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Gemeinderat, 29. Sitzung vom 21.11.2017, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 71

 

andere Regionen unternimmt, dann fangt man an, diese Städte und diese Regionen auch aus städtebaulicher Sicht anzuschauen und zu bewerten. Was fällt einem auf, wenn man in diese Städte hinfährt und sie anschaut? Welche Kriterien testet man? - Wohlfühlgefühl, Mobilität, Urbanität, die Verkehrssituation, die Umwelt, das Stadtbild, all diese Dinge, und das sind auch die Dinge, die wir in unserer Geschäftsgruppe in Wirklichkeit auch behandeln.

 

Wenn ich dem Kollegen Baron vorhin zugehört habe, und er der Meinung ist, es ist eine Sekkierung der Fahrer oder der Autos: Ich habe jetzt unlängst selber eine Reise nach Dresden unternommen, auch eine Art Studienreise, um mir das anzusehen. Wenn man dann dort sieht, wie die innere Stadt autofrei gemacht worden ist, trotzdem durch Begegnungszonen mit der Möglichkeit, dass man mit dem Auto hineinfahren kann, aber im Großen und Ganzen ist sie autofrei. Wenn man dann auch historische Bilder sieht, wie diese Plätze vorher ausgehen haben, und sich die zwei Bilder nebeneinanderstellt. Da muss man nicht ein Autofreund oder ein Autofeind sein oder für den individuellen Verkehr sein, wenn man sich das anschaut, dann sieht man wirklich, welche qualitative Änderung sich da ergeben hat. Aus dieser Sicht brauchen wir wahrscheinlich wirklich für die Stadtentwicklung ein bisschen mehr Mut, ein bisschen mehr Visionen, auch um zu sehen, wie man mit dieser Herausforderung umgeht.

 

Wien ist ja auch Kongressstadt Nummer 1 im Kongresstourismus, und bei all diesen Kongressen, die es in Wien gibt, gibt es ja immer wieder seitens der Stadt Wien Förderungen, wo ja auch alle diese Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem Empfang im Wiener Rathaus eingeladen werden, zu einem Galadinner oder zum Cocktailempfang, auch als Hilfe und als eine Förderung. Oft habe ich auch die Ehre, den Bürgermeister dort zu vertreten, um auch über die Stadt kurz zu referieren. Wenn man dort steht, dann fällt einem ein: Was gibt man diesen Kongressteilnehmern? Dann erzählt man über die Stadt Wien, über das Kulturangebot, über die phantastische Wasserqualität, aber auch über die Herausforderung einer wachsenden Stadt, einer wachsenden Stadt, die die Lebensqualität erhalten möchte, einer wachsenden Stadt, die für die wachsende Bevölkerung auch das hohe Niveau des sozialen Wohnbaus und der Wohnmöglichkeiten bieten würde. All diese Dinge erzählt man, und da kommen dann die Menschen und können nur unterstreichen, wie toll das gemanagt worden ist.

 

Hier möchte ich natürlich auch immer die Demographie oder die Herausforderung der Zukunft erwähnen. Dazu haben wir - und das möchte ich auch wirklich lobend erwähnen - auch sehr viele tolle Magistratsabteilungen in dieser Geschäftsgruppe. Ich möchte aber auch auf die MA 18 hinweisen, die uns da mit sehr viel fundiertem Wissen und Konferenzen und Studien auch zur Seite steht. Dabei bin ich auch wirklich sehr froh, dass es gelungen ist, die Urban-Future-Konferenz nach Wien zu bekommen, die vom 28. Februar bis zum 2. März in Wien stattfinden wird, unter den Umständen, dass unsere Städte vor zahlreichen großen Herausforderungen stehen, vom Klimawandel bis zur Ressourcenverwendung. Hier kommen lauter Expertinnen und Experten, die aus dem Bereich der City Changer aus der ganzen Welt interdisziplinär hier Erfahrungsaustausch machen wollen. Abgesehen davon, dass wir die Stadtentwicklung 2025, das Monitoring, die Smart City und all diese Dinge auch im Rahmen der MA 18 machen werden.

 

Für die wachsende Stadt und für den Wohnraum haben wir auch die MA 21, die hier sehr vieles erreicht und tut, von städtebaulichen Entwicklungszonen vom Nordbahnhof bis zum Sophienspital und die Althangründe, Perspektive Oberlaa, und so weiter.

 

Was mir aber sehr am Herzen liegt, auch zu erwähnen, weil ich auch dort selber sehr beteiligt war, ist der Masterplan für die Innenverdichtung und Attraktivierung der Gründerzeitviertel am Gürtel West. Mi ist auch aus dieser Studienreise nach Dresden sehr viel mitgegeben worden, wie dort die Gründerzeitviertel derartig attraktiviert worden sind, dass sie sozusagen ein Hauptmagnetpunkt auch in Reiseführern sind, dort hinzugehen, wie die Innenhöfe attraktiviert worden sind, wie sich dort die kulinarische Meile als eine Art Alternativszene entwickelt hat und wie auch die Höfe untereinander geöffnet worden sind.

 

Die MA 21 hat auch - wenn ich hier meinen Bezirk Meidling erwähne: Wir hatten vor ein paar Tagen die Grundsteinlegung für die Wildgartensiedlung mit 1.100 Wohnungen gestartet. Ein sehr toll gelungenes Projekt, wo es Gemeindebau Neu geben wird, Sozialbau mit gefördertem Wohnbau, wo aber auch Gärten und individuell kleine Villen dort entstehen werden. Die Meidlinger Hauptstraße als eine der wichtigsten Einkaufsstraßen haben wir auch vorige Woche eröffnet. Es gibt noch die Herausforderung, dass wir in den Nebenstraßen Richtung Theresienbad auch noch etwas machen wollen. Die Parkraumbewirtschaftung wird in Meidling bis zum Sommer flächendeckend eingeführt. Das Projekt Remise ist auch ein Bereich und ein Vorzeigeobjekt, wie wir aus Industriebrachen neue Entwicklungen in der Stadt entwickeln werden, wo dort auch zirka 1.000 Wohnungen entstehen werden und wo dort auch in Partizipation die Einwohnerinnen und der Einwohner mit eingebunden worden sind, als eine zusätzliche Kraft, um erstens einmal Wissen zu lukrieren, aber auch, um sie hier einzubinden.

 

Last but not least ist ja auch vorige Woche die Grundsteinlegung der Boehringer Ingelheim passiert, ein großes Projekt, wo eine halbe Milliarde Euro investiert wird, wo ein Zentrum, ein Hub für Forschung entstehen wird, wo 500 Arbeitsplätze entstehen werden.

 

Einen letzten Punkt möchte ich auch noch hinzutun. Viele kommen zu uns und lernen, und wir sollten ja auf vielen Reisen auch mit offenen Augen durch die Städte fahren und dort auch sehen, wie sie es machen. Es ist auch sehr interessant, zu sehen, dass ich bei meinen letzten Reisen nach Warschau, aber auch nach Dresden wieder eine sehr bekannte Persönlichkeit entdeckt habe, auch dort haben sie den Canaletto und den Canaletto-Blick. Wenn man dann nach Dresden geht und sieht, wie sie direkt auf die Elbe den Canaletto-Blick sogar hingezeichnet haben, man kann hinschauen, fotografieren,

 

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