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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 29.06.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 102

 

Nachbetreuung. Ebenso sind nachhaltige strategische Maßnahmen vorgesehen, wie zum Beispiel der Ausstieg aus der Sozialhilfefinanzierung oder eine integrierte Versorgung, die eine bessere Verschränkung zwischen dem Gesundheits- und Sozialsystem vorsieht.

 

Ein Fokus wird auf Maßnahmen, die Mobilisation und Rehabilitation betreffen, liegen, da ein zentrales Ziel der Strategie lautet, in Wien keine neue stationären Einrichtungen mehr zu errichten. Das war sozusagen der Hauptfokus des Geriatriekonzepts, das wir umgesetzt haben. Und jetzt geht es darum, dieses Thema so zu verändern, dass wir mit dieser Zahl an stationärem Angebot das Auslangen finden, aber durch die Erweiterung dieser ambulanten und teilstationären Angebote, wie eben Tageszentren, ein richtiges Angebot schaffen können.

 

Im Vergleich zum Geriatriekonzept beinhaltet diese neue Strategie daher keine auf den ersten Blick so spektakulären Maßnahmen, wie das eben der Bau von Pflegewohnhäusern war, der Schwerpunkt liegt eben nicht im stationären Bereich, sondern liegt auf einer Vielzahl von Maßnahmen zur inhaltlichen Weiterentwicklung von Angeboten, insbesondere - wie ich gesagt habe - auf dem mobilen und teilstationären Bereich. Zudem nimmt die Frage der Leistbarkeit der Angebote für die Betroffenen bei gleichzeitiger nachhaltiger Finanzierung des gesamten Pflege- und Betreuungssystems einen zentralen Stellenwert ein. Das ist auch ein zentrales Thema im derzeitigen Finanzausgleich, und ganz besonders wichtig für Wien, vor allem für die Wienerinnen und Wiener.

 

Der operative Bereich, Prozess der Umsetzung der neuen Strategie, wird ähnlich dem sehr erfolgreichen Prozess im Geriatriekonzept gestaltet sein, um die Versorgungswirksamkeit und Sicherheit der Wienerinnen und Wiener auch zukünftig bestmöglich zu gewährleisten. Ganz besonders wichtig ist mir dabei, all jene einzubeziehen, die diese Arbeit für die Wienerinnen und Wiener auch leisten, das heißt, die großen Einrichtungen der Stadt Wien, aber natürlich alle Partnerorganisationen, die mit uns gemeinsam diese Dienstleistung erbringen.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Ich danke schön, Frau Stadträtin. Die 1. Zusatzfrage stellt Herr GR Dipl.-Ing. Dr. Gara.

 

9.34.40

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Sehr geehrte Frau Stadträtin, danke für Ihre Antwort. Ich finde es auch gut, dass das Geriatriekonzept 2015 so erfolgreich umgesetzt wurde. Meine Frage geht dahin, dass bei den Organisationen, die sie aufgelistet haben, die an dieser neuen Strategie teilnehmen, mir hier sehr stark das Thema der Stadtplanung und Stadtentwicklung fehlt. Ich denke, es ist ganz wichtig, das Thema Gesundheitsinfrastruktur - und dazu zähle ich auch Pflege, et cetera - mitzuentwickeln und mitzuplanen. Gedenken Sie, in die Richtung einen stärkeren Vorstoß zu machen? Im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass Gesundheit und Stadtplanung in diese Richtung sehr aktiv zusammenarbeiten.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Sonja Wehsely: An sich gibt es insbesondere auf Beamtenebene, die ja operativ das dann auch verantworten, zwischen der MA 24 - Gesundheits- und Sozialplanung und den Stadtplanungsabteilungen eine sehr gute Kooperation. Im Rahmen der Umsetzung der Strategie Pflege und Betreuung 2030 wird die stadtplanerische Frage insofern nicht so eine relevante sein, weil es nicht um Neubauten geht. Das haben wir ja damals, als wir 2004/2005 mit der Planung des Geriatriekonzepts begonnen haben, ganz eng gemacht, denn damals befand sich der ganze Pflegebereich im Westen der Stadt und im Rest gab es mehr oder weniger nichts. Jetzt haben wir das genau stadtplanerisch und eben auch in vielen Neubaugebieten, ich sage, zum Beispiel im Kabelwerk. Da ist ein neuer Stadtteil entstanden, und dort ist ein Pflegewohnhaus errichtet worden. Also, das hat schon genauso geklappt.

 

Aber ganz wichtig ist natürlich, hier im Sinne der Vernetzung zu schauen, wo gibt es Angebote und wie können diese Angebote dahin gehend verändert werden, dass wir dieses enge Netzwerk zwischen ambulanter Zwischenbetreuung, ambulanter Pflege, teilstationärer Pflege und den Pflegewohnhäusern gut machen können. Und da gibt es den regelmäßigen Austausch zwischen der MA 24 und den Stadtplanungsabteilungen. Das werden wir jetzt auch nicht aufhören, auch wenn wir den stationären Bereich jetzt einmal abgeschlossen haben.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage stellt Frau GRin Korosec.

 

9.36.57

GRin Ingrid Korosec (ÖVP): Frau Stadträtin, Sie wissen, dass ich grundsätzlich dem Konzept der Pflege und Betreuung 2030 sehr positiv gegenüberstehe. Ich habe eine Frage, weil das immer wieder auch an uns herangetragen wird: Grundsätzlich wurde vereinbart, dass man eine Suchmaschine machen möchte, so wie bei Hotels, dass der Bürger/die Bürgerin sich informieren kann, wie es ausschaut, wo es Plätze gibt und wie man disponieren kann. Ich weiß schon, Sie haben natürlich ein Gesamtkonzept und da gibt es eine Arbeitsgruppe, die arbeitet. Aber vielleicht werden manche Bereiche vorgezogen, da das etwas wäre, was natürlich gerade für die Seniorinnen und Senioren Wiens besonders positiv wäre. Haben Sie da auch vor, hier etwas vorzuziehen und eventuell so eine Suchmaschine früher einzusetzen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin.

 

Amtsf. StRin Mag. Sonja Wehsely: Ja!

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von Frau GRin Meinhard-Schiebel. - Bitte.

 

9.38.01

GRin Brigitte Meinhard-Schiebel (GRÜNE): Frau Stadträtin, herzlichen Dank für die Beantwortung der bisherigen Fragen. Ich darf mich jetzt mit einer speziellen Frage an Sie wenden, und zwar betrifft das im Konzept die Zielgruppe der pflegenden Angehörigen und Zugehörigen, die den größten privaten Pflegedienst darstellen. Ich vertrete auch gerne ehrenamtlich deren Interessen, daher ist meine Frage: Können Sie uns innerhalb dieses Konzepts Pflege und Betreuung 2030 ein bisschen aus

 

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