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Gemeinderat, 28. Sitzung vom 25.10.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 13 von 57

 

mehr Hebammen ausbilden, um letztendlich auch den Markt abzudecken.

 

Was wir aber machen konnten, ist, im vergangenen Jahr haben wir zusätzliche Dienstposten für Hebammen genehmigt, um - so wie ich es schon vorher erzählt habe - nicht nur die Kapazität zu schaffen, sondern eben auch die Personalressource zu haben, um diese Kapazität auch tatsächlich nutzen zu können. Und da ist nun einmal die Hebamme eine ganz zentrale Position und Figur.

 

Jetzt ist es nun aber nicht damit getan, dass ich wiederum genug Plätze habe, um Hebammen einzustellen, ich muss die Hebammen einmal für den Krankenanstaltenverbund gewinnen. Das ist uns gelungen, das freut mich auch sehr. Und dann kann man natürlich auch noch die Position der Hebamme entlasten, indem man Maßnahmen setzt, wie infrastrukturelle Maßnahmen. Wir haben in die Renovierung und in die Verbesserung von unseren Kreißsaalbetten investiert, wir haben Kreißsäle letztendlich gut renovieren können. Wir haben CTG-Geräte, die wir laufend ersetzen, wir haben eine neue CTG-Software, wir sind zum Beispiel im Wilhelminenspital gerade dabei, eine zentrale CTG-Überwachung zu installieren. Das alles führt dazu, dass Wege und Zeiten auf das fokussiert werden können, worum es bei der Rolle der Hebamme letztendlich wirklich geht, nämlich, die Frauen bei der Entbindung zu begleiten. Wir haben auch beim Skill- and Grademix darauf geschaut, dass wir die Hebammen entlasten, indem viel auch die Pfleger übernehmen können. Wir haben gezielte Fortbildungen eingesetzt, um eben auch diesen Skill- and Grademix so rasch wie möglich in diesen Bereichen der Geburten zu verbessern. Wir haben auch neue Mitarbeiterinnen, die von erfahrenen Hebammen, die schon länger da sind und als Mentorinnen arbeiten, eingeschult werden, um rasch auch die Kapazität oder die Ressource gut nutzen zu können. Und was wir noch gemacht haben, ist, wir haben im KFJ ein Simulationstraining eingeführt, für Notfälle in der Geburtenhilfe, damit wir hier auch eine verbesserte Kommunikation zwischen der Berufsgruppe der Ärztinnen und Ärzte und der Hebammen haben. Ich war dort, habe mir das angeschaut, und wenn man dort mit den Hebammen redet, dann sagen diese, die Schritte, die wir da gesetzt haben, haben wirklich zu einer enormen Entlastung und dazu geführt, dass die Frauen noch besser versorgt werden können, besser gesagt, dass wir mehr Geburten machen können.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 3. Zusatzfrage kommt von NEOS. Herr GR Dipl.-Ing. Gara, bitte.

 

10.06.57

GR Dipl.-Ing. Dr. Stefan Gara (NEOS): Frau Stadträtin, vielen Dank für Ihre Beantwortung. Ein Themenbereich, der gerade junge Eltern sehr betrifft, ist das Thema der kinderärztlichen Versorgung. Gerade direkt nach der Geburt ist das Thema der kinderärztlichen Versorgung ja sehr wichtig. Wir wissen, dass gerade im niedergelassenen Bereich die Stellen nicht besetzt werden können. Was gedenken Sie hier zu tun, um eine umfassende kinderärztliche Versorgung in Wien sicherzustellen? Ich weiß, dass der Themenbereich nicht unmittelbar in Ihrem Einflussbereich steht, aber trotzdem geht es ja um die Gesamtversorgung in Wien. Was sind hier die Pläne? Denn wir hatten ja vor eineinhalb Jahren gerade im Zuge der Grippewelle diese massive Unterversorgung, wir stehen jetzt wahrscheinlich auch wieder vor einer Grippewelle. Das heißt, das Thema wird wieder sehr brisant. Wie werden Sie hier vorgehen, um eine umfassende kinderärztliche Versorgung in Wien sicherzustellen?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Der erste Punkt ist, dass wir schon einmal beim Thema der Ausbildung wirklich einen viel höheren Bedarf haben. Das heißt, es entscheiden sich leider zu wenig Studierende für eine fachärztliche Ausbildung in der Kinderheilkunde. Daraufhin haben wir gesagt, wir setzen uns mit der Ärztekammer und der Wiener Gebietskrankenkasse zusammen und haben in unserer Landesstrategie ein Projekt beschlossen, dass wir den Beruf attraktivieren möchten. Der nächste Punkt ist, dass viele, die die Ausbildung machen, nicht in den niedergelassenen Bereich mit einem kassenärztlichen Vertrag gehen, sondern dass viele eher in den wahlärztlichen Bereich gehen, so wie ich es gerade zuvor bei den Hebammen geschildert habe. Da geht es wirklich zum großen Teil um ein Work-Life-Balance-Thema. Daher ist es mir wichtig, bei den PHC, die wir jetzt in Zukunft schaffen, Kompetenzen zur Kinderheilkunde in diese PHC hineinzuholen, damit wir im niedergelassenen Bereich auch in den PHC gute Angebote setzen können.

 

Was wir noch machen: Wir haben eine gute Erfahrung mit KIND1 gemacht, dieser Form der Ambulanzen mit KinderärztInnen und auch praktischen Ärztinnen und Ärzten. Denn es gibt Eltern, die am Wochenende mit einem fiebernden Kind, vielleicht mit einem Kind mit starken Halsschmerzen zunächst einmal ins Spital kommen, weil der niedergelassene Bereich am Wochenende oder am Abend nicht zur Verfügung steht. Oft ist es aber überhaupt nicht notwendig, die Spitalsrahmenbedingungen dafür zur Verfügung zu stellen, sondern einfach einen Arzt oder eine Ärztin zu haben, die sich das Kind anschauen. Jetzt ist es aber nicht ideal, dass diese neben der Ambulanz im Spital sind, da der Weg ja trotzdem ins Spital führt, aber es ist auf jeden Fall eine Entlastung des Spitals, wenn wir solche Angebote setzen. Deshalb möchte ich nicht nur „Kind 1“ haben, sondern möchte ich auch ein weiteres „Kind“ zum Beispiel im SMZ-Ost ansiedeln - da sind wir in guten Gesprächen.

 

Dann möchte ich - und das ist mir auch sehr wichtig - schauen, dass wir zum Beispiel in der AMA im AKH ÄrztInnen mit einer Kompetenz für Kinder haben. Diese könnten wir dann auch in der Kinderambulanz einsetzen, das wäre auch ein guter Weg. Ich habe dort mit der Primarärztin gesprochen, die arbeiten ja nach der Manchester Triage und haben dort auch gute Kooperationen mit den umliegenden KinderärztInnen, aber am Wochenende eben nicht, daher wäre es ideal, hier dann am Wochenende zum Beispiel auch eine Entlastung anbieten zu können.

 

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