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Gemeinderat, 70. Sitzung vom 23.09.2015, Wörtliches Protokoll  -  Seite 29 von 94

 

von dieser Position aus zu machen, nämlich mich zu bedanken. Wir haben den politischen Werdegang von Ihnen, Herr Vorsitzender, gehört, Sie haben sicherlich, und das haben wir oftmals auch persönlich sozusagen ausgetragen, eine andere politische Meinung als ich und als meine Fraktion. Das ist Tatsache und das ist auch gut so, da ich glaube, das ist Sinn des Parlamentarismus und Sinn der Demokratie, dass man Meinungen austauscht. Bei allen hart geführten Diskussionen ist aber eines im Vordergrund gestanden, und zwar einerseits durchaus als einfacher Abgeordneter, aber auch insbesondere als Vorsitzender, Sie haben immer die Möglichkeit offen gelassen, Sie haben immer das Gemeinsame gesucht, Sie haben immer versucht, einen gemeinsamen Zugang zu finden.

 

Ich persönlich darf mich auch als Zweiter Vorsitzender bei Ihnen bedanken, der Sie mir auch geholfen haben in der Vorsitzführung und sozusagen in der Einführung in das Amt. Das war sehr anständig, war sehr korrekt von Ihnen und ich darf Ihnen hiermit meine größte Wertschätzung mitteilen und Ihnen alles Gute wünschen für die Zeit nach der Politik, die soll es ja auch noch geben. Alles Gute! – Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)

 

Meine Damen und Herren! 12.00.00Wir kommen zurück zur Tagesordnung. Die Frau amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke hat sich gemäß § 16 der Geschäftsordnung zu einer Mitteilung betreffend „Innovatives Wien 2020“ zum Wort gemeldet.

 

Ich erteile ihr das Wort, wobei ich bemerke, dass ihre Redezeit mit 40 Minuten begrenzt ist. – Bitte schön.

 

12.00.41

VBgmin Mag Renate Brauner|: Vielen Dank. – Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Abgeordnete! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Heute wollen wir mit der Strategie „Innovatives Wien 2020“ die Ausrichtung der Forschungs-, Technologie und Innovationspolitik der Stadt Wien bis zum Jahr 2020 beschließen. – Es steht außer Frage, dass wir Forschung und Innovation brauchen. Wir werden unsere exzellente Lebensqualität nur halten, wenn wir die besseren Qualifikationen, die besseren Produkte und die besseren Ideen haben, kurzum: wenn wir innovativ sind.

 

Dumping, sehr geehrte Damen und Herren, das Aushöhlen sozialer Standards, um mit den Löhnen in anderen Ländern mithalten zu können, ist keine sinnvolle Strategie. Wir wollen und wir werden über Qualität die hohen Standards in Wien erhalten!

 

Erlauben Sie mir, sehr geehrte Damen und Herren, bevor wir den Blick in die Zukunft richten, noch ein wenig über das Erreichte zu sprechen: Die Stadt Wien verfügt als erstes österreichisches Bundesland bereits seit 2007 über eine eigene Strategie für Forschung, Technologie und Innovation mit dem Namen „Wien denkt Zukunft“. Diese Strategie hat eine Laufzeit von 2008 bis Ende 2015. Die FTI-Strategie „Wien denkt Zukunft“ wurde evaluiert, und die Ergebnisse dieser Evaluierung sind in die neue FTI-Strategie „Innovatives Wien 2020“ selbstverständlich eingeflossen.

 

Wien hat damit bereits 2007 ein deutliches Zeichen gesetzt: Forschung, Technologie und Innovation sind ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungen in unserer Stadt, und die Stadtregierung fördert entsprechende Anstrengungen. Die Entwicklung der vergangenen zehn Jahre zwischen 2004 – denn diese Daten lagen der damaligen Strategie „Wien denkt Zukunft“ zu Grunde – und den aktuell verfügbaren Daten aus 2013 ist beachtlich: Die Anzahl der forschenden Unternehmen in Wien ist um 94 Prozent auf 785 gestiegen. Die AkademikerInnenquote hat sich von 16,5 auf 25,1 Prozent erhöht. Wien ist inzwischen der größte Hochschulstandort im deutschsprachigen Raum. Es gibt 25 Prozent mehr Beschäftigte im FuE-Bereich als noch im Jahr 2004, und die Anzahl der weiblichen wissenschaftlichen Kolleginnen, also des weiblichen wissenschaftlichen Personals in Unternehmungen ist um 92 Prozent gestiegen. – Das sind einige Fakten zu den Fragen: Helfen denn die Strategien und die Förderungen der Stadt? Geht denn da etwas weiter?

 

Aber es sind, sehr geehrte Damen und Herren, nicht nur die Zahlen, die beeindrucken. Erst vor zwei Wochen – und ich glaube, viele von Ihnen waren ohnedies dort – fand das 3. Wiener Forschungsfest auf dem Naschmarkt mit 11 000 Besuchern und Besucherinnen statt. Ich darf in Erinnerung rufen: Dieses Fest fand gleichzeitig mit dem Tag der offenen Tür hier im Rathaus statt und war quasi ein Teil davon. Es war also viel los in dieser Stadt, trotzdem gab es dort 11 000 Besucher und Besucherinnen. Warum? – Weil es gelungen ist, Forschung und Innovation lebensnah zu präsentieren und damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis von Innovation zu leisten. Und dabei wurde – und das ist mir ein großes persönliches Anliegen – gerade auch Kindern und Jugendlichen der Zugang zur Forschung ermöglicht.

 

Ich sagte vorher, dass ich meine, dass die Zahlen ein guter Beleg dafür sind, dass Wien einen großen Beitrag zu dieser positiven Weiterentwicklung leistet. Was geschieht denn alles? Wo unterstützt Wien Forschung und Innovation? – Die Wirtschaftsagentur Wien fördert innovative Unternehmungen. Die MA 7 unterstützt zahlreiche Forschungsprojekte an Universitäten oder zum Beispiel der Akademie der Wissenschaften. Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds, kurz WWTF, vergibt private Gelder an Forscher und Forscherinnen, wickelt aber auch Projekte mit Mitteln der Stadt Wien ab, um herausragende Forschung in Wien zu unterstützen.

 

Die Stadt Wien selber – und das darf man nicht unterschätzen, das wird aber oft in der Diskussion vernachlässigt – ist Nachfragerin nach zahlreichen Forschungsleistungen von Hochschulen und Forschungsinstituten. Darüber hinaus vergibt die Stadt auch Subventionen an Institute, zum Beispiel an das Wirtschaftsforschungsinstitut, oder unterstützt über die MA 23 die Weiterentwicklung der Wiener Fachhochschulen durch ausgewählte Projekte in Forschung und Lehre.

 

All diese Unterstützungen sind ein deutliches Bekenntnis der Stadt zu Wissenschaft und Innovation.

 

Wir wissen um deren enorme Bedeutung für die Stadt. – Diese besondere Bedeutung des Wissenschafts- und Innovationsstandorts Wien lässt sich an folgenden Daten ablesen: Wien hat 2013 mit einer Forschungsquo

 

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