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Gemeinderat, 28. Sitzung vom 25.10.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 10 von 57

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 1. Zusatzfrage kommt von der ÖVP. Frau GRin Dipl.-Ing. Olischar, bitte.

 

9.44.22

GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP): Vielen Dank, Frau Stadträtin, für die Beantwortung. Ein möglichst flächendeckendes Netz für den täglichen Bedarf der Benutzerinnen und Benutzer von Ladestationen ist - glaube ich, und da spreche ich für uns beide - besonders wichtig, um der E-Mobilität einen Durchbruch in der Stadt zu ermöglichen.

 

Meine Frage richtet sich dahin gehend, nach welchen Kriterien die Standorte für künftige Ladestationen - Sie haben ja angekündigt, 1.000 Ladestationen zu errichten -, nach welchen Kriterien diese ausgewählt werden. Und sind zum Beispiel auch Citybike-Stationen irgendwie Thema bei dieser Standortwahl, die dort auch einen Ladepunkt übernehmen können?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

VBgm.in Mag. Maria Vassilakou: Also die Kriterien sind Netzverfügbarkeit, Frequenz, Auslastung und Wirtschaftlichkeit. Ich glaube, dass das eigentlich alles besagt. Die muss man miteinander kombinieren, und dann ergibt sich aus dem eine sinnvolle, sozusagen mögliche Stelle für jeden dieser 1.000 Ladepunkte.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 2. Zusatzfrage kommt von der FPÖ. Herr GR Baron, bitte.

 

9.45.35

GR Karl Baron (FPÖ): Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Es werden jetzt offenbar doch erhebliche Anstrengungen unternommen, um den Umstieg aufs Elektrofahrzeug schmackhaft zu machen.

 

Meine Frage stellt sich an Sie: Wann gedenken Sie, in Ihrem Geschäftsbereich die Dienstfahrzeuge überwiegend auf Elektrofahrzeuge umzustellen? Beziehungsweise auch die Fahrzeuge der MA 48, die Dienstwagen der MA 48, weil das ein besonderer Tätigkeitsbereich ist: Praktisch starten die Fahrzeuge vom selben Ort, sie kommen täglich zum selben Ort zurück und leisten relativ wenig an Kilometerleistung. Dies ist ein ideales Feld für Elektrofahrzeuge.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

VBgm.in Mag. Maria Vassilakou: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!

 

Der Fuhrpark der Stadt Wien insgesamt, so auch die Fahrzeuge meines Ressorts, muss man wissen, also die Fahrzeuge aller Ressorts fallen nicht in meinen Zuständigkeitsbereich, sondern in den Bereich der Frau Umweltstadträtin. Wie auch, muss man sagen, die Fahrzeuge der MA 48, die Sie ja selbst erwähnt haben, im Besonderen.

 

Insofern: Bevor ich Sie auch darauf verweise, dass eigentlich diese Frage tatsächlich an sie zu richten ist, kann ich Ihnen nur sagen, wie ich das persönlich sehe. Ich halte es für wünschenswert, dass die Stadt Wien einen Plan entwirft, in welchem Tempo, in welcher Form, in welchem Umfang man natürlich die E-Mobilität sozusagen nicht nur unterstützen will, sondern wie man hier auch umsteigen möchte.

 

Allerdings muss das ein behutsamer Plan sein, und es muss auch sukzessive erfolgen. Aus einem sehr einfachen Grund: Erstens sind die Reichweiten, die derzeit möglich sind, nur zum Teil geeignet, eben je nachdem, was die Fahrzeuge der Stadt Wien, die im Dienste der Stadt Wien unterwegs sind, zu erledigen haben.

 

Zweitens dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass es hier auch einen ökonomischen Faktor gibt. Drittens sind diverse Fahrzeuganschaffungen, die in vergangenen Jahren getätigt worden sind, ja auch zu berücksichtigen. Also ein Stück weit müssen wir insgesamt auf die Wirtschaftlichkeit unseres Handelns schauen.

 

Viertens soll man auch wissen, dass sehr, sehr viele Fahrzeuge, die der Stadt Wien angehören und für die Stadt Wien sozusagen unterwegs sind, Erdgasautos sind. Diese sind zwar nicht logischerweise, so wie jetzt Elektrofahrzeuge, der letzte Stand der Technik, sie sind aber sehr abgasarm, und auf alle Fälle sind sie auch ein Beitrag, wenn auch fossil, im Sinne einer besseren Luftqualität, et cetera.

 

Das heißt, ein Mal mehr, ein Umstieg jetzt auf einmal wäre logischerweise weder wirtschaftlich sinnvoll noch wäre er auch, wie gesagt, aus technischen Gründen möglich. Aber: Ja, die Stadt braucht in diesem Zusammenhang einen, wie gesagt, vernünftigen Plan.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von NEOS. Frau GRin Mag. Emmerling, bitte.

 

9.48.39

GRin Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS): Guten Morgen, Frau Stadträtin!

 

Danke für Ihre Beantwortung der Frage. Ich habe vernommen, dass Sie gesagt haben, diese 11-kW-Stationen werden errichtet, um ein Zwischenladen zu ermöglichen. Ist okay, aber das bedingt für mich auch, dass ich als Privater immer noch auf die private Garage angewiesen bin, wenn ich wirklich auch die Vollladung brauche, ein Über-Nacht-Laden, und so weiter. Das wäre mit Schnellladestationen wahrscheinlich schon auch ein bisschen anders.

 

Jetzt aber zu meiner Frage: Die Kollegin hat nach der Standortwahl gefragt. Da interessiert mich die Frage, inwieweit hier die Bezirke eingebunden sind. Ist es so, dass Sie aus Ihrem Ressort heraus oder gemeinsam mit der Wien Energie die Standorte auswählen? Oder sind da die Bezirke am Zug, beziehungsweise können die ihr Veto einlegen?

 

Ich befürchte da ein bisschen Parkplatzverlust der Bezirke, also diese Angst. Wie geht man mit diesem Konflikt um? Oder wie schaut da der Plan aus?

 

VBgm.in Mag. Maria Vassilakou: Vorgesehen ist, die Bezirke zu informieren. Aber wie gesagt, die Standorte sollen ausgewählt werden nach den vorhin von mir erwähnten Kriterien: Netzverfügbarkeit, Frequenz, Auslastung und Wirtschaftlichkeit.

 

Ich denke, da wir alle einer Meinung sind, dass es hier gilt, einen vernünftigen Beitrag zur Förderung von Elektromobilität zu leisten, haben eben sachliche, technische Kriterien den Vorrang. Ich weiß, dass es seitens der Bezirke auch viele Wünsche nach speziellen, spezifischen Standorten gibt; sie sind zu berücksichtigen.

 

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