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Gemeinderat, 28. Sitzung vom 25.10.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 31 von 57

 

Tatsächlich ist es so - das ist nicht abzustreiten -, dass Frauen immer noch weniger verdienen als Männer, und nein, das ist nicht in Ordnung, das ist abzulehnen. Aber die Stadt Wien hat es trotz ihrer Gleichmacherei bis heute nicht geschafft, dass Frauen gleich viel verdienen wie Männer, dieses Problem, weil es offensichtlich ein diffizileres ist, bis heute auch nicht in den Griff bekommen. Es ist in vielen Punkten auch hausgemacht. Man könnte es nämlich in einigen Punkten sehr wohl sehr schnell ändern, wenn man es wirklich möchte, und zwar ganz einfach, indem man Berufe, in denen schwerpunktmäßig Frauen arbeiten, finanziell besser stellt, zum Beispiel die Pflege. (Beifall bei der FPÖ.) Pflege ist ein kräfteraubender Beruf, der auch sehr viele soziale Leistungen erbringt, und das gehört belohnt, das gehört vor allem besser bewertet und finanziell abgegolten. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Das will Rot-Grün offensichtlich nicht, denn sonst hätten wir nämlich da schon bessere Gehälter, auch habe ich davon nichts in der neuen Dienstrechts- und Besoldungsordnung gesehen, dass das sehr viel besser bewertet wird. Es klingt so einfach: gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Das ist nicht zu viel verlangt, das ist etwas, was rechtens ist, und das ist etwas, was es umzusetzen gilt. Punkt aus, und ohne irgendwelchen Beistrich und irgendwelches Komma.

 

Was wurde aber in Wien versucht, oder welche Lösungen gibt es in diesem Bereich? - Eigentlich gar nichts. In den Bereichen, wo es sowohl im Berufsfeld als auch in Führungspositionen zu wenig Frauen gibt, ist es leicht, zu sagen, wow, super, wir haben da eine Frau aufgenommen, in welcher Position auch immer. Wir haben da jetzt fast 50 Prozent mehr Frauenanteil, und das feiern wir jetzt ab. Nein, das ist kein Grund zum Feiern, das ist eigentlich eine Augenauswischerei, und es wiegt die Defizite, die es beim gleichen Lohn gibt, nicht auf.

 

Wenn Sie sich die Teilzeit anschauen, gibt es auch da sehr viele Kritikpunkte, zeigt sich ja auch, dass das sehr, sehr viele Frauen machen, Teilzeitarbeit in der Stadt Wien, und zwar mehr Frauen als Männer. Vor allem bis zum sechsten Lebensjahr des Kindes, aber auch für Pflege werden überwiegend Frauen diejenigen sein, die sich für Teilzeit melden, damit sie das unter einen Hut bekommen. Da könnte man natürlich auch einige Punkte ändern.

 

Jetzt haben wir dann auch diesen Punkt Telearbeit: Wenn man sich das anschaut, dann steht im Gleichbehandlungsbericht auch, dass es von mehr Männern als Frauen angenommen wird. Jetzt frage ich mich: Warum? Warum haben Sie da noch nichts geändert? Das ist ein Punkt, wo man massiv ansetzen kann. Die Telearbeit in der Stadt Wien ist dazu geschaffen worden, damit es Anreize gibt, dass man Teilzeit nimmt, um das unter einen Hut zu bringen, und dass es auch einen Anreiz gibt, Männer in Teilzeit heranzuziehen. Aber die Telearbeit ist nicht dazu geschaffen worden, damit sie Männer ohne Teilzeit nehmen, ohne ihre Kinder bis zum sechsten Lebensjahr zu erziehen oder ihre Angehörigen zu pflegen, sondern nur deshalb nehmen, weil ihnen der Anfahrtsweg zu weit ist. Dafür ist Telearbeit nicht geschaffen worden. Daher kann man zum Beispiel da ganz leicht eingreifen, indem man sagt, dass man die Telearbeitsplätze nur dann vergibt, indem man sie daran koppelt. Wer sich Teilzeit zur Erziehung von Kindern oder für die Pflege von Angehörigen nimmt, der bekommt die Möglichkeit telezuarbeiten. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Jetzt komme ich noch auf ein paar Punkte außerhalb des Berichts, weil mir das auch noch wichtig ist. Es gibt immer mehr junge Frauen und Mädchen, die sich in einer ausweglosen Situation befinden, weil sie schwanger werden, sich zum Beispiel nicht in der Lage sehen, eine Ausbildung fertig zu machen, das Kind zu versorgen und alles unter einen Hut zu bringen. Sie entscheidet sich deshalb für eine Abtreibung, was auch nicht im Sinne von vielen von uns ist, wenn sie das vielleicht gar nicht wollte, weil sie aber keine andere Möglichkeit hat oder keinen anderen Weg sieht, weil ihr zum Beispiel vorgeschrieben wird - so einen Fall hatte ich vor Kurzem -, dass sie die Ausbildung zurückzahlen muss, wenn sie nicht weiterarbeitet, et cetera, und das einfach nicht finanzieren kann und sich dann für diesen Weg entscheidet.

 

Diesen jungen Müttern, diesen jungen Frauen und Mädchen muss man helfen, damit sie auf der einen Seite ihre Ausbildung fertig machen können und auf der anderen Seite ihr Leben mit einem Kind meistern können. Denn eines ist sicher: Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist die Basis und ein Garant dafür, dass man einen sicheren, gut bewerteten Arbeitsplatz erhält, und ohne das wird es auch keine gute Bewertung geben. Faktum ist aber auch, dass die Stadt dort, wo die Unterstützung hier in Wien vielleicht für Frauen notwendig wird, entweder keine gibt oder zu wenig oder eine falsche, oder es wird einfach weggesehen.

 

Ich erinnere jetzt noch einmal an die Gewalt in der Familie, wo es sehr viele Lippenbekenntnisse gibt, aber nicht wirklich etwas geschieht. Da stößt zum Beispiel der Wunsch des Vereins Notruf mit dem Verein Ninlil auf mein Unverständnis, der im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt“ der selbsternannte Kulturwissenschaftlerin Mithu Sanyal, die Opfer von Gewalt zu Erlebenden machen möchte, eine Plattform bieten wollte. Ich empfinde das als Hohn für alle Betroffenen.

 

Ich möchte hier mit Nachdruck sagen, dass ich es auch sehr befremdlich und sehr enttäuschend empfinde und es für mich absolut unverständlich ist und auch ein schlechtes Bild auf die Stadt wirft, wenn bei diesem sensiblen Thema, dem eine Anfrage gewidmet worden ist, die zuständige Stadträtin für Frauenangelegenheit in der Beantwortung keine Distanz aufgezeigt hat. Das finde ich wirklich traurig. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Eines möchte ich schon auch noch sagen. Hören wir einfach damit auf, Frauen immer als Hascherl zu sehen. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, liebe LinkInnen: Wir Frauen sind stärker, als Sie glauben. Wir waren immer stark, wir werden es auch immer bleiben. (Zwischenruf von GRin Mag. Barbara Huemer.) Wenn Sie es so sehen wollen, haben wir, wann immer es notwendig war, unseren sogenannten Mann gestellt. Das sogenannte Ha

 

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