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Gemeinderat, 32. Sitzung vom 25.01.2018, Wörtliches Protokoll  -  Seite 79 von 102

 

ders hier bei den Damen und Herren der FPÖ orte. Ich finde es wirklich zynisch und halte das für einen Hohn gegenüber Frauen, wenn Sie sich am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vor das Rathaus zum Fahnenhissen hinstellen und so tun, als wären Sie gegen Gewalt an Frauen und dann keine Unterstützung geben wollen an Vereine, die genau Frauen bei Gewalterfahrung unterstützen! Das finde ich zynisch, das ist ein Hohn, das ist unglaubwürdig, das ist absolut frauenfeindlich! (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Aber zum Glück geht es ja in Wien nicht so zu wie in Oberösterreich, wo Schwarz-Blau regiert (GR Mag. Wolfgang Jung: Noch!), und Frauenvereine zu 100 Prozent gekürzt werden. In Wien ist das zum Glück anders. In Wien tickt nicht diese frauenfeindliche, rückschrittliche Uhr wie in Oberösterreich, wobei ich gespannt bin, was auf Bundesebene da noch kommen wird. In Wien regiert Rot-Grün, und das ist gut so. Das ist gut für die Frauen, denn wir stellen damit sicher, dass Frauen und Kinder in schwierigen Lebenslagen eben die Gratisberatung bekommen, dass sie Unterstützung bekommen, dass sie ein Dach über den Kopf bekommen, wenn sie es brauchen, dass sie eine Zukunftsperspektive bekommen.

 

Wir ermöglichen Frauenvereinen mit ihrer unverzichtbaren und hochprofessionellen Arbeit, dass sie Leistungen für die Frauen und Kinder erbringen können in einer sehr langfristigen Perspektive. Darum gibt es diese Dreijahresförderungen. Dadurch sorgen wir einerseits für Absicherung von sehr hochqualifizierten Frauenarbeitsplätzen. Wir sichern damit auch einen exzellenten Frauenstandort Wien. Es ist für Sie von der Standortpolitikfraktion ÖVP vielleicht auch interessant, einmal die Frauenstandortfrage zu betrachten. Wir fördern damit Empowerment von Frauen, Gewaltprävention. Wir helfen mit, dass strukturelle Verbesserung für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder ermöglicht wird. Wir stellen mit diesen Subventionen sicher, dass soziale und berufliche Integration vorangetrieben wird, dass Frauen damit auch generell bessere Jobs und bessere Einkommenschancen haben und die Gesellschaft durch die rechtliche, soziale und ökonomische Gleichstellung von Frauen vorangetrieben wird.

 

Ich möchte hier an dieser Stelle nicht nur den Frauenhausfrauen danken, sondern all den Frauen in den Fraueneinrichtungen, in Beratungseinrichtungen, die bezahlt und auch unbezahlt hier ganz wertvolle, hochwertige Arbeit leisten. Ich bedanke mich dafür. Sie machen durch ihre Arbeit Wien ganz besonders lebenswert. (Beifall bei GRÜNEN und SPÖ.)

 

Frau Korosec! Sie haben schon ein paar Vereine angesprochen. Ich möchte der Vollständigkeit halber noch einmal sagen, um welche Vereine es hier konkret geht, auch um sicherzustellen und darzulegen, dass es hier um sehr, sehr unterschiedliche Projekte geht.

 

Die Subvention an abz*austria für das Beratungsprojekt „ABZ*Beratung für Frauen 12“ ist ein arbeitsmarktpolitisches Projekt, das sich speziell an Frauen richtet, die nicht beim AMS gemeldet sind, also eigentlich ein aufrechtes Dienstverhältnis haben oder in versteckter Arbeitslosigkeit sind. Hier werden 2 Beraterinnen mit insgesamt 50 Stunden, also nicht einmal 2 Vollzeitstellen mit der Subvention gefördert. Dabei geht es um Fragen zur Arbeitsbelastung, Berufsorientierung, Arbeitsplatzverlust, Weiterbildung oder generell Fragen zu Schwierigkeiten am Arbeitsplatz wie beispielsweise Mobbing.

 

Der andere Verein beziehungsweise das Institut, das wir unterstützen, die Gesundheitsberatung für Frauen und Migrantinnen vom Institut für Frauen- und Männergesundheit. Es ist ein ganz, ganz anderes Angebot, das hier gemacht wird. Da geht es nämlich um Gesundheitsberatung in einem ganz niederschwelligen Bereich. Da geht es ganz spezifisch um von FGM betroffene Frauen, Mädchen und ihre Angehörigen. Da ist es ganz wichtig, dass hier Multiplikatorinnen geschult werden, dass sensibilisiert wird, dass enttabuisiert wird. Es ist also etwas ganz anderes als zum Beispiel das ABZ.

 

Erwähnen möchte ich als Nächstes die Subvention an den Verein Kolping Österreich, die das Projekt Multikulturelle Wohngemeinschaft für junge Frauen in Not zur Subvention eingereicht haben und die wir unterstützen werden. Da geht es um 6 Wohnplätze für junge Mädels. Gefördert werden mit dieser Subvention 2 Mitarbeiterinnen im Ausmaß von insgesamt 30 Wochenstunden. Das ist auch nicht gerade sehr viel, aber für die Institution ausreichend. Sehr besonders ist dort, dass es gelingt, dieses Prinzip Hilfe zum eigenständigen und selbstständigen Leben, dieses Prinzip zur Selbsthilfe umzusetzen. So ist es wirklich sehr schön zu lesen, dass 9 von den 15 Bewohnerinnen es mittlerweile - das ist jetzt ein Rückblick auf 2016 -, geschafft haben, sich wieder ein eigenständiges Leben aufzubauen. Aus ganz schwierigen Ausgangssituationen schaffen es die jungen Frauen mit der notwendigen Betreuung, die dort geboten wird, wieder auf eigene Füße zu kommen und ein eigenständiges Leben zu führen.

 

Das nächste Projekt kommt von der Volkshilfe. Es ist die Beratungsstelle SOPHIE. Für Sexarbeiterinnen bietet sie eine ganz zentrale Anlaufstelle. Sie ist im 15. Bezirk. Sehr beachtlich ist da die Sprachenkompetenz. Da geht es von BKS, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Spanisch, Tschechisch, Slowakisch und Ungarisch, also ein Riesen-Sprachenspektrum, das hier die Streetworkerinnen den Frauen in der Sexarbeit anbieten können, damit sie Gesundheitsberatung, Krisenberatung, auch berufliche Veränderungsberatung dort erhalten können. Also bis jetzt kann ich überhaupt keine Überschneidung sehen, Frau Korosec. (Zwischenruf von GRin Ingrid Korosec.) - Waren Sie schon einmal dort, bei Sophie? Sophie hat einen Tag der offenen Tür, der ist immer im Dezember. Ich empfehle Ihnen: Schauen Sie einmal dorthin! Ganz nett, ganz toll! Sie werden sehen, dass es sich da nicht ausgeht, dass man gemeinsame Räumlichkeiten nützt. Es sei denn, Sie wollen dort Nachtdienste etablieren, aber sonst arbeiten die Vereine wirklich mit dem, was minimal notwendig ist.

 

Im Zusammenhang mit dem Verein Frauen beraten Frauen haben Sie, glaube ich, gemeint, die Heizkosten seien zu hoch. Ich weiß jetzt selbst nicht, ob dort die thermische Sanierung das Problem ist oder einfach die

 

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