Gemeinderat, 15. Sitzung vom 23.11.2016, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 65
sein, möchte ich meinen. Wir reden davon, dass 5 Prozent der Beschäftigten im Forschungsbereich arbeiten. Meine Damen und Herren, das sind weit über 40.000 Jobs mittlerweile. Und auch da könnte man meinen, dass Vernetzung und Austausch auch über unsere Landesgrenze hinweg vielleicht positiv ist. Alleine im Biotechnologiebereich, der erst seit Kürzerem in Wien so richtig angesiedelt ist, reden wir von einer Steigerung von zwei Drittel der Arbeitsplätze.
Kollege Wiederkehr, da Sie gesagt haben: weitere Förderungen, weiterer Ausbau. - Ja, hier sind wir dran, sowohl monetär als auch mit anderen Rahmenbedingungen. Es geht darum, dass wir die Forschungsförderung im digitalen Bereich weiterhin intensivieren. Es geht um den großen Rohstoff der Zukunft: Wie gehen wir mit Daten um? Wie gehen wir mit der Datenanalyse um? Es geht um Informations- und Kommunikationstechnologien - einer der boomendsten Bereiche. Und noch einmal, es geht auch um Produktion 4.0. Ein Opel-Werk in Aspern könnten wir uns nicht halten, wenn dieser Forschungs- und Technologiestandort Wien nicht so brillant glänzen würde.
Es geht darum, dass wir es schaffen - und wir haben hier schon Ergebnisse, aber es geht auch in Zukunft darum -, das noch mehr zu intensivieren, damit wir sowohl die Forschung als auch die Industrie als auch die Förderung der Stadt zusammenführen. Das gelingt in vielen Bereichen: Für Sie, Kollege Wiederkehr, gerade im Bereich der IKT-Industrie werden wir noch weiter intensivieren.
Es geht aber auch darum, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen und Begeisterung für Innovation und Technologie zu erwecken. Ein kleiner Schritt - für quantitativ gesehen vielleicht anfänglich weniger Arbeitsplätze, qualitativ aber viel - ist dabei die zusätzliche Förderung in der Start-ups-Szene. Wien konnte sich in diesem Bereich am europäischen Standort in den letzten Jahren massiv etablieren, und Wien wird in dieser Start-ups-Szene, die sehr innovativ ist, noch weitermachen. - Kollege Wiederkehr, ich wollte es noch einmal gesagt haben.
Auch unser Bürgermeister hat sich in den letzten Jahren, eigentlich im ganzen Zeitraum seiner Amtszeit viel stärker in den Wissenschaftsbereich eingebracht, als es für einen Bürgermeister im Normalfall üblich ist. Als Präsident des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds ist hier etwas gelungen, auf das andere Städte nur so zu uns herübersehen können. Die Zusammenarbeit, die Vernetzung und der Austausch unter allen wichtigen Direktoren der Wiener Unis funktionieren blendend. Wir sprechen auch hier wieder über die Zukunftsthemen - Biotechnologie, Mathematik, Informations- und Kommunikationstechnologie. Hier sind auch neue Wege eingeschlagen worden, die meiner Meinung nach sehr wichtig sind, nämlich die Förderungen der Stadt Wien werden von der Wirtschaft verdoppelt - wir sprechen dabei von über 1,5 Millionen EUR Förderungen durch die Stadt und von einer Verdoppelung auf 3 Millionen EUR. Das heißt, hier arbeitet man auch ganz eng mit der Wirtschaft zusammen.
Es ist die Bandbreite der Handlungen der letzten Jahre, die dazu geführt hat, dass wir in diesem starken Wien leben können. Wir können heute stolz darauf sein, da es die Grundlage für unsere Zukunft bietet. Nur dieser starke Forschungsstandort Wien ist Grundlage dafür, dass wir einen starken Wirtschaftsstandort Wien haben, und dieser wiederum ist Grundlage dafür, dass wir trotz problematischer allgemeiner europäischer und weltweiter Wirtschaftssituation Arbeitsplätze sichern und zusätzlich auch noch schaffen, in den unterschiedlichsten Bereichen. Weltweit gesehen sind es nämlich genau diese Städte, diese Standorte, diese unterschiedlichen Areas, in denen Wissenschaft, Industrie und die staatliche und städtische Förderung auch wirklich zusammenwirken. Für das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut und verbessert haben, soll in Europa einmal ein zweites Beispiel gebracht werden. (Beifall bei der SPÖ.)
Die Ergebnisse sind konkret, die Ergebnisse sind nicht in dicken Büchern oder auf irgendwelchen Homepages zu finden, sondern wir haben heute schon über einige ganz konkrete Ergebnisse gesprochen. Ich möchte noch ein paar weitere Beispiele anführen, und wir sind dann noch lange nicht damit fertig:
Das Institute of Molecular Biotechnology ist etwas, bei dem sich Bgm Häupl fast persönlich gekümmert hat, den Zuständigen in diese Stadt zu holen und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Wir zählen heute zum Top-5-Standort Europas. Die Firma Manner, ein Wiener Traditionsunternehmen, hat von der horizontalen auf die vertikale Produktion umsteigen können, da in dieser Stadt das Know-how dazu vorhanden ist. Das Opel-Werk in Aspern wäre nicht hier, wenn es nicht durch hochtechnologisierte Arbeitsprozesse die Möglichkeit hätte, sich sehr schnell auf die Veränderungen auf dem Weltmarkt einzustellen. Ein weiteres Beispiel, das mir in Meidling sehr wichtig ist, Boehringer Ingelheim hat es nach Wien geschafft, hat den Wiener Standort weiter ausbauen können. Das ist auch ein hochtechnologisiertes Unternehmen, bei dem es um weitere hunderte direkte Arbeitsplätze geht.
Wir übernehmen in allen Bereichen die Verantwortung für die Wienerinnen und die Wiener, nicht nur in einzelnen Bereichen, sondern wir haben die Verantwortung für alle WienerInnen an diesem größten zentraleuropäischen Universitätsstandort. Kombiniert damit, dass wir die Herausforderungen der Zukunft auch ernst nehmen, haben wir dadurch folgende Ergebnisse im Bereich der Arbeitsplätze: Wir reden über Arbeitsplätze im universitären Bereich, wir reden über Arbeitsplätze im hochtechnologisierten Bereich, wir reden über das Marketing darum herum, über den Vertrieb, die Assistenz- und Administrationskräfte, wir reden über Trainees und Lehrlinge, wir reden über Zulieferer und wir reden über Techniker, wir reden über Installateure, wir reden genauso darüber, wie die Gastronomie und die Dienstleister in der Umgebung dieser Firmen davon profitieren, was die Stadtregierungen der letzten Jahrzehnte hier an Grundlage geschaffen haben.
All diese Ergebnisse basieren auf nichts Weiterem, als dass man damit begonnen hat, zu vernetzen, sich
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