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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 26.01.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 77 von 125

 

de Kunst geschaffen, es wird Anlagen und Infrastruktur für Sportanlagen geben, einen Turnsaal, Fitnessräume für die Schule und für die Öffentlichkeit, und der gesamte Fußgänger- und Straßenbereich rund um das Gelände wird wesentlich verbessert. Durch den Neubau des Hotels werden auch die Voraussetzungen für Wien als Stadt des Kongresstourismus verbessert. Gerade der Kongresstourismus stellt für den WienTourismus eine besondere Bedeutung dar.

 

Also alle gewinnen, alle sind zufrieden mit dem Projekt, Wien kann zufrieden sein, der 3. Bezirk kann zufrieden sein, der Eislaufverein, das Konzerthaus, das InterContinental, die Musikuniversität, die Schulen und der WienTourismus. Die Einzigen, die nicht zufrieden sind, ist die FPÖ. Aber ehrlich gesagt, da kann man nichts machen, das wird auch nicht besser, wenn wir allzu lange weiterdiskutieren.

 

Und weil immer gesagt wird, da gibt es einen Investor, der nur profitgierig ist: Hätte es bei diesem Projekt einen profitgierigen Investor gegeben, dann hätte er das längst ad acta gelegt. Denn man muss erst einmal einen Investor finden, der 300 Millionen EUR in diese Stadt investiert und so viel Gutes für die Stadt und für diese Institutionen leistet, und sich das antut, dass er fünf Jahre bis zur Flächenwidmung investiert, um dieses Projekt durchzuführen.

 

Also ich glaube, dass das ein hervorragendes Projekt ist. Wien ist eine lebendige Stadt. Wir sind kein Museum, wir sind keine archäologische Ausgrabungsstätte, insbesondere die Innere Stadt nicht, wir stehen nach wie vor zum Weltkulturerbe. Aber das Weltkulturerbe kann nicht heißen, dass jegliche dynamische Entwicklung hintangehalten wird. Und das sehen jetzt nicht nur wir so. Es gibt viele hier namhafte Vertreter, wie eben der Architekt Rüdiger Lainer als Vorsitzender des Fachbeirates. Es ist der Wiener Tourismusdirektor dieser Meinung, es ist der Stadtforscher Peter Payer dieser Meinung, es ist der ehemalige Direktor des Architekturzentrums Wien, Dietmar Steiner, dieser Meinung.

 

Also wir befinden uns hier in sehr guter Gesellschaft, und wir wissen, natürlich kann man über das Weltkulturerbe diskutieren. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass das Weltkulturerbe Innenstadt tatsächlich die Innere Stadt ist, dass man es also auf die politische Fläche Innere Stadt, 1. Bezirk, reduziert. Damit hätten wir zum Beispiel überhaupt kein Problem. Man könnte aber auch überlegen, ob man nicht gewisse Teile der Wiener Innenstadt schützt, und es denkt ja niemand daran, gewisse Ensembles in dieser Stadt zu verändern und zu verbauen. Wir machen vielmehr wahnsinnig viel, um die Altstadt besonders gut zu erhalten, und wir haben seit 40 Jahren einen Altstadterhaltungsbeirat, der unheimlich viel dazu beiträgt, dass diese Stadt sich so präsentiert, wie sie sich präsentiert und wie wir sie als Wienerinnen und Wiener lieben, aber wie sie auch die Menschen lieben, die unsere Stadt jedes Jahr besuchen.

 

Wir wollen und wir werden diese Balance zwischen Bewahren und Entwickeln suchen und wir werden sie finden. Wir werden sie finden beim Projekt Heumarkt und bei allen anderen Projekten, die unsere Stadt weiterentwickeln und so lebenswert machen, wie sie sich derzeit darstellt und wie sie auch in Zukunft sein wird. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr GR Unger gemeldet. - Bitte schön.

 

17.27.23

GR Christian Unger (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Lieber Kollege Woller!

 

Es gibt kein Schreiben, in dem die 43 m stehen, das ist alles eine Erfindung vom Unger von den Freiheitlichen. Nein, ist es nicht. Mag. Gabriele Eschig vom Österreichischen UNESCO-Komitee - ganz klar ein Schreiben, das werdet ihr alle kennen:

 

Projekt InterContinental/Eislaufverein: Als vorläufiger Endpunkt eines mehr als vier Jahre dauernden Prozesses liegt eine Entscheidung des UNESCO Heritage Committee 2016 in Innsbruck vor, die sich auf den Reactive Monitoringbericht der ICOMOS International 2015 unter der Leitung von Giancarlo Barbato stützt. Demzufolge hat die UNESCO auf die Notwendigkeit verwiesen, das Projekt am Heumarkt so anzupassen, dass eine Verträglichkeit mit dem Welterbe-Status, ist gleich Einhaltung der Höhe im Bestand von 43 m, herstellbar ist und es zu keinem Verlust des Welterbe-Status kommt.

 

Zweite Berichtigung: Die Option Bereich nur 1. Bezirk wird von der UNESCO ganz klar abgelehnt, es steht nicht zur Debatte. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Vorsitzender GR Mag. Dietbert Kowarik: Nächste Rednerin ist Frau GRin Mag. Meinl-Reisinger. Ich erteile ihr das Wort.

 

17.27.24

GRin Mag. Beate Meinl-Reisinger, MES (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Werte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich habe an dieser Stelle schon einmal zu diesem Thema gesprochen, werde aber trotzdem noch einmal ausführen, warum wir der Meinung sind, dass man es nicht einfach so im Vorübergehen in Kauf nehmen kann, dass das Weltkulturerbe verloren geht, und warum ich glaube, dass das nicht die Art und Weise der Politik ist, die Wien braucht.

 

Es wurde viel gesagt über das Projekt und es wundert mich tatsächlich, dass hier so ein zur Schau gestelltes Desinteresse seitens der Regierungsparteien besteht, denn tatsächlich müssen Sie ja sehen, dass es bei vielen Bürgerinnen und Bürgern ein emotionales Thema ist, und zwar nicht erst seit jetzt, sondern durchaus seit vielen Monaten, wenn nicht sogar Jahren. Mag schon sein, dass Sie, die schon länger mit dem Projekt beschäftigt sind, bei den Debatten eine gewisse Fadesse entwickelt haben. Ich glaube sehr wohl, dass es die Bürgerinnen und Bürger interessiert, dass wir das heute hier debattieren.

 

Der Kardinalfehler, und damit möchte ich schon einmal anfangen, war, dass die Stadtregierung Wien bei Stadtplanung und Gestaltung eben genau keine verbindlichen Spielregeln festlegt, das hat mein Kollege Stefan Gara schon ausgeführt. Und, Frau Kollegin Kickert, weil Sie vorhin das Unverständnis geäußert haben, warum man überhaupt die Höhenlinien festschreiben oder sons

 

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