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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 28.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 41 von 75

 

GR Manfred Hofbauer, MAS (FPÖ)|: Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte mir zum Thema Umwelt zwei Themen, die mir ein persönliches Anliegen sind, vornehmen und diese abarbeiten. Das eine Thema ist die heute schon oft angesprochene Müllvermeidung und hier vor allem die Mülltrennung. Gleich vorweg möchte ich dem Chef der MA 48, Herrn Thon, den Dank für seine Mitarbeiter aussprechen, nämlich die Müllaufleger - ich hoffe, ich habe das richtig gesagt -, die dafür verantwortlich sind, dass der Müll ordnungsgemäß abgeholt und entsorgt wird. Sie haben sicher keinen leichten Job, und sie machen den Job ausgezeichnet. Dafür noch einmal mein Dank, und ich ersuche Sie, das auszurichten. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Kollege Maresch und auch meine Vorrednerin haben das Thema Müllvermeidung angesprochen, sprich, 48er-Tandler, Wiederverwendung von Müll. Ja, da sind wir, glaube ich, alle einer Meinung. Ich persönlich und, so glaube ich, auch meine Kollegen von der FPÖ, wir finden dieses Projekt toll, wichtig und richtig. Ich bin sogar der Meinung, dass man dieses Projekt fördern sollte und da mehr machen sollte.

 

Allerdings gehört zur Müllvermeidung nicht nur die Wiederverwendung von Müll, sondern auch die Mülltrennung. Bei der Mülltrennung bin ich der Überzeugung, dass da noch ein bisschen Luft nach oben ist. Nicht ich alleine bin dieser Meinung, dass da Luft nach oben ist, sondern das zeigen auch die Zahlen und Fakten, nämlich Zahlen von der Statistik Austria. Diese besagen, dass sehr wohl die Mülltrennung in Wien, was das Altpapier betrifft, nahezu perfekt ist, da dieses nämlich zu fast 100 Prozent getrennt wird, dass aber bei allen anderen Produkten, die man auch noch trennen könnte, wie zum Beispiel Kunststoff, Glas und Altmetall, noch einiges zu verbessern wäre.

 

Jetzt kann man sich fragen, wieso das so ist. Dazu ein Beispiel aus meinem Bau - ich wohne in einem Genossenschaftsbau in Simmering, in meinem Heimatbezirk. Da gibt es natürlich auch einen Müllraum, und in diesem Müllraum stehen die Restmülltonnen - kein Thema, die stehen überall -, es stehen in diesem Müllraum aber auch Altpapiertonnen. Und wenn man sich das anschaut, dann sind diese Altpapiertonnen immer randvoll. Also das wird angenommen. - Gut, man kann natürlich diskutieren: Es gibt immer auch Leute, die es nicht kapieren, den Karton nicht zusammenfalten, sondern einfach den ganzen Karton hineinwerfen. Das ist ein anderes Thema.

 

Von diesem Müllraum, von diesem Bau keine 200 m entfernt ist eine Müllsammelstelle, wo eben Glas, Metall, und so weiter abgegeben werden können. Wenn man sich das dort anschaut, dann schlägt man die Hände zusammen und fragt sich: Was passiert da? - Der Müll liegt neben den Containern. In den Containern für Kunststoffabfälle liegt zum Beispiel Haushaltsmüll drinnen. Also es wird einfach nicht richtig getrennt. Da fragt man sich jetzt: Machen die Leute das mutwillig? Wissen die Leute nicht, wie man Müll trennt? Ist es ihnen egal? - Wie auch immer.

 

Ein Ansatz ist sicherlich der, dafür zu sorgen, dass die Leute nicht zu wenig informiert sind. Meine Vorrednerin Niki Matiasek hat schon einen Antrag dahin gehend eingebracht, dass man da eine Informationskampagne macht, und ich finde, das ist ein guter Antrag, und ich hoffe auf Ihre Zustimmung.

 

Ich möchte das Ganze allerdings vielleicht noch von einem anderen Aspekt her aufziehen: Vielleicht ist es auch so, dass man sich überlegen sollte, dass diese Müllinseln, diese Restsammelstellen strategisch besser woanders aufgestellt gehören oder dass man vielleicht ein bisschen mehr analysieren sollte, wo die strategisch gut aufgestellt werden können. Ich habe schon erwähnt, bei mir im Müllraum sind die Papiercontainer immer voll. Wieso kann man nicht in großen Gemeindebauten, in großen Genossenschaftsbauten neben den Altpapiercontainern vielleicht auch den einen oder anderen Glascontainer hinstellen, sodass die Leute einfach diesen Weg, auch wenn er nicht weit ist, nicht zurücklegen müssen, sondern dass sie das Altglas oder das Altmetall einfach im eigenen Haus entsorgen können? - Das wäre vielleicht ein Ansatz. Oder auch, dass man diese Müllsammelstellen vermehrt in der Nähe von Supermärkten aufstellt, sodass die Leute dort mit ihrem Leergut hingehen und beim Einkauf gleich das Alte wegschmeißen können.

 

Also meiner Meinung nach - noch einmal - besteht hier Verbesserungsbedarf und gibt es hier Luft nach oben. Ich ersuche die Frau Stadträtin, hier auch entsprechende Initiativen zu setzen, eben erstens diese Informationsinitiative mit unserem Antrag und als Zweites vielleicht, dass man sich das ein bisschen näher anschaut. Vielleicht schaffen wir es wirklich, dass wir auch so einen Deckungsgrad bei der Restmülltrennung haben, wie es in den restlichen Bundesländern derzeit schon der Fall ist.

 

Das Zweite, was mir noch ein besonderes Anliegen ist, und das ist wirklich eine spannende Sache: Seit der letzten Wahl im Jahr 2015 sind ja im Umweltressort auch die Wiener Linien angesiedelt, und da möchte ich jetzt ein Beispiel bringen, wie man Politik nämlich nicht macht und wie man mit der Politik, wie sie hier in diesem einen Beispiel, wie es von mir jetzt gleich erwähnt wird, stattgefunden hat, Leute verärgert, erzürnt und von der Politik wegtreibt. Ich möchte Sie dazu einladen, dieses Beispiel zu verstehen.

 

Simmering, mein Heimatbezirk, ist ein sehr großer Bezirk, wo viele Leute zuziehen. Am Rande von Simmering, in Kaiserebersdorf, gibt es einen Stadtteil, einen Bezirksteil, wo zig Tausende Menschen leben, nämlich den Leberberg. Kollege Holzmann kennt diese Gegend, glaube ich, auch ganz gut. In diesem Gebiet Leberberg wohnen, wie gesagt, tausende Menschen, und bis zum Jahr 2012 sind von den öffentlichen Verkehrsmitteln die Linie 6 und die Linie 71 dort hingefahren, beides Linien, die recht lange Linien sind, wo es durchaus auch zu Verspätungen kommen kann, eben weil das so lange Linien sind - das heißt, dass Autos den Linienfluss beeinflussen oder wie auch immer.

 

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