Gemeinderat, 29. Sitzung vom 20.11.2017, Wörtliches Protokoll - Seite 131 von 135
kollaborativ zusammen. Wir nutzen Synergien, wir schaffen Standardisierung und geringere Kosten.
Dieser partizipative und kollaborative Ansatz wird genauso in der Diskussion mit den BürgerInnen gewählt, wenn es darum geht, wie die Stadt die Digitalisierung nutzen und wie sie die Chance nutzbar machen soll. In der Digitalen Agenda sind in mehreren Foren in den letzten Jahren schon die Ideen für unterschiedliche Apps wie „Sag‘s Wien“ oder „wien.at live“-App“ vorgelegt worden.
Alles in allem können wir sagen, dass es jetzt auch in den Reihen der Opposition endlich ruhig ist. - Entschuldigung! Es war mir gerade ein Bedürfnis, das zu sagen. Ich hoffe, Sie verstehen das! (Zwischenruf bei der ÖVP.) Danke sehr.
Sie sehen schon jetzt die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Stadt. Und es geht nicht nur im EDV- und IKT-Bereich etwas voran, sondern auch in der Kommunikation. Wir erleben heutzutage eine Reizüberflutung, nicht nur in einer Gemeinderatssitzung zur späteren Stunde, sondern tagtäglich auch in der Kommunikation. Die Aufmerksamkeitsspanne nimmt momentan nicht zu, sondern wird immer kürzer. Der Austausch der Bürgerinnen und Bürger mit unseren Dienstleistungen in der Stadt wird aber proaktiv gesucht, nicht nur mehr im persönlichen Gespräch, sondern genauso übers Telefon, übers Internet, über soziale Medien, Applikationen, und, und, und.
Die Schaffung der entsprechenden Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Digitalisierung und den zusätzlichen Kommunikationsaufwand stellt allerdings für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien einige Herausforderungen dar. Der Presse- und Informationsdienst der Stadt Wien - er wurde schon kurz genannt - stellt sich aber diesen Herausforderungen und entwickelt sehr viel weiter.
Sie müssen verstehen: Die Stadt steht nicht direkt im Wettbewerb mit anderen privaten Angeboten, aber die Stadt befindet sich in einem Wettbewerb um die Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt. In Anlehnung an den österreichisch-amerikanischen Kommunikationswissenschafter Paul Watzlawick können wir sagen, dass die Öffentlichkeitsarbeit einer Metropole wie folgt beschrieben werden kann: Eine Stadt kann nicht nicht kommunizieren.
Die Stadt Wien wird künftig noch mehr als Kommunikationsnetzwerk fungieren. Aktive dialogorientierte Kommunikation wird zukünftig im Zentrum dieser Stadt stehen, und dafür schaffen wir schon heute die Basis. Es gilt, analoge und digitale Kommunikationskanäle zu verschränken, es gilt, auf Basis vorausschauender Planung und eines effizienten Zusammenspiels von „Paid, Owned und Earned Media“ die Effizienz der Stadt Wien in der Kommunikation weiterhin zu steigern, damit wir unsere Bürgerinnen und Bürger einfach optimal servicieren können.
Ich möchte noch ein paar Maßnahmen konkret anführen, die die Modernisierung im Kommunikationsbereich widerspiegeln sollen: Wichtig ist die Weiterentwicklung der städtischen Eigenmedien, um den Trends der heutigen Kommunikation gerecht zu werden. Ein Augenmerk muss auch auf die Weiterentwicklung von Community-Bildung im Club Wien gelegt werden, wo heute schon 180.000 Mitglieder zu verorten sind. Und weitere Vorteile gerade im Bereich Kunst und Kultur werden in den nächsten Monaten für die Club-Wien-Mitglieder folgen.
Genauso wichtig sind aber die Planung und Durchführung von Themenschwerpunkten. Es ist unser ausgesprochenes Ziel, dass wir geschäftsgruppenübergreifende Themenschwerpunkte setzen, um die Zielgruppen in unserer Stadt kosteneffizienter mit Serviceleistungen zu erreichen.
Dazu gehört natürlich auch der Ausbau der elektronischen Kommunikationskanäle. Wir wissen nicht, wie rasant sich das weiterentwickeln wird. Wir wissen aber genau, dass wir hier am Puls der Zeit mit dabei sein müssen. Es gilt, die richtigen Informationen kanalunabhängig und rasch den BürgerInnen unserer Stadt zur Verfügung zu stellen.
Einige Beispiele: Die „Stadt Wien live“-App wird verstärkt mit personalisierten Echtzeitmitteilungen ausgestattet, es wird „Augmented Reality“ für Planungsvorhaben geben, und etwas, was schon sehr bewusst und sehr gut von den Wienerinnen und Wienern angenommen wird, ist der sogenannte WienBot. Das ist ein Kofferwort aus „Wien“ und „Roboter“, wie Sie erkannt haben werden. Dieser WienBot kann schon jetzt rund 350 Anfragen von Wienerinnen und Wienern vollautomatisch übernehmen, beantworten, und nachdem die Nachfrage so groß ist, wird es nächstes Jahr auch eine bewusst vorgestellte App geben.
Das Ganze wir gedacht und produziert von der MA 53 in unserem Haus. Wir halten also Schritt in allen Fragen der Digitalisierung, das sehen wir.
Wir gehen aber genauso auf die klassischen Herausforderungen der Kommunikation ein. Eines der für mich interessantesten Beispiele ist, dass wir den Markenauftritt der Stadt Wien grundlegend hinterfragen und jetzt den Grundstein dafür gelegt haben, dass die Stadt Wien ein Gesicht bekommt, das in den Jahren 2017 und vielleicht 2020 und 2025 den fortschrittlichsten Metropolen dieser Welt gegenüberstehen können wird. Es geht dabei um die Wiedererkennung bei den Bürgerinnen und Bürgern, es geht darum, dass effiziente Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern sichergestellt werden kann.
Betreffend den Medienstandort Wien möchte ich noch darauf hinweisen, dass wir auch fach- beziehungswiese geschäftsgruppenübergreifend tolle Initiativen und Vereine wie das „Forum Journalismus und Medien“ ebenso wie das WH-Medienhaus W 24 haben, das sich auch um einen Wien-Content kümmert, denn es ist in Zeiten der Vernetzung immer wichtiger, dass wir in Wien auch Content produzieren und diesen an die Wienerinnen und Wiener bringen.
Ich möchte zu guter Letzt zum Film in Wien kommen. Die Filmproduktionen in Wien, die Wiener Filmschaffenden und die Wiener Filmfestivals sind mittlerweile weit über unsere Stadtgrenzen hinaus bekannt.
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