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Gemeinderat, 28. Sitzung vom 25.10.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 14 von 57

 

Ideal ist das alles erst dann, wenn ich zum Beispiel die Gelegenheit hätte, dass man in einem PHC Ärztinnen und Ärzte anstellen kann - das ist das Anstellungsthema -, und ideal ist es natürlich auch erst dann, wenn ich im niedergelassenen Bereich Bedingungen schaffen kann, die so attraktiv sind, dass es sich ausgebildete KinderärztInnen wieder überlegen, doch mit einem Kassenvertrag tätig zu werden. Das muss attraktiviert werden, da müssen wir über die Rahmenbedingungen reden, und da müssen alle miteinander mit einzahlen, damit uns das gut gelingt. Solange wir das nicht haben, müssen wir uns eben solche Konstrukte wie KIND oder PHC mit Schwerpunkt, et cetera einfallen lassen. Aber das müssen wir in jedem Fall tun, denn, wie Sie sagen, die nächste Grippewelle kommt bestimmt, und es ist nun einmal so, dass - das wissen wir alle - die Kinder halt meistens am Abend und am Wochenende krank werden. Da braucht es eine gute kinderärztliche Versorgung, und für das setze ich mich wirklich sehr intensiv ein.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die 4. Zusatzfrage kommt von der ÖVP, Frau GRin MMag. Dr. Kugler. - Bitte.

 

10.12.24

GRin MMag. Dr. Gudrun Kugler (ÖVP): Vielen Dank, Frau Stadträtin, nicht nur für die Anfragebeantwortung, sondern für den Dialog, den wir über die letzten Monate zu diesem Thema schon führen konnten.

 

Ich weiß, dass Sie bei der Planung der Geburtenbetten viele Komponenten berücksichtigen müssen. Eine Frage ist: Wie berechnet man den Anstieg der Geburtenzahl bis 2016, ist das ein einmaliger Peak oder nicht? Eine andere Frage ist: Wie geht man damit um, wenn das Spitalskonzept vielleicht nicht ganz den geplanten Maßnahmen entsprechen kann, weil es zu Verzögerungen kommt? Dann gibt es noch eine weitere Komponente, die von Ihnen weniger planbar ist, und das ist die Frage, wie andere, zum Beispiel Ordensspitäler, ihre eigenen Geburtenbettenzahlen planen. Nun wissen wir, dass der Göttliche Heiland 2018 zusperren möchte, das sind zirka 1.800 Geburten, die da übernommen werden müssen. Wenn man alle Maßnahmen ansieht, bleibt immer noch ein Minus von zirka 700 Geburtenbetten für 2018. Wie werden Sie sicherstellen, dass diese 700 Geburten aufgefangen werden können?

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Frau Stadträtin, bitte.

 

Amtsf. StRin Sandra Frauenberger: Ich war erst unlängst im Göttlichen Heiland, habe mir dort die Geburtenstation angeschaut, habe mit ihnen auch reflektiert, was sie dazu bewegt, diesen Schritt zu setzen. Es geht ihnen, glaube ich, in allererster Linie darum, dass es zwar ein guter Ort ist, um Kinder zu entbinden, sie aber auch, was die kinderärztliche Versorgung betrifft - so wie wir es gerade mit dem Abg. Gara besprochen haben -, aber auch, was eine neonatologische Versorgung betrifft, eben sagen, sie können das in der Form, mit dem Platz, mit den Rahmenbedingungen nicht lösen. Wir wissen, dass jetzt auch Umbaupläne da sind, dass es im Sankt Josef weiterhin Geburten geben wird, dass die das auch modernisieren. Aber wir wissen natürlich auch, dass das insgesamt wiederum bedeutet, dass wir als Spitäler der Stadt Wien Geburten übernehmen müssen. Und genau aus diesem Grund können wir eben nicht auf das Krankenhaus Nord warten, sondern müssen unsere Kapazitäten - so wie ich es vorhin angesprochen habe -, trotz der rückläufigen Geburtenzahlen nach Statistik Austria im AKH und im Wilhelminenspital erhöhen, damit wir dafür sorgen können, dass das Angebot und die Sicherheit da sind, damit alle Frauen, die in Wien ihr Kind zur Welt bringen wollen, das auch wirklich können. An dem arbeiten wir, das haben wir im Blick, und wenn ich Ihnen heute erzählt habe, was wir alles tun, dann haben wir das natürlich mitberücksichtigt.

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Vielen Dank, Frau Stadträtin. Damit ist die 5. Anfrage beantwortet und die Fragestunde beendet.

 

Bevor wir nun zur Aktuellen Stunde kommen, freue ich mich, bei uns auf der Galerie Damen und Herren des Akademischen Gymnasiums aus Wien recht herzlich begrüßen zu dürfen. - Herzlich willkommen. (Allgemeiner Beifall.)

 

10.16.20Wir kommen nun zur Aktuellen Stunde.

 

Der Grüne Klub im Rathaus hat eine Aktuelle Stunde mit dem Thema „Explodierende Grundstückskosten verteuern den Wohnraum massiv - Wien muss und kann gegensteuern.“ verlangt. Das Verlangen wurde gemäß § 39 Abs. 2 der Geschäftsordnung ordnungsgemäß beantragt. Ich bitte den Erstredner, Herrn GR Mag. Chorherr, die Aktuelle Stunde zu eröffnen, wobei ich bemerke, dass seine Redezeit mit zehn Minuten begrenzt ist. - Bitte schön, Herr Magister.

 

10.16.24

GR Mag. Christoph Chorherr (GRÜNE)|: Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Schülerinnen und Schüler!

 

Es gibt ganz tiefe Strömungen in einer Gesellschaft, die wenig wahrgenommen werden, aber die Gesellschaft grundlegend ändern. Worauf wir in Wien zu Recht stolz sind, ist, dass wir nicht wie in Paris - nur um ein Beispiel zu nennen - Viertel haben, wo nur die Wohlhabenden leben, und Viertel haben, wo nur Arme leben, wo sich teilweise die Polizei nicht mehr hineintraut, sondern eine Verteilung des Wohnraumes in Wien, wo in jedem Bezirk - mit Einschränkungen, aber doch - Reiche und Arme, Gebildete, Menschen mit geringerem Bildungsabschluss leben. Und das macht auch die Sicherheit und die Qualität dieser Stadt aus.

 

Wir haben bewusst dieses Thema gewählt, bei dem es jetzt nicht einen Schuldigen gibt, aber eine Entwicklung, die seit Jahren massiv um sich greift, in allen Städten der Welt um sich greift, die diese Wiener Errungenschaft gefährdet. Und das sind Grundstückskosten, explodierende Grundstückskosten, die zu Folgendem führen: Ich glaube, in den letzten 15, 20 Jahren konnte innerhalb des Gürtels kein einziger sozialer Wohnraum mehr geschaffen werden, weil die Grundstückskosten so hoch sind. Inzwischen ist das nicht auf den Bereich innerhalb des Gürtels begrenzt. In - beispielhaft, ich kann nicht alle aufzählen - Ottakring, in Hernals, dort, wo gewidmet ist, werden Grundstückskosten verlangt, die eine Höhe erreicht haben - ich werde dann ganz kurz ein paar

 

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