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Gemeinderat, 62. Sitzung vom 29.01.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 49 von 103

 

Mal Bars, 185 Mal Studios und 111 Mal den Straßenstrich.

 

Die Mitarbeiterinnen, steht da drinnen, machen das. Also ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das gut funktioniert. Stellen Sie sich vor, da tauchen zwei Vereinsmitglieder weiblicher Art in diesen Studios auf. Glauben Sie wirklich, dass die Betreiber dieser zweifelhaften Institutionen da wirklich vernünftige Kontakte zulassen? Glauben Sie, dass das wirklich funktioniert? Also ich kann es mir - das sage ich Ihnen ganz ehrlich - sehr, sehr schlecht vorstellen. Die gehen vielleicht hinein und werden dann ziemlich schnell wieder hinausexpediert, und das wird dann hier als Arbeit vorgestellt.

 

Weiters - ich zitiere auch wieder wörtlich: „Durch die Mitarbeit von Frauen, die aus der Sexarbeit kommen, werden auch Sexarbeiterinnen erreicht, die mit herkömmlichen Methoden der Sozialarbeit nicht erreicht werden.“

 

Ich frage mich, welche Methoden wenden diese auf dem Gebiet erfahrenen Mitarbeiterinnen an, die nicht herkömmlich sind und für die wir immerhin rund 500 000 EUR, glaube ich, sind es, auf den Tisch legen müssen? Dafür könnten wir ja schon einige Monate die Zinsen für die Mehrkosten auf Frankenkredite bezahlen.

 

Jedenfalls blechen unter anderem auch die Liesingerinnen und Liesinger dafür, dass man ihnen ein zusätzliches Problem aufgehalst hat und das dann im Nachhinein sogar noch kleinredet. Der Kollege Schuster war es bei der letzten Sitzung, der gemeint hat, da sind vielleicht 20 bis 30 Frauen oder etwa in der Größenordnung in Liesing unterwegs. Hier wird von 3 565 insgesamt Registrierten gesprochen, bitte, in einem amtlichen oder mehr oder weniger amtlichen Papier. Das sind nur die Registrierten. Also da gibt es sicher noch eine ziemliche Dunkelziffer. Und dann wollen Sie uns einreden, dass der gesamte Straßenstrich, der sich ja im Wesentlichen nach Liesing verlegt hat, sich plötzlich nur in der Größenordnung von 30 bis 40 bewegt. Sehr wenig glaubwürdig, meine Damen und Herren!

 

In großartiger Weise werden dann die Schützlinge von SOPHIE über einen Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt beraten. Angeblich ist es gelungen, an die 40 an den Arbeitsmarktservice zu vermitteln, für diese Summe, meine Damen und Herren. Noch gibt es kein Ergebnis dessen, wohin sie wirklich vermittelt wurden oder ob sie wirklich vermittelbar waren. Man fragt sich wirklich, welcher Druck ausgeübt wird, um für einen Verein, dessen Zweckmäßigkeit und Effektivität, zumindest aus unserer Sicht, recht, recht zweifelhaft ist, diese halbe Million hinauszubuttern? Aber wenn man sich nicht auskennt, warum, dann schaut man in den beigelegten Vereinsregisterauszug. Und das ist echt ein „Who is who“ der SPÖ. Vorsitzende: Stubenvoll Erika, Vorsitzende-Stellvertreter: Lacina Karl, Vorsitzende-Stellvertreter: Kurt Wagner, Vorsitzende-Stellvertreter: Brenner Rudolf, Vorsitzende-Stellvertreterin, nein, oh ja Stellvertreter, also da gibt es so viele Stellvertreter, das ist unglaublich, Hatzl Eva-Maria, Vorsitzende-Stellvertreterin: Laschan, Medwed, und so geht das Ganze weiter. Also da wundert man sich natürlich nicht, wenn da solche stattliche Summen in diese nicht wirklich definierten Aufgaben hineinfließen.

 

Kommen wir dann zum zweiten Verein, mit dem ich mich jetzt beschäftigen will, das ist der Verein Frauenhetz, nomen est omen in diesem Zusammenhang. Und ich mache, damit Sie sich nicht frühzeitig unnötig aufregen, mit Ausnahme einiger kleiner Zwischenbemerkungen im Wesentlichen nur Lesungen aus diesem Akt, denn der ist aussagekräftig genug. Zunächst zum Zweck: „Kontinuierlich soll ein öffentlicher Austausch zu lesbisch-queeren Lebensweisen und lesbisch-queerer Theoriebildung angeregt werden. Auch sollen die kulturellen Aktivitäten von und über international widerständige Frauen ausgebaut werden“, was immer das heißen mag. Sie sind aber nicht so widerständig, dass sie nicht gerne im Förderungsansuchen um 66 090 EUR an die bürgerliche Gesellschaft angesucht hätten. Also da endet der Widerstand gegen die Gesellschaft, wenn es um Pinkepinke geht, denn mit den Eigenmitteln schaut es schlecht aus. Wie üblich bei diesen Gruppen: Mitgliedsbeitrag, was ist das? Wir wollen unsere Gaudi haben, unsere Frauenhetz, und die soll uns von den anderen finanziert werden. Aber es geht auch weiter: „Der Wunsch nach Sichtbarkeit minorisierter Themen in feministischen Kontexten einer Öffentlichkeit, die das Besprechen prekärer Themen sowie kontroversieller Positionen einer Privatisierung enthebt und die Vermittlung von Selbsterfahrung, Community-Bildung und Theoriebildung tragen die Bemühungen der Frauenhetz.“ Jetzt wissen wir es alle, was die wirklich tun. Und dann werden zwei Beiträge als Beispiele genannt: Die Fragen nach der Staatsbürgerschaft und lesbischer Existenz und die juridischen Geschlechterdiskurse zwischen Normalität und Subversion, also ein offenbar hoch akademischer Verein, zumindest nach der Zahl der verwendeten Fremdworte in diesem Zusammenhang. Es geht auch so weiter. Ein weiteres Zitat: „Darüber hinaus hat Frauenhetz kollektiv den Anspruch, mit Bildungsarbeit auch jenseits der eigenen vier Wände statische Geschlechterverhältnisse zu verunsichern und offene Denkräume zu injizieren.“ Mit den eigenen vier Wänden haben sie aber eher Probleme, denn: „Die zukünftig höheren Kosten für die Instandhaltung sind ein prioritäres Ziel zur qualitativen Verbesserung. Die Energiekosten stehen in keinem Verhältnis zur erreichten Raumtemperatur.“ Über diese Raumtemperatur verbreiten sie sich dann in einem beachtlichen Teil des Aktes. Ob die gewünschte Wärmedämmung von ihnen im Eingangsbereich dann nur durch ein weibliches Handwerkerkollektiv ausgeführt werden darf, das ist dem Text nicht zu entnehmen. (Heiterkeit bei der FPÖ. – GRin Birgit Hebein: Geh bitte!)

 

Die Frauenhetz, und das habe ich schon vorhin gesagt, sehr akademisch, versteht sich als ein sehr elitärer Klub. Ich lese wörtlich für die Genossinnen und Genossen in der Sozialdemokratie, einer ehemaligen Arbeiterpartei, vor: „Das Team ist von Akademikerinnen getragen.“ Aber großzügig: „Es möchte die universitären Diskurse mit Alltagswissen und Praxen verbinden“, und wendet sich auch an das gemeine Volk. „Offene Angebote werden auch an ein vielschichtiges Publikum ge

 

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