«  1  »

 

Gemeinderat, 17. Sitzung vom 12.12.2016, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 129

 

mehr 40 Prozent aller Beschäftigten in der Sachgütererzeugung arbeiten noch in traditionellen Arbeiterberufen.

 

Diese Entwicklung hat zur Folge, dass heute rund die Hälfte aller Beschäftigten auf dem Wiener Arbeitsmarkt hochqualifizierte Angestelltenberufe mit zumindest Maturaniveau innehaben, weitere 30 Prozent qualifizierte Büro- und Dienstleistungstätigkeiten und nur 20 Prozent Berufe mit einem manuellen Tätigkeitsschwerpunkt. Dieser Wandel wird sich fortsetzen, was bedeutet, dass wir uns noch stärker auf die Qualifizierung der Wiener Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen fokussieren müssen.

 

Das tun wir teils mit bewährten, teils mit neuen Mitteln. Allen voran darf ich das Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung des WAFF mit großartigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erwähnen. In zahlreichen Gesprächen mit Menschen, die sich dank dem WAFF weiterbilden, aber auch motiviert werden und Perspektiven und Hoffnung bekommen, höre ich immer großes Lob für diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das ich an dieser Stelle einmal weitergeben möchte. - Vielen, vielen Dank! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Wir haben aber auch zahlreiche Spezialprogramme, etwa das Programm „Jobs plus Ausbildung“ für rund 1.200 Arbeitssuchende. Es gibt den neuen Qualifikationspass Wien für Menschen mit schlechter Qualifikation. Die Wiener Ausbildungsgarantie, die ich schon öfters erwähnt habe, die ich aber immer wieder erwähnen muss, weil sie so wichtig ist, bietet überbetriebliche Lehrausbildung für 4.000 Jugendliche, die sonst keine Ausbildung hätten.

 

Die Spacelab-Produktionsschulen holen Jugendliche, die uns schon abgezwitschert sind - wenn ich das so salopp sagen darf -, mit ganz viel Mühe wieder zurück: Da gibt es 1.000 Plätze an 4 Standorten, und das ist ein ganz wichtiges Angebot im Rahmen der Ausbildung bis 18 Jahre.

 

Im Rahmen des „Qualifikationsplan Wien“ - in diesem Zusammenhang sage ich Präsident Czernohorszky herzlichen Dank für die exzellente Zusammenarbeit mit dem Stadtschulrat! - wollen wir Wienerinnen und Wiener mit höchstens Pflichtschulabschluss zu einer besseren Ausbildung verhelfen, denn diese Gruppe macht mehr als die Hälfte aller Arbeitslosen aus, weswegen sie ganz besonders in unserem Zentrum steht. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Genau für diese Zielgruppe haben wir auch ein neues Projekt, denn gerade diejenigen, die am dringendsten unsere Unterstützung brauchen, kommen oft nicht und wir erreichen sie nicht. Mit der Aktion „Ihre Chance kommt“ gehen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des WAFF gezielt in die Wiener Gemeindebauten. Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit, lieber Herr StR Ludwig! Im Rahmen des Pilotversuchs 2016 wurden seitens des WAFF über 14.000 Wohnungen besucht und diese flächendeckend mit Informationsmaterial versorgt. Das ist sehr gut angenommen worden. 43 Prozent der Türen wurden geöffnet, und konkret ergaben sich viele Tausende Gespräche, und weil das so erfolgreich war, werden wir diese Form der Vor-Ort-Beratung 2017 in unser Standardprogramm aufnehmen. Wir haben 15 Aktionen geplant.

 

Selbstverständlich gibt es auch wieder die „Wiener Wochen für Beruf und Weiterbildung“ in Kooperation mit den Bezirken. Auch dafür ein großes Dankeschön vor allem auch an die Bezirksvorsteher und Bezirksvorsteherinnen für die gute Zusammenarbeit, aber auch an alle Partnerorganisationen, allen voran an das AMS!

 

Der WAFF, sehr geehrte Damen und Herren, hat für diese Maßnahmen im nächsten Jahr 71 Millionen EUR zur Verfügung, und das wird 33.000 Wienern und Wienerinnen zu Gute kommen. Das ist ein Spitzenwert, und das ist notwendig. Förderungen der Betriebe, Ansiedlung neuer Unternehmungen, Investitionen in den Wirtschaftsstandort sind wichtig, aber diese Qualifikationsmaßnahmen brauchen wir, damit die Menschen diese Jobchancen auch wirklich nutzen können.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Dass wir hier und auch mit den Bürgern und Bürgerinnen immer öfter und intensiver zum Thema Finanzen in Dialog treten können, ist eine sehr positive Entwicklung. Das kann nämlich ein wenig die Unsicherheit nehmen, die dieses komplexe Thema in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verursachen kann. Um diesem Interesse der Menschen gerecht zu werden, haben wir viele Themen und Unterlagen aus der Finanz aufbereitet und breit zugänglich gemacht.

 

Der Voranschlag 2017 lag öffentlich zur Einsichtnahme auf, was nichts Neues, sondern auch gesetzlich vorgesehen ist. Außerdem ist er in den nächsten Tagen mit allen Informationen im Internet abrufbar.

 

Aber wir haben viel mehr getan. Nach der Info-Tour durch die Bezirke in der Reihe „Wien 1x1“ wurde die Homepage dieser Veranstaltungsreihe einfach in eine Serviceseite umgewandelt, in deren Rahmen unsere Fachabteilungen grundsätzliche Themen zu Finanzen, aber auch anderen Themen diskutieren und Fragen beantworten, die die Menschen haben.

 

Den Rechnungsabschlüssen liegen ein Beteiligungsspiegel, ein Beteiligungsbericht, der Finanzschuldenbericht, der Subventionsbericht und wie auch schon bisher eine genau detaillierte Aufschlüsselung der Haftungen bei. Wien ist übrigens nach wie vor die einzige Gebietskörperschaft, die einen solchen Finanzschuldenbericht veröffentlicht.

 

Außerdem gibt es einen detaillierten Bericht zu unserem international beachteten Gender Budgeting im Voranschlag und im Rechnungsabschluss.

 

Weiters erlaube ich mir, darauf hinzuweisen, dass wir in den nächsten zwei Tagen nicht nur über unseren allgemeinen Voranschlag, sondern auch über jenen des KAV, Wiener Wohnen und Wien Kanal diskutieren und abstimmen. Wien ist völlig transparent! (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Dass ich Ihnen diese Fortschritte der Wiener Finanzgebarung so eindrucksvoll präsentieren kann, liegt an den engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Finanzabteilung, an der Spitze Finanzdirektor Mag. Dietmar Griebler. Die Abteilung arbeitet kontinuierlich mit sehr viel Einsatz an der Weiterentwicklung der Finanzgebarung, sowohl betreffend inhaltliche Steuerung als

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular