Gemeinderat, 32. Sitzung vom 25.01.2018, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 102
spiel dafür, wie unglaublich schnell wir geworden sind. Die Quellenstraße hatte eine Bauzeit von zehn Monaten. Und die Volksschule Gasgasse im 15. Bezirk, ein Beispiel für einen Standort im dicht verbauten Gebiet, in einem eigenen Haus, das aber in engem Zusammenschluss mit anderen Häusern die Idee des Bildungsgrätzels atmet und ermöglicht, dass das Kind im Zentrum steht und nicht ein einzelner Schulraum, und Kinder von der Volksschule bis zur Mittelstufe gemeinsam lernen können.
Natürlich sind diese Neubauten auch durch Schulerweiterungen ergänzt worden, das habe ich schon vorhin gesagt. Das ist das dritte Modell. Allein 2017/18 haben wir 103 neue Klassen in ganz Wien geschaffen.
Was man jetzt sagen kann, ist, es wird so weitergehen. Alleine im Jahr 2018 planen wir, alle diese unterschiedlichen drei Säulen weiterzuentwickeln. So wurden beispielsweise für das Schuljahr 2018/19, allein für dieses Schuljahr, zwölf Erweiterungsprojekte beschlossen: In Margareten die Mittelgasse, in Simmering der Simoningplatz, in Penzing die Diesterweggasse, in Liesing die Korbgasse, in Floridsdorf die Christian-Bucher-Gasse und die Jochbergengasse, und in der Donaustadt die Schüttaustraße. Das sind die Volksschulen. In Simmering der Enkplatz, in Meidling die Singrienergasse, in Penzing die Linzer Straße, in Floridsdorf die Jochbergengasse und in der Brigittenau das Bildungsgrätzel Dietmayrgasse/Spielmanngasse, das sind die NMS-Bauten, wobei beim Bildungsgrätzel das ja nicht ganz stimmt. Da geht es ja um einen Zusammenschluss. Und 2018 wird im Herbst auch die Neue Mittelschule in Stammersdorf mit 20 neuen Klassen und die neue Volksschule in der Wagramer Straße mit 9 Klassen eröffnet werden können.
Was ich dazu, abschließend jetzt einmal, sagen kann, ist, es wird ja noch Fragen geben. In Summe ist somit für das Schuljahr 2018/19 wieder mit rund 100 neuen Pflichtschulklassen in Wien zu rechnen, und 2019/20 rechnen wir nach derzeitigen Planungen sogar mit über 140 Pflichtschulklassen. Dann ist übrigens auch der Campus Berresgasse fertig. Also, meine Damen und Herren, ich lade Sie ein, schauen Sie sich das an!
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke, Herr Stadtrat. Die 1. Zusatzfrage wird von Herrn GR Wiederkehr gestellt. Bitte schön.
GR Christoph Wiederkehr, BA (NEOS): Guten Morgen Herr Stadtrat!
Es ist selbstverständlich, dass Wien viel Schulraum für die stark wachsende Schülerpopulation braucht. Hier ist es vor allem auch spannend, die Innenstadtbezirke anzusehen, weil auch hier ganz viel Schulraum gebraucht wird, der aber schwer zu erschließen ist, weil es schon eng verbaut ist.
Wie schaut da die Prognose aus oder gibt es hier spezielle Vorhaben, um auch im Innenstadtbereich den Schulraum weiter auszubauen?
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf. StR Mag. Jürgen Czernohorszky: Danke für die Frage. Das ist eine sehr zentrale Herausforderung. Wir können ja, ich habe es kurz erwähnt, nicht überall riesengroße Flächen wie im Stadterneuerungsgebiet frei machen und für große Bildungsbauten nutzen. Im innerstädtischen Bereich gibt es im Grunde genommen zwei Strategien. Wir schauen in Abstimmung mit der Stadtplanung, in Abstimmung mit dem Wohnbauressort sehr genau, wo. Es ist schon immer wieder der Fall, dass auch innerstädtisch Areale frei werden und genutzt werden können, und wir sind dann die Ersten, die ihre Krallen ausfahren, nicht, um zu streiten, sondern um diesen Raum zu sichern. So sind ja innerstädtisch auch immer wieder neue Projekte entstanden.
Es sind doch drei Dinge, die ich erwähnen möchte. Wir nutzen zusätzlich die auch im innerstädtischen Bereich vorhandenen größeren Bauprojekte. Ich denke zum Beispiel an den Nordbahnhof, Nordwestbahnhof, Hauptbahnhof, et cetera oder an Umbauten ehemaliger Krankenhausareale, et cetera, dass wir dort auch mit Schulraum und Bildungsraum vertreten sein können. Aber natürlich brauchen wir gerade im innerstädtischen Bereich die dritte Säule wie einen Bissen Brot. Wir können Schulen, die wir haben, Schulraum, den wir haben, nicht auf die grüne Wiese zwei Grätzel weiter daneben stellen. Wir müssen bestehenden Schulraum erweitern und ausbauen.
Wir sind darum sehr bemüht, dass wir dafür gerade in der Innenstadt vernünftige Lösungen finden, da natürlich der Raum beschränkt ist. Und das betrifft auch den Freiraum der Kinder. Deswegen gibt es Lösungen und davon immer mehr. Es ist wirklich spannend, sich das anzuschauen. Wir lernen da selber von Spielplätzen am Dach und gemeinsam genutzten Freiraum zwischen unterschiedlichen Bildungseinrichtungen, also Kindergarten, Schulen oder in der außerschulischen Jugendarbeit. Ich denke da jetzt zum Beispiel an die Schule im Park in Währing. Gerade in der Innenstadt sind Schulerweiterungen oft auch ein Beispiel dafür, wie innovativ das geschieht. In dem Fall ist es zum Beispiel die technische und thermische Infrastruktur - nicht einfach nur sanieren und erweitern, sondern wirklich eine neue Schule schaffen. Das haben wir in den letzten Jahren sehr gut verstanden, um dort, wo es eigentlich schwieriger ist, wo man mehr Phantasie braucht, um neue Schulen zu schaffen, den Raumbedarf abzudecken. Da ist auch für die nächsten Jahre einiges geplant.
Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Danke schön. Die 2. Zusatzfrage wird von Frau GRin Schwarz gestellt. Bitte.
GRin Sabine Schwarz (ÖVP): Vielen Dank. Guten Morgen, Herr Stadtrat!
Es steigt ja nicht nur der Bedarf an Schulplätzen in Wien und an Kindergartenplätzen. Es steigt ja auch die Anzahl der außerordentlichen Schülerinnen und Schüler, die eben nicht genügend Deutsch sprechen, um beurteilt werden zu können. Ich möchte gerne Florian Klenk zitieren und Ihnen eine Frage, die Florian Klenk gestellt hat, einfach einmal übermitteln und weitergeben. Ich zitiere, Florian Klenk schreibt: „Viele Kinder, vor allem in Wien, verlassen die Volksschule und sprechen extrem schlecht Deutsch. Sie landen in Restschulen und haben für ihren weiteren Lebens- und Berufsweg ein schweres Binkerl
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular