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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 20.11.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 103 von 135

 

Flachdächer, die in Verantwortung der Gemeinde Wien sind, aus Eigeninitiative von der Gemeinde Wien nachbegrünt werden, weil diese Flachdachbegrünung Punkt 1 eine pflegeleichte Geschichte ist und auch zur Verbesserung des Mikroklimas in unserer Stadt beiträgt. Ich würde also vorschlagen und fordern, dass hier die Stadt Wien mehr unternimmt und die bestehenden Flachdächer in Hoheit der Gemeinde Wien mit Grün versorgt.

 

Da kann man jetzt dann gleich von den Flachdächern weitergehen. Das Thema Fotovoltaik wurde auch schon angesprochen, ein Potenzial, das momentan leider nicht ausgenutzt wird. Wir haben immerhin in Wien eine theoretische Fläche von 29 km², die man mit Fotovoltaik ausbauen könnte. Das würde immerhin 4.300 Gigawattstunden im Jahr an Strom bringen. Auch hier passiert meiner Meinung nach viel zu wenig, auch hier ist noch Potenzial nach oben.

 

Ein Thema, das auch Verbesserungsvorschläge zum Mikroklima betrifft, ist das Thema der grünen Gleise. Die grünen Gleise sind in Wien absolut vernachlässigt, es gibt seit dem Jahr 2011 schon Versuche, um in unserer Stadt einige Kilometer der Gleise zu begrünen, aber es passiert, wenn man sich das Straßenbahnnetz, das wir in Wien zur Verfügung haben, anschaut, meiner Meinung nach viel zu wenig. Auch das ist ein Thema, das wichtig wäre, damit das Wasser im Boden versickern kann, damit das Mikroklima verbessert wird. Auch hier gibt es also Verbesserungsbedarf nach oben.

 

Das leidige Thema, das auch immer wieder angesprochen wird und leider auch angesprochen werden muss, ist das Thema Mülltrennung in Wien. Hier kann man die Arbeit der MA 48 durchaus hervorheben, die tolle Arbeit leistet, das ist kein Thema, aber bei der Mülltrennung ist noch einiges nach oben offen. Die Mülltrennung funktioniert bei uns in Wien nur beim Papier, da funktioniert sie fast reibungslos und lückenlos. Wenn man sich andere Bereiche anschaut, ich spreche nur Glas an, ich spreche nur das Metall an, das Weißmetall, dann sind wir im Vergleich zu anderen Bundesländern bei Weitem hinterher.

 

Jetzt kann man natürlich fragen, wieso das so ist. Ist es die Mutwilligkeit, dass die Leute nicht trennen wollen? Sind Sie zu wenig informiert? Sind die Müllsammelstellen zu weit von den Wohnorten entfernt? Man weiß es nicht, es wäre hier auf jeden Fall notwendig, einzuschreiten, Werbemaßnahmen zu setzen, das Ganze zu analysieren, weil ich der Überzeugung bin, dass hier wertvolle Ressourcen verschwendet werden.

 

Wenn wir gerade bei der Mülltrennung sind, möchte ich noch ganz kurz den Themenbereich von den gelben Fahrrädern ansprechen, von den chinesischen Fahrrädern, sie sind ja jetzt auch in den Medien immer wieder angesprochen worden. Die sind in der Zwischenzeit schon eine wahre Plage für die Wiener Bevölkerung, weil sie an jeder Ecke herumkugeln, teilweise den Verkehr behindern und einfach eine Belästigung geworden sind. Wieso spreche ich jetzt dazu im Umweltressort? - Ganz einfach, weil ich auch aus den Zeitungen entnehmen musste, dass im heurigen Jahr nur 18 von diesen illegal abgestellten gelben Fahrrädern von der MA 48 eingesammelt und entsorgt worden sind. Das ist einfach viel zu wenig.

 

Ich erinnere mich zurück, schon vor einigen Jahren hat es auch so eine Invasion von illegal abgestellten Dingen, nämlich den Einkaufswagerln gegeben, und das haben die Stadt Wien und die MA 48 sehr wohl in den Griff bekommen. Ich sehe heute fast nirgends mehr ein illegal abgestelltes Einkaufswagerl. Die wurden rigoros eingesammelt, wurden nach Simmering zum Abstellplatz geführt. Ich finde, bei diesen gelben Fahrrädern ist genauso vorzugehen, denn anders kapieren das diese Fahrradlbetreiber anscheinend nicht. Die gehören abgesammelt, die Abschleppkosten gehören diesem Betreiber verrechnet. Hier ist also Aktion und kein Stillstand gefordert. Wir werden dazu morgen einen entsprechenden Antrag einbringen.

 

Zum Schluss möchte ich noch das leidige Thema der öffentlichen Straßenbahnversorgung in Simmering ansprechen. Wir haben da jetzt am 11. September des heurigen Jahres, mit „wir“ meine ich jetzt die Simmeringer Bevölkerung und auch den Bezirksvorsteher, aus den Medien entnehmen können, dass hier Aktivitäten stattfinden, dass der 71er, so wie es von der Simmeringer Bezirksbevölkerung und dem Simmeringer Bezirksparlament von allen Parteien lange gefordert worden ist, nach Kaiserebersdorf geführt werden soll. Es soll jetzt zwar der 6er kurzgeführt werden und, man höre und staune, es soll eine eigene Straßenbahnlinie zusätzlich jetzt nur für Simmering kommen. Das Ganze ist schon sehr verwunderlich, nämlich dahin gehend verwunderlich, dass jetzt auf einmal da Aktivitäten festzustellen sind.

 

Ich möchte nur kurz zurückblicken. Wir haben letzten Jahres am 30. März eine schriftliche Anfrage eingebracht, wie denn das ausschaut, ob Planungen vorliegen, eben eine Verbesserung der Kaiserebersdorfer Bevölkerung in Richtung öffentlichen Verkehr voranzutreiben und den 71er wieder nach Kaiserebersdorf runterzuführen. Da kam die Stellungnahme über die Frau Stadträtin von den Wiener Linien: Nein, es besteht kein Bedarf, es ist alles in Ordnung, es funktioniert alles, es bleibt so, wie es ist.

 

Am 26. Jänner dieses Jahres habe ich einen Antrag eingebracht, in dem die Frau Stadträtin aufgefordert worden ist, sich dafür einzusetzen, dass die Linie 71 zusätzlich zur Linie 6 nach Kaiserebersdorf geführt werden soll. Dieser Antrag wurde dem Umweltausschuss zugewiesen und auch dort behandelt und auch debattiert. Das ist dann wirklich spannend, da waren auch Vertreter der Wiener Linien dabei und die haben uns dann ausführlich erklärt: Nein, das ist nicht notwendig, der 6er deckt das ganze Verkehrsaufkommen ohne Probleme ab. Es ist nicht angedacht, den 71er dort runterzuführen, es ist absolut unnötig, der 6er wird auf der Strecke beschleunigt, das brauchen wir nicht.

 

Siehe da, die Wahlen kommen, und auf einmal wird die SPÖ aktiv und bringt jetzt den 71er nach Kaiserebersdorf und möchte sogar noch eine eigene Linie, nämlich den 11er, so wie es debattiert worden ist, in Simmering einführen. Das Nächste, was wirklich span

 

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