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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 21.11.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 9 von 71

 

mit einer Situation zu kämpfen haben, und das sind natürlich steigende Medikamentenkosten. Die werden uns wahrscheinlich noch einige Zeit beschäftigen. Und da gibt es sehr bedauerliche Fälle. Ich konnte vorige Woche lesen, dass es bei einer sehr seltenen Stoffwechselkrankheit eine Impfkur gibt. Da es aber nur 50 bis 100 Personen auf der ganzen Welt gibt, die diese Krankheit, eine Erbkrankheit, haben, hat die Pharmaindustrie die Forschung dazu eingestellt, weil - und jetzt wissen Sie das wahrscheinlich genauso gut wie ich, dass in vielen Bereichen die Behandlungen mit solchen neuen Medikamenten sehr viel Geld kosten - in diesem Fall eine Behandlung 1 Million EUR kostet. Und da aber der Markt so klein ist, hat die Pharmaindustrie gesagt, das zahlt sich für uns gar nicht aus, und deswegen wird dort auch nicht mehr weitergeforscht. Ich glaube, das ist kein sinnvoller Weg für die Patientinnen und Patienten, ich glaube, hier muss man sich auf internationaler Ebene, auf Experten- und medizinischer Ebene noch einmal unterhalten. Auch in einem anderen Bereich, zum Beispiel bei den Schmetterlingskindern wurde ja vorige Woche ebenfalls etwas vorgestellt, was jedem einzelnen dieser betroffenen Kinder, die ein sehr tragisches Schicksal haben, hilft, allerdings kosten die Medikamente und die Behandlung ein Heidengeld.

 

Geschätzte Damen und Herren, die Magistratsabteilung 15 hat als eines ihrer Vorhaben für das Budgetjahr 2018 im Rahmen des Stechmückenmonitoring einen Maßnahmenplan für das West Nil Virus zu erstellen, und da gehe ich jetzt ins Detail: Da sind 30.000 EUR vorgesehen, eine sinnvolle Investition. Weiters wird von der Magistratsabteilung 15 die Entwicklung einer bundesweiten Online-ÄrztInnenausbildung ins Leben gerufen, die jährlichen Kosten für die Implementierung belaufen sich für ganz Österreich auf 29.000 EUR, die jährlichen Kosten für Betriebsführung und Wartungen belaufen sich auf 48.700 EUR. Wir haben weiters in einem der Hauptbereiche software-gestütztes Epidemiemanagement darunterzulegen. Als einen der Schwerpunkte wird das Projekt „Alkohol. Leben können.“ hier ebenfalls eine der wichtigsten Voraussetzungen sein. Die weitere Umsetzung des Sucht- und Drogenhilfsnetzwerkes zur Akutbehandlung von Suchtkranken ist ebenfalls einer dieser Schwerpunkte.

 

Geschätzte Damen und Herren, auch in der Gesundheitsplanung und Zielsteuerung, nämlich den regionalen Strukturen Gesundheit im Wiener Bereich soll beginnend mit 2018 für den gesamten ambulanten Bereich und den akutstationären Bereich auf den Planungshorizont 2025 aktualisiert werden. Die Planung muss sich auf die prognostizierte demographische und ethnologische sowie technologische und medizinische Entwicklung beziehen. Herr Kollege Gara, ebenfalls in dieser Gesundheitsplanung und Zielsteuerung gibt es einen Themenschwerpunkt Diabetesvorsorge. Gemeinsam mit der Sozialversicherung soll im Rahmen eines Zielsteuerungsprojektes die Diabetesversorgung in Wien bezogen auf alle Krankheitstypen analysiert und ein Vorsorgekonzept entwickelt werden. Der Fokus dabei liegt auf einer Entlastung der Spitalsambulanzen, die derzeit einen sehr großen Anteil bei der Versorgung tragen. Durch eine Umlagerung in wohnortnahe, serviceorientierte und qualitativ hochwertige niedergelassene Versorgungsangebote werden die PatientInnen zu einem „Best Point of Service“ geleitet werden. Das ist einer der Bereiche und Schwerpunkte.

 

Im Bereich der Sozialplanung wird es den Abschluss des Projektes der MA 40, der neuen Taskforce geben. Die Pflege und Betreuung 2030 wird evaluiert und angepasst werden und natürlich kommt es auch zu einer Neustrukturierung der Sozialplanung.

 

Aber was wäre Wien auch ohne seine einzelnen Magistratsabteilungen, die vor Ort 365 Tage und 24 Stunden rund um die Uhr zur Verfügung stehen, nämlich die MA 70, die Wiener Berufsrettung. Hier gibt es nennenswerte größere Ausgabenpositionen, wie etwa geplante Investitionskosten in der Größenordnung von 2,6 Millionen EUR und Investitionskosten für die Beschaffung von Fahrzeugen von 2,24 Millionen EUR. Und was ganz wichtig ist: Die Wiener Rettung wird im nächsten Jahr neue Uniformen bekommen und damit im Erscheinungsbild noch besser zu sehen sein. Damit werden die Dienstleistungen noch besser angepasst werden können zum Wohle der Wienerinnen und Wiener, der Wiener Patienten.

 

Meine Damen und Herren, die Wiener Notärzte haben wir ebenfalls in einen Umstrukturierungsprozess in die Wiener Spitäler aufgenommen, die sogenannten Noteinsatzfahrzeuge starten jetzt nicht von den einzelnen Rettungsstationen, sondern aus den diversen Spitälern, um vor Ort den Menschen diesbezüglich zur Seite zu stehen und zu helfen.

 

Der Psychosoziale Dienst in Wien, ein Erfolgsrezept, hat ebenfalls Schwerpunkte gesetzt: Erweiterung des Angebotes im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Beschaffung eines elektronischen PatientInnendokumentationssystems, Fortführung des Projektes Integrierte Versorgung Demenz und Multiplikatorenschulung, die Weiterführung der psychiatrischen und psychosomatischen Versorgung Wiens und der Kooperation der Kostenträgerin im Rahmen der psychiatrischen Versorgung in Wien.

 

Mein herzlicher Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Sucht- und Drogenkoordination. Sie leisten eine ganz tolle Arbeit und nicht umsonst ist Wien ein Vorbild im Bereich der Sucht- und Drogenprävention in ganz Europa. Das bestätigen uns auch internationale Expertinnen und Experten, und an diesen Dingen werden jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch künftig intensivst weiterarbeiten.

 

Zum Schluss möchte ich mich noch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflege- und PatientInnenanwaltschaft sehr herzlich bedanken. Sie haben auch genug zu tun. Es ist immer mehr mit einem stärkeren Anstieg und Interventionen in diesem Bereich zu rechnen. Man bewältigt diese Situation, und dafür sehr herzlichen Dank an Sie (in Richtung Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwältin Dr. Sigrid Pilz), liebe Frau Kollegin, und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besondere Beschwerden gibt es auf Grund von langen

 

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