Gemeinderat, 15. Sitzung vom 23.11.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 13 von 65
le weit mehr als eine halbe Milliarde hier bei uns in Wien zu investieren, wird hier innovative Medikamente produzieren. 400 neue Arbeitsplätze, aber nur im engeren Sinn, weil die Damen und Herren, die herkommen, die Wissenschafter und Wissenschafterinnen, gehen essen, brauchen Kinderbetreuung, gehen zum Schuster, zum Schneider und wo sonst noch immer hin, gehen einkaufen. Also, da hängen noch hunderte, wenn nicht tausende andere Arbeitsplätze auch daran.
Aspern Smart City Research habe ich vorher schon erwähnt. Aspern Smart City Research wurde vor einer Woche unter 250 Projekten aus 45 Ländern als eines der 3 weltbesten Smart-City-Projekte ausgezeichnet. Manchmal habe ich den Eindruck, der Prophet gilt nichts im eigenen Land. Damit meine ich nicht mich, damit mich keiner missversteht, sondern dieses wunderbare Projekt, das hier die Wien Energie, ein Leitbetrieb, die Firma Siemens gemeinsam mit der Aspern City Organisation, auf die Beine gestellt haben. Sie sind dort hochgejubelt worden. Das war in Barcelona bei einem Weltkongress. Ich finde, darauf können wir schon auch wirklich stolz sein. Das ist einer der Erfolge.
Ergebnis ist, dass wir das Technologiezentrum weiter ausbauen. Wir haben derzeit, noch vielleicht eine kleine Ergänzung zur ersten Frage, dass keine Unternehmungen nach Aspern gehen, schon 15 Unternehmungen im Technologiezentrum, und es kommen dann noch 2 Gebäudekomplexe in enger Kooperation mit vielen Unternehmungen dazu. Atos hat sich entschlossen, sein europäisches Kompetenzzentrum dort in Aspern zu errichten. 25 Millionen werden hier investiert. Da, denke ich, ist wirklich sehr viel passiert.
Für mich ist das konkreteste und handfesteste Ergebnis dieses Übereinkommens, dass wir völlig neu unsere Business-Support-Instrumente aufgestellt haben, dass eben die Beratung der Wirtschaftsagentur nicht in der Agentur wartet, dass Leute kommen, sondern wir eben in Absprache mit der IV zu den Unternehmen hingehen, ganz konkret dort anbieten und unterstützen. Das, glaube ich, wäre ohne diese Kooperation nicht zustande gekommen. Das halte ich wirklich für ein tolles Ergebnis! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage stellt Herr GR Baron. (GR Karl Baron: Danke, ist erledigt.) - Die 4. Zusatzfrage wird zurückgezogen.
Die 5. Zusatzfrage stellt Herr GR Dipl.-Ing Al-Rawi. Bitte.
GR Dipl.-Ing. Omar Al-Rawi (SPÖ): Frau Stadträtin!
Danke vielmals für Ihren unermüdlichen Einsatz für den Standort Wien, aber auch für die sehr ausführliche Beantwortung. Es ist unbestritten, wer jetzt in der Welt herumfährt, weiß, wie die Reindustrialisierung, die ganz besonders in den ehemaligen Industrieländern begonnen hat, auch wieder implementiert wird. Aber alle sprechen auch ganz besonders, und das ist jetzt hier eindeutig herausgekommen, von der Wichtigkeit der Industrie in der Stadt und eben nicht nur in der Peripherie. Danke auch für die komplexe Materie. Jemand, der im Planungsausschuss der Stadtentwicklung sitzt, weiß, welche Herausforderungen auf uns zukommen. Sie haben es jetzt auch angerissen, über die Arbeitsplätze.
Aber für mich, als jemand, der in der Arbeitnehmervertretung tätig ist, ist es natürlich ganz interessant, welche Auswirkungen diese Industrie in der Stadt für die Entwicklung des Arbeitsmarktes auch für die Zukunft bedeuten würde.
Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.
Amtsf. StRin Mag. Renate Brauner: Herr Gemeinderat!
Ich freue mich, dass meine Argumente so überzeugend sind. Immerhin geht es hier um die zentralen Fragen der wirtschaftlichen Grundlagen und des Arbeitsmarktes. Da geht es nämlich wirklich darum, dass die Menschen Arbeit haben, genau wie hier richtig angesprochen wurde. Das ist unser Ziel. Wir machen das alles nicht zum Selbstzweck, sondern wir machen es, um für die Menschen Arbeit zu schaffen und dieses zentrale Thema in den Vordergrund zu stellen, und zwar möglichst hochwertige Arbeit und Arbeit für alle, die sich da beteiligen können, weil natürlich meine größte Sorge die steigende Arbeitslosigkeit in Wien ist, wiewohl noch nie so viele Menschen wie bisher Arbeit in dieser Stadt hatten, 825.000 Menschen, 280.000, die jeden Tag einpendeln. Das muss man auch immer dazusagen, wenn man sich die arbeitsmarktpolitische Situation anschaut. Aber trotzdem müssen wir hier noch zusätzlich tun, was immer wir können. Wie gesagt, da spielen die Produktion und die Industrie natürlich eine ganz zentrale Rolle.
170.000 Beschäftigungsverhältnisse, um konkret auf die Frage zurückzukommen, gehen auf produzierende Unternehmen zurück, 25 Prozent der Wertschöpfung. Aber wenn man genauer hinschaut, es gibt hier eine Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts, das sich, weil vorher auch die Leitbetriebe angesprochen wurden, die Rolle der 40 Wiener Leitbetriebe angeschaut hat. Wenn man da auch die indirekten, wie ich vorher sagte, ein Boehringer-Ingelheim- Wissenschafter wird zum Friseur gehen, also die direkten und indirekten, Arbeitsmarkteffekte anschaut, so sichern diese 40 Wiener Leitbetriebe 300.000 Jobs in Österreich. Auch das zeigt, wie Wien weit über die Grenzen hinaus natürlich einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor hat.
Was auch ganz wichtig für uns ist, ist diese durchmischte Wirtschaftsstruktur. Wir haben Groß und Klein, wir haben Produktion und Dienstleistung, wir haben alte Traditionsunternehmen, Start-ups. Alle sind uns wert und wir unterstützen alle. Deswegen müssen wir für alle ein wirtschaftsfreundliches Klima schaffen. Bei meiner Initiative „Leichter Wirtschaften“ geht es genau darum. Mit unseren Betriebsanlagenzentren, mit dem neuen Key-Account-Manager bei der Baupolizei, wo einer Ansprechpartner für alle ist, versuchen wir hier, seitens der Verwaltung zu unterstützen.
Ich glaube, dass wir da eben in enger Abstimmung mit allen anderen Ressorts, weil da müssen wir alle zusammenhelfen, wirklich gut unterwegs sind und diese arbeitsmarktpolitische Bedeutung der Produktion nicht unterschätzen dürfen. Ich tue das sicher nicht und bin mit
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