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Gemeinderat, 62. Sitzung vom 29.01.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 45 von 103

 

die Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research unter der Federführung von Siemens und Wien Energie dort ihre Arbeit aufgenommen. Diese Gesellschaft erforscht beispielsweise das Energieverhalten von Gebäuden und ihren BewohnerInnen. In unmittelbarer Nachbarschaft hat sich Hoerbiger als erster Großbetrieb mit 500 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen angesiedelt. Anzusprechen ist auch das gemeinnützige Unternehmen WienWork. Ab 2015/2016 bündelt es dort die Zentrale mit 11 Geschäftsfeldern und 600 Mitarbeitern.

 

Bei dem heutigen Plandokument geht es um das Seeparkquartier. In diesem Teil der Seestadt war schon geplant, dass Hotel, Hochhaus, weitere belebte Flächen für Büro, Handel, Dienstleistungen entstehen sollen. Die Befürchtungen, die hier von Seiten der Opposition auch im Ausschuss an uns herangetragen wurden, dass es möglicherweise hier zu Verschiebungen kommen könnte, dass mehr Wohnraum geschaffen werden würde, als geplant, sind unbegründet. Das stimmt einfach nicht. Denn auch heute beschließen wir, dass der Wohnnutzungsanteil 30 Prozent nicht übersteigen soll. Wir beschließen, dass es eine maximal zulässige Wohnnutzfläche geben soll. Man ist sehr daran interessiert und bemüht, dass sich auch im Seeparkquartier Bildungs- und Forschungseinrichtungen ansiedeln, und es werden sehr viele Anstrengungen in dieser Richtung unternommen.

 

Ich möchte in aller Klarheit nochmals sagen, dass wir es hier nicht mit einem fertigen Projekt zu tun haben und dass es in einem Prozess natürlich möglich ist, dass es Veränderungen, Abweichungen gibt, und dass das ganz und gar nichts Abwegiges ist. Wir haben bereits ein Forschungszentrum in der Seestadt Aspern, wir haben bereits Betriebe, die sich dort ansiedeln. Die Stadt tut auch alles, was in ihrer Macht steht, damit hier die größtmögliche Durchmischung und Vielfalt entsteht, aber es liegt natürlich auch an den wirtschaftlichen Akteuren und Bildungseinrichtungen, diese Angebote anzunehmen. Die Stadt kann die Rahmenbedingungen schaffen, sie kann aber die Ansiedelung nicht erzwingen.

 

In diesem Sinne geht das Projekt Seestadt weiter, mit einer hochinteressanten dynamischen Entwicklung. Wir können aber alle heute nicht sagen, nicht hundertprozentig sagen, wie die Seestadt eines Tages fertig ausschauen wird. Tatsache ist, dass es ein visionäres Projekt ist, mit dem die Stadt unter Beweis gestellt hat, was moderne und innovative Stadtentwicklung bedeutet. Die Seestadt rühmt sich nicht nur, das größte Stadtentwicklungsgebiet Wiens zu sein, sie ist, so wie ich es eingangs gesagt habe, das Pilotprojekt der Stadt Wien. Und das lassen wir uns von Ihnen nicht schlechtreden. – Danke. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. – Entschuldigung, doch: Herr Kollege Taucher. – Bitte.

 

13.36.07

GR Mag Josef Taucher (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Smarte Stadt, was bedeutet das? - Das bedeutet auch, auf intelligente Mobilität zu setzen. Und intelligente Mobilität heißt, ein gescheiter Mix zwischen FußgängerInnen, RadfahrerInnen, öffentlichem Verkehr und natürlich auch motorisiertem Verkehr.

 

Wir sind in Wien in diesem Bereich ja wirklich vorbildlich. Ich kann mich erinnern, im Jahr 2000, als ich in die Politik gekommen bin, hatten wir noch das Ziel, dass wir eine Drittellösung anstreben: ein Drittel motorisierter Verkehr, ein Drittel öffentlicher Verkehr, ein Drittel langsamer Verkehr. Dieses Ziel haben wir bei Weitem und schon längst übertroffen, indem wir über 30 Prozent, 35 Prozent öffentlichen Verkehr haben.

 

Ein intelligenter Mix bedeutet aber auch immer wieder gebaute Einladungen, öffentlichen Verkehr, Fußwege oder Radwege zu nutzen. Dafür muss es Infrastruktur geben. Ich glaube, das ist - wenn man jetzt von diesem Plandokument ausgeht - in der Donaustadt hervorragend gelungen. Wir haben Infrastruktur geschaffen für den Radverkehr, der hervorragend ist - wir haben heute über 8 Prozent Radverkehrsanteil. Wir sind intensiv dran, die Infrastruktur für den Fußgängerverkehr auszubauen: mit neuen Gehwegen, Gehverbindungen, dem Ausbau von Gehsteigen und neuen Straßen - also ein hervorragendes infrastrukturelles Angebot. Das sind Einladungen, dieses Angebot auch anzunehmen. (GR Mag Wolfgang Jung: Ich hab geglaubt, es ändert sich nichts?) Ich weiß schon, Herr General. (GR Mag Wolfgang Jung: … die oft gar nicht angenommen werden von den Bürgern!) Ist gut. Das wird schon angenommen. Wir sind Spitzenreiter in diesen Bereichen. (GR Mag Wolfgang Jung: Fragen Sie die Frau Kollegin Vassilakou! Die hat geklagt!)

 

Auch in den letzten zehn Jahren ist die U-Bahn ausgebaut worden, die U1 verlängert worden, die U2 in die Donaustadt geführt, die U2 in der Donaustadt verlängert worden. Die Linie 26 wurde im Prinzip als Hochleistungs-Hochgeschwindigkeits-Straßenbahn von Floridsdorf quer zu den Bezirken geführt, zu 70 Prozent auf einem eigenen Gleiskörper. Auch das ist ein immenses Beschleunigungsangebot im öffentlichen Verkehr, auf das wir stolz sein können.

 

Und nicht zuletzt erfolgte bei der letzten U-Bahn-Verlängerung in die Seestadt auch die komplette Überarbeitung des Sekundärnetzes: Ausbau der Busverbindungen, neue Busverbindungen, Taktverbesserungen. Auch hier wird also ein immens gutes Angebot gemacht und damit dazu eingeladen, da oder dort auch auf das Auto zu verzichten, wenn man es nicht unbedingt braucht.

 

Auch in der Seestadt versuchen wir, wie meine Vorrednerin bereits ausgeführt hat, diesen Weg intensiv weiterzugehen, indem wir dort schon hochrangige Verkehrsmittel zur Verfügung stellen. Radweganbindungen und Fußwege sind vorhanden, und die Menschen nehmen das auch an. Dass es bei einem nicht fertigen Stadtentwicklungsprojekt da oder dort zu Schwierigkeiten kommt oder auch zu Übergangsproblemen, die man leicht lösen kann, ist keine Frage. Aber die Lösungen sind ja auf dem Tisch: Es gibt diese Gratismonatsparktickets als Angebot, man muss sie nur nützen.

 

Um hier auch auf einen weiteren Punkt in der Donaustadt einzugehen: Wir haben ja diese S-Bahn-Station

 

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