie einmal darüber nach!

 

Wie bereits von mir erwähnt wurde, wird Laub in der Herbstzeit von der MA 42 zusammengerecht und abtransportiert. Gleichzeitig nimmt die in Wien ansässige Igelpopulation vorwiegend wegen fehlender Überwinterungsmöglichkeiten, eben solche Laubhaufen, ab. Meine Damen und Herren, was liegt näher, als anzuregen, in wenig geschützteren Stellen diese Haufen bis Spätfrühling liegen zu lassen. Kosten: Null, Aufwand: Null. Deshalb stelle ich den Antrag der FPÖ-Gemeinderäte Stumpf, Guggenbichler, Nepp, Hofbauer, Wansch, Matiasek, Amhof betreffend eine Wien-weite Umsetzung von Überwinterungsmöglichkeiten für Igelpopulationen, eingebracht in der Spezialdebatte Umwelt und Wiener Stadtwerke zum Budgetvoranschlag 2016 am 11.12.2015:

 

„Der Wiener Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass nach Vorbild des Donaustädter Erfolgsprojektes in Bezug auf Schutz der Igelpopulation flächendeckend in ganz Wien an geeigneten Stellen Laub- und Reisighaufen bis Spätfrühling liegen gelassen werden.

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung verlangt.“

 

Vielleicht erweicht es Ihr Herz, Frau StRin Sima, wenn ich Ihnen als Zeichen des aktiven Igelschutzes dieses Geschenk in der Hoffnung überreiche, dass mein Vorschlag, unser Vorschlag, unser Antrag über parteiideologische Grenzen hinweg Zustimmung findet.

 

Zum Abschluss möchte ich festhalten, dass ich der Meinung bin, dass Frau VBgm.in Vassilakou Wort halten sollte und zurücktreten sollte. Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit ist 10 Minuten gewesen. Als Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek. Ich erteile es ihr. Die fraktionelle Restredezeit ist 5 Minuten. Bitte schön.

 

11.10.00

GRin Veronika Matiasek (FPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich werde auch mit diesen wenigen Minuten auskommen, denn wir werden uns ja noch sehr oft im Rahmen der unterschiedlichen Geschäftsstücke in diesem Ausschuss unterhalten. Ich freue mich sehr, und das sage ich jetzt bezüglich meines Vorredners, aber auch bezugnehmend auf alle anderen vielen jungen Abgeordneten in diesem Haus, und es wird ja so oft in dieser Debatte von der Zukunft gesprochen und dass man in die Zukunft schauen sollen, es wird so oft die Politikverdrossenheit erwähnt, nichtsdestotrotz ist es vor allem für uns Ältere erfreulich, denke ich, und da spreche ich Ihnen allen aus der Seele, dass wir so viele engagierte junge Abgeordnete hier herinnen im Wiener Gemeinderat haben, und denen wünsche ich allen viel Glück für ihre Tätigkeit hier für unsere Stadt! (Beifall bei der FPÖ und von GRin Ingrid Korosec.)

 

Ich werde mir jetzt einen Punkt herausgreifen, er wurde schon vom Kollegen Maresch angesprochen und in der Folge jetzt auch vom Mag. Taucher, die Hitzeinseln in Wien mittels Begrünung zur reduzieren. Ja, das ist eine gute Idee, das ist richtig und wichtig, dass wir nicht nur den Grünraum am Stadtrand haben und weiterentwickeln, sondern natürlich auch den innerstädtischen Grünraum fördern. Aber, und jetzt komme ich dazu, da müssen wir ein bisschen etwas lernen oder da muss die Stadt etwas lernen, denn wenn ich mir vielfach das Straßenbegleitgrün in Wien anschaue, dann bietet das einen traurigen Anblick. Und das ist nicht nur dem Klimawandel geschuldet, sondern das ist einer mangelnden Pflege des Straßenbegleitgrüns, der Bäume und des Bodens geschuldet. Wir haben eine Bodenverdichtung, weil die Böden überhaupt nicht gelockert und gepflegt werden. Und weil wir beim Budget sind, hier geht es um Geld, hier geht es um Steuergeld, und da gibt es auch eine Sorgfaltspflicht. Es kann nicht sein, Baum kaputt, raus, zack, neuer Baum hinein ohne Pflegemaßnahmen für den Boden und gleichzeitig mangelnde Bewässerung der Bäume. Sie sind ausgetrocknet, einerseits durch den Hitzestress, andererseits natürlich durch die Feuchtsalzaufbringung. Es gibt kaum irgendwelche Schutzmaßnahmen gegen die Eintragung des Feuchtsalzes, der Solelösung, die natürlich für die Bäume wesentlich gefährlicher ist oder wesentlich unangenehmer wird, weil sie tief in den Boden eindringt zusätzlich zu allen anderen Stressfaktoren. Kaum ein Baumschnitt, wenig Baumschnitt. Man sieht an der Rinde, dass die Bäume ausgetrocknet sind. Viel zu wenig Bewässerung, viel zu wenig Bewässerung in der Wachstumsphase. Und das wird in weiten Bereichen von Wien beobachtet. So wie in der Gesundheit Vorbeugen besser als Heilen ist, gilt das auch für unsere Pflanzen. Jeder Gärtner tut das, Triebe wegschneiden, Kronenschnitt. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Wenn wir die Bäume und andere Pflanzen, Klettergewächse, und so weiter, zum Hitzeschutz einsetzen wollen, dann müssen wir auch die Pflanzen und das

 

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