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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 28.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 75

 

aufwändige Nacharbeiten notwendig werden, um überhaupt unsere Kanäle sauber zu halten und ihre Funktion zu erhalten.

 

Und ich sage auch etwas Positives: Ich bin froh, dass Wien jetzt so weitgehend kanalisiert ist, denn die Methode mit den Senkgruben ist sicher keine gute, und sie hat auch immer zu Konflikten geführt. Ich sehe es daher wirklich als sehr positiv, dass wir ein ausgedehntes Kanalnetz auch bis in die Stadtrandsiedlungsgebiete haben. Das möchte ich durchaus erwähnen. Dafür sind wir auch immer eingetreten.

 

Bevor ich zu meinem allerletzten Antrag komme, der sich mit dem öffentlichen Verkehr beschäftigt, kurz noch zum Thema Grünraum: Es ist in vielen Bereichen des straßenbegleitenden Grüns mittlerweile in Wien ersichtlich, dass die Wiener Stadtbäume, die natürlich einer großen Belastung ausgesetzt sind, massiv leiden und dass leider ein ununterbrochenes Nachsetzen von sehr jungen Bäumen erfolgen muss - also da geht es wirklich in manchen Bereichen Baum rein, Baum raus -, obwohl jetzt angeblich die Bäume mit einem tollen Granulat eingesetzt werden. Was entlang dieser Straßen wahrnehmbar ist, ist, dass viel zu wenig gegossen wird, dass die Bäume teilweise nicht nur vertrocknen, weil das Streusalz und die Sole so stark in den Boden eindringen, sondern weil es auch an der Bewässerung fehlt. Und es ist deutlich wahrnehmbar, dass die Bäume insgesamt zu wenig gepflegt werden und dass es auch am Baumschnitt fehlt. Das hat vielleicht mit fehlenden Mitteln und Ressourcen dafür zu tun.

 

Ich glaube, das ist nicht gut, denn, wie man auch aus der Medizin weiß, Vorbeugen ist immer besser als Heilen. Und à la longue wird das ununterbrochene Entfernenmüssen von selbst sehr jungen Bäumen zu einem teuren Spaß - das setze ich jetzt unter Anführungszeichen - für den Steuerzahler werden. Daher mein wiederholtes Ersuchen, bei den Stadtbäumen erstens schon beim Einsetzen vermehrt darauf Rücksicht zu nehmen, welche Bäume überhaupt geeignet sind, das vielleicht auch besser zu beforschen, und auf der anderen Seite den Stadtbäumen eine weitaus bessere Pflege zukommen zu lassen.

 

Frau Stadträtin, Sie und Ihr Ressort sind ja jetzt auch zuständig für den öffentlichen Verkehr. Dieser ist sehr wichtig, und ich stehe auch dafür, dass wir möglichst die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Es gibt ein paar Linien in Wien, die überaus stark frequentiert sind, sodass das Fahren mit diesen Verkehrsmitteln zu manchen Zeiten wirklich schon schwierig ist. Es gibt keine klassische Fahrgastverteilung mehr, wie man sie früher einmal gehabt hat, und daher kommt es in sehr weiträumig ausgeprägten Stoßzeiten immer wieder zu einer wirklichen Überfüllung der Verkehrsmittel - und ich meine jetzt besonders die Ihnen sicher nicht unbekannte Linie 43. Hier würde ich um Prüfung ersuchen, ob man diese Straßenbahnlinie durch das Einsetzen von Bussen teilweise und zeitweise entlasten kann. - Auch diesen Antrag möchte ich einbringen.

 

Meine Redezeit ist nun zu Ende. Ich möchte auch meinen Kollegen ihre Sprechzeit nicht wegnehmen. Wie gesagt, man muss vieles in kurzer Zeit unterbringen. Ob das wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, bleibt dahin gestellt. Ich werde jetzt die drei Anträge einbringen. - Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Die Redezeit betrug 11 Minuten. Fraktionelle Restredezeit 14 Minuten. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Karner-Kremser. Selbstgewählte Redezeit 12 Minuten. Ich erteile ihr das Wort.

 

13.01.43

GRin Waltraud Karner-Kremser, MAS (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Hohes Haus!

 

Als ich 2010 in den Umweltausschuss gekommen bin, habe ich mir gedacht, eigentlich wäre ich lieber in der Planung oder irgendwo anders - aber Umwelt, was ist das schon? Ich habe dann erstmals zum Rechnungsabschluss gesprochen, und wenn man sich da richtig reinfallen lässt, dann merkt man, was dieses Ressort alles kann, nämlich mit den relativ geringen Mitteln. Das Umweltressort hat 6,5 Prozent des Gesamtbudgets der Stadt Wien, und mit diesem Geld schafft dieses Ressort - es wurde heute schon angesprochen - einen Teil der Daseinsvorsorge, nämlich die gesamte Müllbeseitigung, das Wiener Wasser, die Abwässer, den Kanal und, und, und - ich brauche es Ihnen nicht vorzulesen, denn Sie sind ja alle des Lesens mächtig und haben sich auch damit beschäftigt; das heißt, wir müssen das jetzt nicht im Einzelnen durchkauen.

 

Aber - und da hat die Kollegin Matiasek recht - es geht sehr viel auch immer um die Bewusstseinsschaffung, und gerade dieses Ressort beschäftigt sich in einem sehr, sehr hohen Ausmaß mit der Bewusstseinsschaffung für Dinge, die in einer Stadt ablaufen. Ich fange da wieder an, von den Bienen zu reden: Es geht dabei nicht nur um die wissenschaftliche Abhandlung, warum Bienen gefährdet sind und warum sie so wichtig sind, sondern wir züchten in dieser Stadt Bienen, wir haben in dieser Stadt einen Bienentag, der öffentlich gemacht wird, wo wir die Bevölkerung einladen: Kommt und schaut und macht mit!

 

Wir haben, und das wurde ebenfalls angesprochen, ganz, ganz viele verschiedene Dinge, die wir Schulen und Kindergärten anbieten, ob das jetzt etwas ist, wo es um Wiesen geht, ob das etwas in der Schule ist, wo es um Wasser geht. Also es gibt ganz, ganz viele Elemente, die sich damit befassen, dass Bewusstsein geschaffen wird. Und es ist sinnvoll, da bei den ganz Kleinen anzufangen, denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nicht mehr - das haben wir schon gehört und kennen wir alle: Es ist sicher schwieriger, Dinge aufzunehmen, wenn man alt ist. - Das heißt, die Bewusstseinsbildung beginnt bei den ganz Kleinen, und das ist hervorragend. Und da ist dieses Ressort eines, das auf vielfältigste Art und Weise auf die Bedürfnisse eingeht. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Kollegin Gaal hat es schon angesprochen, wir haben uns auch verstärkt mit der Frage beschäftigt - und sie hat gesagt, aus ethischen Gründen und auch deswegen, weil es sehr, sehr viel Geld kostet -, was mit Lebensmitteln ist, die gekauft werden in einer Gesellschaft wie der,

 

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