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Gemeinderat, 2. Sitzung vom 11.12.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 61 von 76

 

Stichwort Zahngesundheit. Wir haben Vorschulkinder aus den städtischen Kindergärten im Zahngesundheitszentrum der Wiener Gebietskrankenkasse Mariahilf von KinderzahnärztInnen untersuchen lassen und im Bedarfsfall eine Einladung zur Zahnbehandlung an die Eltern mitgegeben. Das Ganze wurde auch begleitet, ausgewertet - anonym natürlich -, sodass wir wissen, wie der Zahngesundheitsstatus ist. Es hat sich herausgestellt, dass das auch gut angenommen wird, dass die Eltern aber einen großen Aufklärungsbedarf haben. Und da verdichtet sich wieder die Wichtigkeit der Forderung, dass die Zahngesundheit in den Mutter-Kind-Pass gehört. Im Rahmen der Wiener Gesundheitsförderung gibt es im Übrigen zusätzliche finanzielle Mittel, unter anderem für den Bereich Kinder- und Jugendgesundheit, und auch der Zahngesundheitsbereich wird stark ausgeweitet.

 

Das Geriatriekonzept wurde, wie geplant, 2015 abgeschlossen. Das letzte der Pflegewohnhäuser, die neu errichtet wurden, wurde auf dem Gelände des ehemaligen Kaiserin-Elisabeth-Spitals fertiggestellt. Es ist das Pflegeheim Rudolfsheim-Fünfhaus, über das ich mich ganz besonders freue, weil es erstens wunderschön ist, zweitens genau in der Zeit fertig geworden ist - da es bereits besiedelt und im Jänner eröffnet wird -, und weil es wahnsinnig gut ankommt und die Leute ganz, ganz froh sind, dass so ein Pflegewohnhaus mitten in einer belebten, schönen Gegend gekommen ist. - Herzlichen Dank, dass das möglich war. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Die ambulante Pflege und Betreuung wird ständig weiterentwickelt und ausgebaut, da gibt es viele Pilotprojekte. Was ich für besonders wichtig halte, wäre, dass es eine flächendeckende ambulante Palliativbetreuung auch mit medizinischem Schwerpunkt gibt. Das ist etwas, wo es auch um eine ganz enge Zusammenarbeit mit der Sozialversicherung geht, weil die Mediziner natürlich sozusagen über die Sozialversicherung bezahlt werden müssen. Aber es wäre wichtig, denn wenn wir das hätten, brauchen wir keine Diskussionen über Sterbehilfe führen. Denn die Palliativbetreuung ist etwas, was diese Diskussion völlig überflüssig macht, wenn man sie nämlich ordentlich macht. Und das könnten wir machen.

 

Ich möchte noch in der restlichen, leider wenigen Zeit, die mir bleibt, auf die Frauengesundheit eingehen, und zwar deshalb, weil die Frauengesundheitsbeauftragte, Frau Univ.-Prof. Wimmer-Puchinger in Pension geht und schon verabschiedet wurde. Daher möchte ich dem Frauengesundheitsprogramm heute auch Raum geben, da ich glaube, dass das ein ganz, ganz wichtiges Projekt ist und in der Zukunft sein wird.

 

Das Frauengesundheitsprogramm ist 16 Jahre alt. Es wurde auf Basis der Erkenntnis ins Leben gerufen, dass es neben den biologischen auch psychosoziale Geschlechterunterschiede gibt. Auch Unterschiede in der Reaktion auf psychosoziale Belastungen, und damit Unterschiede in der Krankheitswahrnehmung und in der Krankheitsdarstellung. Man weiß erst seit Kurzem - es ist schon Jahre, aber ist trotzdem spät, finde ich -, dass Frauen und Männer unterschiedlich Herzinfarkt erleiden, dass bei Frauen oft Symptome eines Herzinfarktes nicht erkannt werden, weil sie sich ein bisschen anders darstellen, dass sie auch manchmal ignoriert werden, weil Frauen es halt auch gewohnt sind, gewisse Symptome vielleicht wegzustecken, weil man durch Doppelbelastung gar nicht dazukommt, dass man sich überlegt, dass man jetzt vielleicht ein Druckgefühl hat. Und ein Hinterwandinfarkt stellt sich oft so dar, dass man glaubt, man hat Magenschmerzen, und in Wirklichkeit ist das ein Herzinfarkt.

 

Deswegen ist es notwendig, dass es ein Frauengesundheitsprogramm gibt. Und ich bin der Meinung, dass ganz besonders wichtig ist, dass an der Spitze eine so engagierte Person wie Frau Prof. Wimmer-Puchinger als Wiener Frauengesundheitsbeauftragte gestanden ist. Denn sie hat von Anfang an das Augenmerk besonders auf die gesundheitlichen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen gerichtet. Und aus dieser Intention sind unzählige Projekte entwickelt worden, die über die Landesgrenzen hinaus vorbildlich sind, weltweit würde ich sogar sagen, denn sie hat über dieses Frauengesundheitsprogramm auf der ganzen Welt Vorträge gehalten. Es sind so viele Projekte, dass ich morgen in der Früh noch dastehen würde, um darüber zu berichten. Aber Sie kennen sie ja aus den jährlichen Berichten, die auch immer aufgelegt werden.

 

Ich möchte mich auch persönlich bei Beate Wimmer-Puchinger für die wunderbare Zusammenarbeit bedanken, die ich in 19 Bezirksgesundheitskonferenzen im 15. Bezirk erleben durfte. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.) Wir haben heute die 19. Konferenz gehabt und wir haben sie heute dort geehrt und verabschiedet. Nicht wirklich, denn sie wird uns vielleicht ehrenamtlich weiter zur Verfügung stehen. Wir haben auch auf dieser Ebene mit dieser Unterstützung viel erreicht. Wir haben viele bestehende Strukturen und Projekte vernetzt und neue innovative Projekte entwickelt, immer unter der Prämisse, soziale Benachteiligung auszugleichen und Chancengleichheit zu erreichen. Auch unter der Prämisse des wissenschaftlichen Hintergrunds und der Messbarkeit des Erfolges, und unter der Prämisse, das war mir immer das Allerwichtigste: Geht nicht, gibt’s nicht! Wir haben die Dinge einfach gemacht. Das geht aber nur dann, wenn man so jemanden wie Beate Wimmer-Puchinger als Partnerin hat. Ich möchte ihr ganz herzlich meine Hochachtung gegenüber ihrer Arbeit aussprechen und ein ganz herzliches Dankeschön sagen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Zu Wort gelangt Herr GR Ornig. Ich erteile es ihm.

 

15.43.58

GR Markus Ornig, MBA (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Der Kollege Gara hat sich ja schon intensiv mit dem Thema Gesundheit beschäftigt, ich möchte die Gelegenheit nutzen, ein bisschen mehr auf das Thema Soziales eingehen, vor allem auch, um hier im Raum einmal etwas klarzustellen. Was NEOS-Werte betrifft, gab es in den letzten Tagen ein paar Missverständnisse. Daher ist es mir sehr wichtig, da wir alle Wien lieben, da wir diese

 

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