Gemeinderat, 23. Sitzung vom 05.05.2017, Wörtliches Protokoll - Seite 89 von 102
Ja, es gibt viele Bäder in Wien, wo man Beachvolleyball spielen kann. Es gibt viele Plätze, das funktioniert. Aber jetzt haben Sie eine Beachvolleyball-WM! Das ist das Gleiche, wenn Sie eine EURO haben und sagen, aber die Trainingsplätze rund ums Happel-Stadion, da wissen wir nicht, ob wir die zur Verfügung haben, denn Fußballplätze gibt es ja genug in Wien. Das kann man wohl wirklich nicht vergleichen und so argumentieren, es tut mir fürchterlich leid. (Beifall bei den NEOS.)
Also ich bitte in unserem Antrag, oder ich bitte um wirkliche Zustimmung für unseren Antrag, jetzt nicht, wo ich sage, weil das hier weiterführen zu können, weil gerade dieser Platz sehr gut frequentiert ist, weil gerade dieser Platz sehr gut funktioniert, und ich glaube, wenn man das ausschreibt, wenn man hier vielleicht jemanden findet, der das in Zukunft betreibt - und ich vergleiche auch - es gibt zum Beispiel den Skatepark in der Bergmillergasse in 1140 Wien. Da haben Sie Streetworker und SozialarbeiterInnen sogar dazu geholt, weil, wenn es hier tatsächlich ein Drogenproblem gibt oder hier Spritzen und Alkohol konsumiert werden, kann ich das ja verbinden. Das geht dort um sehr wenig Geld bei diesem Skatepark, wo man junge Menschen erstens einmal, wie soll man sagen, in geordnete Bahnen lenken kann und ihnen die Möglichkeit zum Sport geben kann.
Warum können Sie das da nicht? Sie investieren ein Heidengeld. Wir haben jetzt schon eine Million freigegeben - was noch auf uns zukommt, wissen wir nicht - für diese WM und wissen nicht, was wir mit dem Platz machen sollen. Das finde ich wirklich ein wenig schändlich, aber Sie haben sich sicher etwas überlegt. Ich bin sehr gespannt auf die Nutzung, auf die Umwegrentabilität, die Sie uns präsentieren werden.
Ich bin ein großer Fan der Beachvolleyball-WM. Ich freue mich auf dieses Event, und ich hoffe, dass wir hier wirklich nachhaltige Lösungen finden, um Beachvolleyball-Plätze in Wien für viele junge Menschen zugänglich zu machen. Deswegen bitte ich um Unterstützung für unseren Antrag. Vielen Dank. (Beifall bei den NEOS.)
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Herr Kollege, könnte ich den Antrag auch haben, bitte? Danke schön.
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Frau Berichterstatterin verzichtet auf das Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung über die Postnummer 36, wo es eine getrennte Abstimmung gibt.
Ich darf alle, die dem Punkt 1 der Post zustimmen, um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist einstimmig so angenommen. Danke schön.
Wer dem Punkt 2 der Post die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist mehrstimmig mit den Stimmen von SPÖ, GRÜNEN, FPÖ und ÖVP so angenommen.
Es liegt mir ein Beschlussantrag vor, eingebracht von den NEOS-Gemeinderäten Ornig und Emmerling, betreffend nachhaltige Nutzung der Infrastruktur für die Beachvolleyball-Weltmeisterschaft. Es wird die sofortige Abstimmung verlangt. Wer diesem Antrag die Zustimmung gibt, darf ich um ein Zeichen mit der Hand ersuchen. - Das ist die Zustimmung von ÖVP, NEOS und FPÖ gegen SPÖ und GRÜNE, es hat damit nicht die ausreichende Mehrheit.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und Verhandlung über die Geschäftstücke 1 und 2 der Tagesordnung - sie betreffen Subventionen an den Verein Caritas der Erzdiözese Wien - Hilfe in Not, und den Verein Orient Express - Beratungs-, Bildungs- und Kulturinitiative für Frauen - zusammenzuziehen und die Abstimmungen getrennt durchzuführen. Gibt es dagegen einen Einwand? - Das sehe ich nicht. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Hursky, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Christian Hursky: Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Ich eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin MMag. Dr. Kugler. Ich erteile es ihr.
GRin MMag. Dr. Gudrun Kugler (ÖVP): Vielen Dank. Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren! Kolleginnen und Kollegen!
Wir werden den beiden Akten gerne zustimmen und finden das ganz, ganz wichtig.
Ich möchte Sie jetzt noch auf ein weiteres integrationsrelevantes Thema hinweisen. Und zwar war ich am vergangenen Palmsonntag zu Besuch in der größten koptischen Kirche in Wien. Da wurden diese Palmblätter verteilt, die schon ein bisschen vertrocknet sind, sie sind schon ein paar Wochen alt. Ich habe dort viele wunderbare Menschen kennen gelernt, die integriert sind, die gebildet sind. Ich habe das Gefühl, dort hat jeder ein Doktorat. Wir haben viele gute Gespräche geführt.
Aber während ich dort mit den Menschen geredet habe, habe ich plötzlich ganz, ganz große Unruhe bemerkt, und dann sind Bilder von den Anschlägen hereingekommen, die zeitgleich in zwei Städten in Ägypten geschehen sind, in zwei Kirchen im Palmsonntagsgottesdienst. Genau dieselbe Liturgie, die ich als Gast dort besucht habe, wo die Menschen in der gleichen Sprache die gleichen Gebete gebetet haben, das, was ich in Wien erlebt habe, wo sie die gleichen Palmblätter in der Hand gehalten haben. Dort sind viele, viele Menschen gestorben.
Ich habe die Angst dann ganz hautnah erlebt, die die Koptinnen und Kopten auch in Wien haben. Sie haben mir die Bilder gezeigt, die ich nicht hätte sehen wollen, weil man da zerstückelte Menschen und Teile von Leichen gesehen hat, und zwischen den Leichenteilen immer wieder diese Blätter, die ich auch in meiner Hand gehalten habe.
Sie haben das sicher genau mitverfolgt. Es hat dann der sogenannte Islamische Staat die Kopten seine Lieblingsbeute genannt. Es ist vor eineinhalb Jahren vorgekommen, dass auf die koptische Kirche in Wien in der Quadenstraße ein Symbol des IS gemalt worden ist. Das ist hier ein Artikel aus der „Kronen Zeitung“. Wir wissen auch, dass der sogenannte Islamische Staat eine Todesliste hat, auf der sich auch in Wien lebende Kopten befinden.
Die Kopten haben Angst und sind verunsichert. Wir haben in vielen Gesprächen einen gemeinsamen Antrag entwickelt, den ich jetzt einbringen möchte, und zwar
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