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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 20.11.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 115 von 135

 

cher Punkt ist dabei: Für einige Theater steht die Subvention für 2018 schon fest. Das sind große Brocken wie das Volkstheater, das Theater in der Josefstadt und das Theater der Jugend. Die Frage ist: 6 Millionen EUR fehlen. Was passiert mit den Vereinigten Bühnen?

 

Jetzt haben wir in den letzten Jahren, auch das ist schon erwähnt worden, viele Dinge gehört, dass nämlich ein Zukunftsprojekt herauskommen soll, dass wir ein Zukunftskonzept bekommen, passiert ist aber nichts. Kollege Woller hat einige Male erwähnt: Bei 37 Millionen EUR ist endlich dann Schluss, mehr darf es nicht geben, heute hat er aber selber schon gesagt, dass es wieder 39 Millionen EUR werden. Das heißt, die vielen, vielen anderen Kleinen bekommen weniger. Aus diesem Grund, meine Damen und Herren, möchte ich auch heute einen Antrag einbringen, nämlich dass man da einmal festlegt, wer wie viel bekommt.

 

Warum meine ich das? Wir sollten mit den einzelnen Subventionsteilnehmern Zielvereinbarungen abschließen und sagen: Diese Position wollen wir haben, wir wollen die und die Fakten drinnen haben. Bei einem Theater wollen wir beispielsweise bestimmen, wie viele Mitarbeiter beschäftigt sind, wie viel Stücke gespielt werden, wie viel Vorstellungen es sein müssen und einige Dinge mehr, um wirklich für die Subventionen eine Grundlage zu haben. Derzeit bekommen wir zwar gewisse Akten, in denen steht, das und das wird verlangt, aber es gibt die Subvention betreffend keine Vorgaben der Gemeinde Wien. Ich darf daher den Beschlussantrag einbringen:

 

„Der Amtsführende Stadtrat für Kultur, Wissenschaft und Sport wird ersucht, Subventionen für Kultureinrichtungen an eine gemeinsame mit dem Förderwerber getroffene Zielvereinbarung zu knüpfen. Desgleichen sollen die zukünftigen Förderungen von der Erfüllung der vorher getroffenen Zielvereinbarungen abhängig gemacht werden.“

 

Da gibt es eine Linie, da können wir etwas machen. Ich glaube, wir sollten - und das ist das Wesentliche, darum habe ich die Theater und den Nestroy-Theaterpreis erwähnt - die Vielfalt erhalten. Wir können nicht das meiste Geld in eine Richtung schieben und die anderen vernachlässigen. (Beifall bei der ÖVP.) Das ist ein wesentlicher Faktor.

 

Die Frage überhaupt, wie es bei den Vereinigten Bühnen weitergeht, ist ja schon angeschnitten worden. Es stellt sich natürlich mit vier Häusern, wie wir wissen - es ist ja auch noch die Kammeroper dabei -, sicherlich die Frage, wie man das aufteilen wird, aber auch dazu noch ein Satz, Herr Stadtrat: Die Operngeschichte: Wenn man die Zahlen anschaut, so hat das Theater an der Wien, die Oper, ungefähr 56.000 Besucher im Jahr, das Theater an der Wien bekommt rund gerechnet 20 Millionen EUR. Wenn man das ein bisschen kaufmännisch dividiert, sind das zirka 250 EUR pro verkaufte Karte. Mein Beispiel, das ich dazu immer wieder bringe: Die Wiener Staatsoper hat 600.000 Besucher und bekommt 60 Millionen EUR. Das sind 100 EUR pro verkaufte Karte. Ich glaube, auch da müssen wir uns einmal überlegen, ob das so weitergehen kann.

 

Da stellt sich eben die Frage, wie es mit der Bestellung - Geschäftsführer haben wir - der Intendanten ausschaut. Da stellt sich immer wieder die Frage: Wird das jetzt einer? Werden das mehrere? Wie schaut das aus? Bezüglich des Geschäftsführers der Vereinigten Bühnen Wien - ich habe Sie das schon einmal gefragt und sie haben mir gesagt, das sei nicht in Ihrer Kompetenz -: Er hat nach wie vor einen Nebenjob. Er ist nämlich der Direktor der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Also auch das ist, glaube ich, nicht eine einfache Sache. Wir erwarten uns endlich einmal klare Aussagen dazu!

 

Ich gehe davon aus - das letzte Wort vielleicht zu den Vereinigten Bühnen -, dass wir morgen mehr wissen werden, weil wir morgen die Akten vom letzten Gemeinderatsausschuss bekommen werden. Da werden wir wahrscheinlich die Förderung für die Vereinigten Bühnen beschließen müssen - oder wollen, sonst werden sie am Anfang des Jahres kein Geld haben, denn bis jetzt ist ja das nicht beschlossen worden. Also es ist ja symptomatisch: Heute wollen wir ein Budget beschließen und morgen bekommen wir dazu die Unterlagen, meine Damen und Herren.

 

Ganz kurz noch zwei andere Themen: Das Thema Festwochen ist angeschnitten worden. Auch da war, glaube ich, der erste Versuch des Intendanten Zierhofer-Kin nicht unbedingt der erfolgreichste. Er hat es zuerst geschafft, alle Kooperationen mit allen anderen Institutionen, nämlich mit dem Konzerthaus, dem Musikverein, mit den Symphonikern und den Vereinigten Bühnen Wien einzustellen. Das brauchen wir nicht, hat er gesagt - erster Punkt. Er wollte ganz einfach neue Publikumsschichten ansprechen, ohne die alten zu vergrämen. Er hat das alte Publikum etwas vergrämt, es sind wesentlich weniger hingegangen, und neue hat er keine gefunden. Ich glaube, da muss man sich auch überlegen, wie das in Zukunft weitergeht mit einer ganz schönen Subvention von über 10 Millionen EUR.

 

Letzter Punkt, ganz kurz noch, zur Kultur: Es ist für uns nach wie vor nicht ganz durchsichtig, was mit dem Wien Museum passieren wird. Es ist uns versprochen worden und es wird immer gesagt, es gäbe Voruntersuchungen, wir werden endlich ein Konzept bekommen. Wir wissen keine Baukosten dazu. Wie wird das weitergehen? Wird das die endlose Geschichte des Wien Museums, wo es länger dauert, bis wir hier das bekommen werden beziehungsweise bis etwas passieren wird? Die Frage ist immer wieder, was dort mit dem Winterthur-Gebäude beziehungsweise mit der Flächenwidmung geschehen wird, wie sich das ausgeht.

 

Ein letztes Wort, meine Damen und Herren, vielleicht noch zum Sport: Ich will die Diskussion nicht verlängern, aber der Sport bekommt in den letzten Jahren jedes Jahr um 2 Millionen EUR weniger. In den vergangenen Jahren waren es 44 Millionen EUR, denn 42 Millionen EUR, jetzt sind wir bei 40 Millionen EUR. Also der Sport dürfte ein bisschen das Stiefkind werden in dieser Gruppe und das wäre auch unbedingt zu verhindern, denn ich glaube, Sport ist eine wichtige Geschichte in dieser Stadt. -

 

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