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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 20.11.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 132 von 135

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wien ist nicht Hollywood, und Wien ist nicht Bollywood, und das wollen wir vielleicht auch gar nicht sein oder werden. Was wir aber wollen, ist, dass wir das hohe Niveau halten und Hollywood bei uns weiterhin auch zu Gast haben. Wir setzen auf Vielfalt und ein breites Angebot entlang der filmischen Wertschöpfungskette in unserer Stadt, von der Drehbuchentwicklung bis zur Langzeitarchivierung.

 

Besonders gut finde ich, dass man beim Film in Wien in den letzten Jahren auch ganz bewusst auf Frauenförderung setzt. Es ist dies nämlich eine sehr stark männlich dominierten Nische, und es gilt dort, auch genauso weibliche Talente vor den Vorhang zu bringen.

 

Das Spektrum der Filme, die es in den letzten Jahren, gefördert vom Filmförderungsfonds, auf das internationale Parkett geschafft haben, ist vielseitig, und ich nenne jetzt nur einige, weil die Zeit schon voranschreitet, etwa „Die wilde Maus“ von Hader, „Happy End“ von Haneke, „Licht“ von der Barbara Albert. Diese Filme eroberten Berlin, Cannes, San Sebastian, Venedig und werden überall auf der Welt gezeigt. Ein von der MA 7 geförderter Film wird es jetzt wieder in die Oscar-Nominierung schaffen.

 

Und das Filmgeschäft boomt. Wir sind jetzt in diesem Jahr schon bei rund 500.000 BesucherInnen mit den von der Stadt Wien geförderten Filmen, und die Tendenz ist steigend.

 

Die Vielfalt der Filmfestivals kann ich jetzt nur mehr kurz anschneiden: Kurzfilmfestival, Menschenrechtsfestival, Zentral- und Osteuroparegion-Festival, Animation-Festivals und Queer-Festivals und natürlich auch das jüdische Filmfestival. All diese Festivals haben in unserer Stadt einen fixen Platz.

 

Auch die positiven Erfahrungen des Filmfestivalbeirats wollen wir in die nächsten Jahre mitnehmen. Er hat gute Arbeit geleistet, damit der internationale Vergleich noch besser gewagt werden kann und die Entscheidungsfindung für die EntscheidungsträgerInnen präziser gemacht wird.

 

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir sind nicht nur stolz auf die beim Film kulturschaffenden Wienerinnen und Wiener, wir stehen zu ihnen, wir stehen zu direkter und indirekter Förderung der Filme, der Filmschaffenden, der Festivals, der Kinos und all dessen, was rundherum dazugehört. Wien ist Filmstadt, und das mit höchstem künstlerischen Anspruch und internationalen Erfolgen. Wien ist Medienstadt mit internationalem Austausch. Und Wien ist IKT- und Kommunikationsstadt mit dem Zweck, den Wienerinnen und Wienern zu dienen und ihnen Serviceleistungen zu bieten. All das bildet die Debatte am heutigen Tag genauso ab. - Ich danke Ihnen. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Mag. Gerald Ebinger: Kollege Unger! Sie verzichten nicht auf Ihre Wortmeldung?! Ich habe hier noch eine Restredezeit von 4 Minuten. - Bitte

 

23.22.29

GR Christian Unger (FPÖ)|: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Ich muss mich ein bisschen beeilen.

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte nur ganz kurz etwas zu Kollegen Margulies sagen, denn das ärgert mich wirklich! Sie sagen zur Kollegin Nittmann, dass sie da nicht bei der Veranstaltung ist und dass sie dort nicht bei der Veranstaltung ist. - Ich hoffe, dass es keine Spitzelpolizei gibt, die überprüft, ob Kollegin Nittmann bei irgendeiner Veranstaltung ist, ob sie irgendeinen Verein kennt oder sonst etwas. (Beifall bei der FPÖ. - Zwischenruf von GR Dipl.-Ing.-Martin Margulies.)

 

Das haben Sie so gesagt! Und ich möchte Sie auch daran erinnern, dass Sie in einem anderen Bereich des Hauses, nämlich im Landtag, Präsident sind und ich daher solche Aussagen - das sage ich Ihnen von dieser Stelle - für dieses Hauses und dieser Funktion absolut unwürdig empfinde! (Beifall bei der FPÖ.)

 

Ganz kurz zum lieben Kollegen Neumayer: Ja. Auch wir Freiheitliche sind stolz auf den österreichischen Film und auf den Wiener Film! Trotzdem möchte ich Ihnen sagen, dass in der Haushaltsstelle 3710 im jetzt vorliegenden Voranschlag die Filmförderung von 4,092 Millionen auf 3,694 Millionen, sprich, um 398.000 EUR, gekürzt wird. (Zwischenruf von GR Dipl.-Ing. Martin Margulies.) Das steht so in Ihrem Voranschlag, tut mir leid!

 

Ganz kurz noch zu meinem Lieblingsthema, nämlich zur Altstadterhaltung. Ja. Es gibt den Stadterhaltungsfonds. Der Herr Stadtrat weiß es. Wir haben 2,76 Millionen an Förderungen im heurigen Jahr genehmigt. Das haben wir Freiheitliche unterstützt. Wir finden das gut und richtig. Wobei ich auch anmerke - und das habe ich wiederholt an dieser Stelle gesagt -, dass wir eine Aufstockung fordern. Wir meinen, es ist eine grundlegende Aufgabe der Stadt, unsere gewachsene Stadt zu erhalten, zu schützen und zu bewahren. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Aber es wird leider auch bei der Altstadterhaltung und bei der Ortsbildpflege gespart. Bei der Haushaltsstelle 3630 sehen wir, dass für das Jahr 2018 für Altstadterhaltung und Ortsbildpflege 2,862 Millionen EUR vorgesehen sind. 2017 waren es im Voranschlag 3,463 Millionen EUR. Das ist ein Minus von 601.000 EUR. Das heißt, es wird bei der Altstadterhaltung und beim Umgang mit dem kulturellen Erbe gespart.

 

Jetzt muss ich noch ganz kurz auf den lieben Kollegen Woller eingehen, der im Zuge der Spezialdebatte Finanzen gesagt hat, dass die Bemühungen der Stadt Wien zum Erhalt des Weltkulturerbes international anerkannt werden. Und im Speziellen hat Kollege Woller den Resolutionsantrag angesprochen, der besagt, dass keine neuen Hochhäuser in der Kernzone des Weltkultur-Bereiches Innere Stadt gebaut werden.

 

Zwei kurze Bemerkungen dazu: Im Jahre 2008 hat der Herr Planungsstadtrat Dipl.-Ing. Schicker von Ihrer Fraktion gesagt, dass es auf diesem Standort niemals ein Hochhaus geben wird. Niemals! - Man höre und staune: „Niemals!“ bedeutet also bei der SPÖ neun Jahre! Denn schließlich haben wir heuer gegen unsere Stimmen den Flächenwidmungsplan PD 7984 beschlossen mit der Möglichkeit, dieses Hochhaus zu errichten.

 

Lieber Herr Kollege Woller! Zweite Bemerkung: Richtig gesagt, ist das ein Resolutionsantrag, der rechtlich nicht bindend ist. Man kann diesen ignorieren oder einfach in die Schublade legen.

 

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