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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 20.11.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 92 von 135

 

kann sie auswendig aufsagen, ich würde mich aber freuen, wenn das jemand kann. Aber, ich kann auch natürlich mit Unterstützung öffentlicher Verkehrsmittel unterschiedliche Märkte bedienen. Ich habe vielleicht am Abend irgendwie Livemusik, habe ein bisschen eine Dynamik bis spät in die Nacht. Man kann an einem Abend hier viel, viel schaffen, um mehr Belebung in die Wiener Märkte zu kriegen. Und das wäre eine sehr schöne Aktion. - Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei den NEOS.)

 

Vorsitzender GR Mag. Thomas Reindl: Die Redezeit waren knapp 13 Minuten, die Restredezeit für die NEOS ist 10 Minuten. Zu Wort gelangt Frau GRin Dipl.-Ing. Olischar. Selbstgewählte Redezeit ist 15 Minuten.

 

18.57.59

GRin Dipl.-Ing. Elisabeth Olischar, BSc (ÖVP)|: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin!

 

Kollege Ornig kaum zu bremsen. Jetzt habe ich mich kurzfristig schon gefreut, dass die Reihen ein bisschen dichter waren gegen Ende der Debatte von StR Czernohorszky, und jetzt spreche ich eigentlich nur zur Kamera, vor mir sitzt jetzt leider niemand mehr. Gut, ich werde mich noch den paar Anwesenden hier links und rechts widmen. (GR Mag. Josef Taucher setzt sich in die leere Mittelreihe.)

 

Ja, Kollege Taucher, perfekt, du hast es jetzt ausgefasst. (Zwischenruf von GR Mag. Josef Taucher) - Ja, danke, Joe, perfekt, danke. Auf dich ist Verlass, vielen Dank.

 

Ich möchte mir für die heutige Debatte drei konkrete Schwerpunkte herausnehmen, da das Ressort ja doch sehr umfangreich ist, auch wenn es nur eines der kleindotierten Ressorts ist. Diese drei Schwerpunkte sind Mobilität, Lebensqualität in der Stadt und Transparenz.

 

Zur Mobilität: Eine hochgradig verfügbare Mobilität ist ja zu einem der wesentlichen Elemente eines modernen Lebens geworden. Mobilität, und ich glaube, da sind wir uns alle einig, steht immer eng im Zusammenhang mit der Umwelt. Wenn wir uns für einen umweltfreundlichen Verkehr in Wien aussprechen, dann müssen dem natürlich auch Taten folgen. Gerade in einer wachsenden Stadt ist die Herausforderung besonders groß - das ist klar -, diesem Ziel des umweltfreundlichen Verkehrs auch gerecht zu werden. Tagtäglich bewegen sich Wienerinnen und Wiener in der Stadt, ob mit der U-Bahn, mit der S-Bahn, mit dem Bus, aber auch viele nach wie vor mit dem Auto, weil sie keine passenden öffentlichen Verkehrsmittel in ihrer Umgebung vorfinden. Und es ist leider nach wie vor der Fall, dass man gerade bei längeren Strecken mit den Öffis viel länger braucht als mit dem Auto.

 

Kürzlich bin ich in einem Seminar mit einem Herrn, der grundsätzlich ein sehr umweltbewusster Mann ist, ins Gespräch gekommen, und er lässt, wie er gesagt hat, auch lieber das Auto stehen und bewegt sich öffentlich fort. Er hat mir erzählt, sein Firmenstandort befindet sich in der Nähe des TierQuarTiers - er wohnt im 23. Bezirk - und er hat schon mehrmals die Öffis von zu Hause in die Arbeit genommen, allerdings braucht er um mehr als das Doppelte länger als mit dem Auto, und er muss sogar drei bis vier Mal umsteigen. Deshalb fährt er jetzt vermehrt mit dem Auto. Das ist der Alltag vieler Wienerinnen und Wiener, und das muss man meiner Ansicht nach ernst nehmen. Das bestehende Angebot, gerade in den Außenbezirken und auch in vielen neuen Stadtteilen, die derzeit in Wien im Entstehen sind, entspricht meistens nicht den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort.

 

Ein weiteres Beispiel dafür ist das Gebiet rund um Monte Laa, auch da passen Angebot und Nachfrage nicht mehr ganz zusammen. Es kommen neue Wohnflächen dazu, man muss mit mehr Menschen vor Ort rechnen, aber die Buslinien beispielsweise reagieren auf diese Veränderungen nicht. Deswegen möchte ich heute bei dieser Debatte ein Mal mehr an Sie appellieren, das Netz der Öffis gerade auch in den Außenbezirken erstens besser auszubauen und zweitens bestehende Buslinien zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern und nachzuschärfen, denn oft schaffen schon kleine Änderungen eine Besserung. Ein erfolgreiches Beispiel dazu ist die Verlängerung der Linie 39A im 19. Bezirk. Es werden sie nicht alle von Ihnen kennen, aber da haben wir es geschafft, dass die Verlängerung von zwei, drei Stationen, das ist ein knapper Kilometer zwischen zwei Tälern, durchgesetzt wurde und so eine Buslinie zwei Täler, zwei Buslinien miteinander verbindet. Viele Anrainer sind glücklich mit dieser neuen Lösung. Dementsprechend möchte ich heute einen Antrag betreffend den Ausbau des Wiener Busnetzes und zur besseren Erschließung der Stadterweiterungsgebiete und der Außenbezirke einbringen.

 

Ein Vorschlag wäre, beim Ausbau des Busnetzes verstärkt private Busunternehmen mit ins Boot zu holen. Kollege Juraczka hat es heute auch schon kurz angesprochen, denn laut Schätzungen kostet der städtische Buskilometer im Vergleich zum privaten in etwa das Doppelte. Ein engmaschiges Netz ist wichtig, aber es ist natürlich nichts wert, wenn man es sich nicht leisten kann. Sieht man sich die Tarife der Wiener Linien an, so sieht man, dass seit 2012 die Tarife um 33 Prozent erhöht worden sind. 2012 beispielsweise, um das in Zahlen zu gießen, kostete die Einzelfahrt noch 1,80 EUR, mit der jetzigen Erhöhung kommen wir auf 2,40 EUR. Es ist ein oft formuliertes Credo, gerade seitens der Sozialdemokratie, den Umstieg auf die Öffis so attraktiv wie möglich zu machen, aber ich glaube, es ist nicht sehr sinnvoll, diesem Vorhaben mit einer Tariferhöhung zu begegnen, vor allem, wenn man den Zahlen der Wiener Linien glauben darf, die zeigen, dass die Zahl der Jahreskartenbesitzer gestiegen ist. Durch dieses Verkaufsplus wollte man ja ursprünglich die billigeren Tarife ausgleichen. Gerade deswegen ist für uns eine Tariferhöhung nicht ganz nachvollziehbar. Auch deshalb möchte ich den Antrag betreffend Rücknahme der Tariferhöhung für die Wiener Linien einbringen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Ein Punkt, mit dem ich das Thema Mobilität abschließen möchte, ist die E-Mobilität. Ich weiß schon, dass die E-Mobilität jetzt nicht grundsätzlich in Ihrem Ressort, werte Frau Stadträtin, beheimatet ist, aber was ich ansprechen möchte, ist konkret der Fuhrpark der Stadt. Dass E-Mobilität eine Chance bietet, die Luftquali

 

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