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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 07.04.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 112

 

wandern jetzt ein paar Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der MA 70 hinüber in den Krankenanstaltenverbund, sondern ich habe ja schon gesagt, intensive Projektphase hat bedeutet, dass wir uns eben sehr intensiv damit auseinandergesetzt haben, wie können wir das Notarztwesen insgesamt gut aufstellen, weil wir auch wissen, dass das natürlich in der Versorgung ein sehr neuralgischer Punkt ist. Was wir gemacht haben, ist, dass wir jetzt einmal mit diesem Modell dafür gesorgt haben, dass wir wirklich eine kontinuierliche, eine gleich bleibende Anzahl von Notärztinnen und Notärzten im Dienst haben, damit wir eben eine Sicherstellung haben, eine Gewährleistung haben, dass die Versorgung gut funktioniert. Wir wollten ein System kreieren, wo es nicht jedes Wochenende so eine Situation gibt, dass man hoffen muss, dass man genug Notärztinnen und Notärzte zusammenbringt. Also das war einmal ein ganz ein wichtiges Ziel.

 

Ein weiterer Vorteil in diesem neuen System ist, dass das Berufsfeld für die Notärztinnen und Notärzte durch diese Maßnahme natürlich viel, viel breiter wird. Das heißt, die Notärztinnen und Notärzte fahren zum Rettungseinsatz, und wenn sie nicht den Rettungseinsatz fahren, dann arbeiten sie in der Zentralen Notaufnahme. Das ist natürlich jetzt, sagen wir einmal, für ihren eigenen Wissenstransfer unglaublich wichtig. Aber das ist natürlich auch für das Unternehmen Krankenanstaltenverbund sehr gut, wenn wir das Notarztwesen auf eine sehr breite Wissensbasis stellen und das Spektrum nicht nur auf präklinisch oder auf klinisch zuspitzen, sondern dass wir eben beides ermöglichen. Das ist auch das, was letztendlich dann bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wirklich sehr, sehr gut angekommen ist.

 

Ein weiterer Vorteil in dieser gesamten Neuorganisation ist natürlich, dass wir die Funktionsabläufe gut und neu mit dem Know-how aus der Magistratsabteilung 70 organisiert haben. Mit dem Know-how aus den Zentralen Notaufnahmen haben wir uns die Nahtstellen in der notärztlichen Versorgung angeschaut und haben die für uns auch neu definiert, um eben auch an diesen Nahtstellen das zu gewährleisten, was ich vorher angesprochen habe, nämlich den entsprechenden Wissenstransfer. Ich muss dazusagen, dass sich hier durch diese Neudefinition der Nahtstelle in erster Linie auch etwas besonders Gutes für wiederum die Patientinnen und Patienten ergibt, aber auch zusätzliche Benefits für die Ärztinnen und Ärzte, weil die betreuen jetzt einmal die Patientinnen und Patienten am Wagen, kommen dann mit ihnen auf die Station und können sie dort auch noch, bis sie eben weiterbehandelt, weitergeführt werden, betreuen. Das heißt, die PatientInnen haben eine durchgängige Betreuung, aber auch die Ärztin und der Arzt können gut nachvollziehen, gut mitvollziehen, gut an dem Prozess arbeiten. Das ist eine sehr, sehr gute Sache, und das, muss man sagen, all das, was ich hier erzählt habe, macht schon einmal insgesamt den Beruf natürlich attraktiver. Es ist so, dass die Vielfalt und die Größe des Unternehmens KAV natürlich auch eine bessere Karrierechance für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedeutet. Aber man muss auch dazusagen, sie werden dadurch natürlich auch ins attraktivere Gehaltsschema gehoben, und das ist gerade, wenn man jetzt noch einmal auf diese Situation eingeht, dass es in ganz Europa schwierig ist, Notärztinnen und Notärzte zu finden, natürlich auch nicht außer Acht zu lassen, dass eine attraktive Bezahlung für diesen sehr herausfordernden und sehr verantwortungsvollen Job, das muss man schon sagen, jetzt dadurch natürlich auch gewährleistet ist.

 

Was noch wichtig ist und was ich gerne sagen möchte, ist, dass wir durch diese Verortung jetzt auch ein dichteres Rettungsnetzwerk haben, weil wir eben mehr Stützpunkte in Wien haben und durch die erhöhte Anzahl an Stützpunkten wir natürlich noch schneller bei den Patientinnen und Patienten sein können. Das ist natürlich ganz, ganz wichtig, denn das war ja auch eine heftige Debatte: Schaffen wir es in der Zeit, in der wir es schaffen sollten? Ja, mit diesem Modell schaffen wir das und das ist gewährleistet. Was wir selbstverständlich tun werden, ist, wir müssen es auf der einen Seite natürlich gut evaluieren. Ich habe jetzt einmal vor, nach einem halben Jahr auf das Modell drauf zu schauen und hier eben noch einmal gemeinsam mit den Zentralen Notaufnahmen dann vielleicht tarieren, wenn noch etwas notwendig ist, um das schrittweise eben weiter zu optimieren, damit wirklich die Notfallversorgung in dieser Stadt eine ganz eine tolle Notfallversorgung ist. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von NEOS, von Herrn GR Dipl.-Ing. Dr. Gara.

 

9.54.12

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich finde grundsätzlich die Vorgangsweise, sage ich, einer integrierten Notfallversorgung für sinnvoll. Also insofern ist auch …

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl (unterbrechend): Entschuldige bitte kurz. Auf der Pressegalerie ist das Fotografieren nicht gestattet. Ich darf Sie bitten, das auch zu unterlassen. Danke.

 

Entschuldige! Bitte fortsetzen.

 

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (fortsetzend): Also ich finde grundsätzlich diese integrierte Strategie in der Notfallvorsorge für sehr sinnvoll. Strukturmaßnahme ist allerdings eine Geschichte. Wir sehen tatsächlich aber nach wie vor ein sehr, sehr großes Problem, Notärzte zu bekommen. Wir haben nach wie vor ein sehr großes Problem einer entsprechend qualifizierten Ausstattung in den Zentralen Notaufnahmen. Das ist etwas, was sich über das letzte Jahr massiv durchgezogen hat. Ich sehe nach wie vor hier keine wesentliche Veränderung. Die Alarmzeichen sind hier, stehen hier auf Rot, gerade bei den Zentralen Notaufnahmen.

 

Was gedenken Sie zu tun, um den Job, der extrem anstrengend ist, sehr stressig ist, die besten Köpfe im Bereich der Zentralen Notaufnahme verlangt und damit auch bei den Notärzten, was gedenken Sie hier zu tun und welche Anreize zu schaffen, um wirklich die besten Köpfe zu bekommen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

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